Zwei Frauen
Filmdaten | |
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Originaltitel: | Zwei Frauen |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1938 |
Sprache: | Deutsch |
Im Auftrag von: | Tobis-Filmkunst GmbH |
Stab | |
Regie: | Hans H. Zerlett |
Drehbuch: | Hans H. Zerlett |
Vorlage: | Roland Schacht (Motive) |
Produktionsleitung: | Helmuth Schreiber |
Musik: | Peter Igelhoff]] (Lieder), Leo Leux |
Ton: | Walter Rühland, Hans Rütten |
Kamera: | Georg Krause |
Bauten: | Paul Scheurich (Bühnenbilder und Figurinen), Nils Graf Stenbock-Fermor (Karikaturen), Erich Zander, Karl Weber |
Aufnahmeleitung: | Karl Buchholz |
Herstellungsleitung: | Helmuth Schreiber |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Olga Tschechowa | Schauspielerin Paula Corvey |
Irene von Meyendorff | Eva von Barkow |
Paul Klinger | Rennfahrer Werner Bruck |
Roma Bahn | Hausdame Frl. Bogner |
Walter Janssen | Bühnenbildner Prof. Alexander Corvey |
Walter Steinbeck | Intendant Dr. Anatol Greyffenberg |
Antonie Jaeckel | Haushofmeisterin |
Arthur Schröder | Paulas Verehrer Groot |
Erwin Biegel | Schauspieler |
Eduard Bornträger | Sekretär des Intendanten |
Lena Norman | Klatschende Freundin |
Jac Diehl | |
Heinz Engelmann | |
Rudolf Klein-Rogge | |
Klaus Pohl | |
Paul Rehkopf | |
Fred Goebel | |
Conrad Curt Cappi |
Zwei Frauen ist ein deutscher Spielfilm aus dem Jahr 1938.
Die Uraufführung fand am 24. Oktober 1938 in Berlin statt.
Handlung
Die berühmte Schauspielerin Paula Corvey verfolgt am Lautsprecher in ungeheurer Spannung den Verlauf des großen Autorennens in Monako. Sie kann aber das Ende des Rennens nicht abwarten, da sie ins Theater muß. Dort erfährt sie, daß Werner Bruck das Rennen gewonnen hat. Bruck und Paula lieben sich. Während sie in ihrer Garderobe ist, kommt ein Anruf Brucks aus Monako, daß er bereits am nächsten Tag zurückfliegen wird — zu ihr. Während Paula im Theater ist, befindet sich ihr Bruder, der etwas sonderliche Bühnenbildner Professor Alexander Corvey, allein im Hause seiner Schwester. Er wird durch einen merkwürdigen Besuch aus seiner behaglichen Arbeit gerissen. Ein außergewöhnlich hübsches Mädchen erscheint und sagt Alexander, der sie abweisen will, daß sie Eva von Barkow ist. Ganz bestürzt läßt Alexander sie ins Haus. Eva von Barkow ist die achtzehnjährige Tochter Paulas. Als Paula aus dem Theater zurückkommt, findet sie ihre Tochter, die sie seit etwa 16 Jahren nicht mehr gesehen hat. Sie erfährt von ihr den Grund der Reise zur Mutter; ihr Vater, der, als Eva zwei Jahre alt war, von Paula geschieden wurde, ist dahintergekommen, daß Eva heimlich dramatischen Unterricht nimmt. In seinem Haß gegen Paula und in seiner Wut darüber, daß die Tochter ebenfalls Schauspielerin werden will, hat er sie so maßlos beschimpft und tätlich bedroht, daß Eva ihre Sachen gepackt und ihn verlassen hat. Paula, die weder als Künstlerin noch als Frau damit einverstanden ist, daß plötzlich eine erwachsene Tochter auftaucht, stellt sich, als sie die Gründe für Evas Flucht zu ihr erfahren hat, auf deren Seite und behält sie bei sich, aber nicht als Tochter, sondern als — Cousine, jedenfalls anderen Leuten gegenüber. Paulas Handlungsweise wird dadurch gerechtfertigt, daß sie selbst noch eine junge Frau ist und in der Öffentlichkeit für noch jünger gilt. Ganz besonders Werner Bruck ahnt nichts davon, daß Paula nicht mehr so jung ist, wie er annimmt. Zwischen Paula und Eva entwickelt sich schnell ein außerordentlich herzliches Verhältnis, wenn auch nach außen hin immer der Schein gewahrt wird und beide Frauen als Cousinen auftreten. Werner Bruck kommt zurück, lernt die angebliche Cousine kennen und ist vom ersten Augenblick an sehr stark von ihr beeindruckt. Einige Zeit später verplappert sich Alexander Corvey dem Intendanten des Theaters gegenüber, der nun als erster das Geheimnis kennt, daß Eva die Tochter der berühmten Paula Corvey ist. Er vertraut die Geschichte seiner Frau an. Diese vertraut sie ein paar Freundinnen an, und bald spricht es sich herum, daß die schöne junge Schauspielerin Paula Corvey eine achtzehnjährige Tochter hat. Der Intendant sieht in einem Engagement Evas, nachdem deren Verwandtschaftsverhältnis zu Paula langsam in die Öffentlichkeit durchsickert, die größten geschäftlichen Möglichkeiten, wenn Paula und Eva, d. h. Mutter und Tochter, gemeinsam in einem Stück auftreten würden. Hinzu kommt, daß er die große schauspielerische Begabung Evas schnell erkennt. Er engagiert sie. Glückstrahlend teilt Eva ihrer Mutter mit, daß der Intendant sie engagiert hat. Paula ist fest überzeugt davon, daß Eva dem Intendanten verraten hat, sie sei ihre Tochter. Eva bestreitet das mit gutem Gewissen. Es kommt zwischen Mutter und Tochter zu einer heftigen Auseinandersetzung, nach der Eva das Haus verläßt. Fast gleichzeitig aber erklärt Werner Eva, daß er sie liebt. Eva, die Werner ebenfalls liebt, weicht ihm aus, bezieht ein möbliertes Zimmer und bleibt in der nächsten Zeit für Werner unsichtbar, während sie ihre Mutter nur auf den Theaterproben sieht. Paula hat dem Intendanten gegenüber nachgeben müssen und sich damit einverstanden erklärt, mit Eva zusammen in einem Stück zu spielen, allerdings verbindet sie damit irgendwelche Absichten, die dem Intendanten nicht klar sind, aber doch als eine Drohung für die Premiere erscheinen. Werner, der selbstverständlich noch keine Ahnung davon hat, daß Eva die Tochter Paulas ist, entschließt sich schweren Herzens, Paula mitzuteilen, daß er sich ernsthaft in eine andere Frau verliebt hat. Jetzt erst erfährt er, und zwar von Paula selbst, daß Eva ihre Tochter ist. In tiefer Bestürzung verläßt er Paulas Haus. Bei der Trainingsfahrt, bei der neue Wagen eingefahren werden, verunglückt Werner, er wird aber nur leicht verletzt. Als Paula davon erfährt, eilt sie zu ihm, findet aber bereits Eva bei ihm. Ohne es zu wollen, wird sie heimlich Zeuge von einer Aussprache der beiden jungen Menschen, aus der hervorgeht, wie sehr sie sich lieben. Sie sieht, daß sie nur durch schnelles Handeln eine Katastrophe verhindern kann. Am Abend der Generalprobe des Stückes, in dem sie mit Eva auftreten soll, erklärt sie dem Intendanten, daß sie nicht spielen wird. Der Intendant, der zuerst äußerst empört ist, merkt, daß tiefe menschliche Gründe Paula zu diesem Entschluß veranlaßt haben. Da Paula ihm zudem einen sehr günstigen neuen Vertrag für die nächste Spielzeit anbietet, gibt er sie frei und sagt die Premiere ab. Durch Alexander erfährt Werner, daß Paula für mehrere Monate die Stadt verlassen hat. Gleichzeitig aber erfährt er auch, daß sie nicht allein abgereist ist, sondern mit einem Mann. Dieser Mann ist der sehr sympathische Herr Grant, der sich seit langer Zeit in vornehmer und ritterlicher Weise um Paulas Hand bemüht. Werner ist zuerst beleidigt darüber, daß Paula ihn so schnell vergessen hat, muß aber dann beschämt einsehen, daß Paula ihn erst dadurch wirklich freigegeben hat, so daß seiner Verbindung mit Eva nichts mehr im Wege steht.