Meyendorff, Irene von

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Irene von Meyendorff (1916–2001)
Irene von Meyendorf.jpg

Freiin Irene Isabella Margarethe Paulina Caecilia von Meyendorff (Lebensrune.png 6. Juni 1916 in Reval ; Todesrune.png 28. September 2001 in King’s Somborne / Hampshire, England) war eine deutsche Schauspielerin.

Leben

Jugend

Irene von Meyendorff wurde am 6. Juni 1916 als Baroness Irene Isabella Margarete Pauline Caecila von Meyendorff als älteste Tochter einer baltischen Aristokratenfamilie im damals noch russischen Reval (heute Tallinn, Estland) geboren.

Auch wenn Irene von Meyendorff Deutsch-Baltin war, hatten ihre Eltern die russische Staatsangehörigkeit.[1]

Mit Ausbruch der russischen Revolution floh die Familie nach Deutschland und ließ sich in Bremen nieder.[1] Die junge Irene wuchs bei ihrer Mutter Elisabeth auf, da diese ihren konservativen Ehemann wegen einer Liaison mit einem Dichter verlassen hatte. Anfangs wollte die bildschöne Irene Archäologin werden, entschied sich dann aber für eine künstlerische Laufbahn, arbeitete in Berlin zunächst als Schnittmeisterin (Cutterin) beim Film, später als Volontärin bei der UFA. Ein Jahr lang praktizierte sie in allen Abteilungen: Werbe-, Reklame-, Trickfilm, kleben, schneiden ... die Freude am Beruf wuchs. So viel wie möglich ging sie ins Theater und ins Kino und betrieb Sprachstudien. Sie konnte Französisch, Englisch und Deutsch fast perfekt.[2]

Drittes Reich

In Neubabelsberg, der UFA-Filmstadt, wurde ein neues Farbfilmverfahren ausprobiert. Erst dann, nach einem Jahr Tätigkeit bei der UFA, sah das junge Mädchen ein Filmatelier.

Ein bißchen sonderlich erschien es ihr, daß sich in der Kantine so viele Köpfe nach ihr umwandten; sie begriff in diesem Augenblick wirklich nicht, daß ihre taufrische Jugend, das lange, echtblonde Haar, die großen, blauen Augen und die gertenschlanke Figur Aufsehen erregten. Interessiert hat sie zu jener Zeit nur der Farbfilm. Nach kurzer Zeit kam eine Aufforderung, ins Besetzungsbüro zu kommen, dort wurde sie gefragt, was sie schon gespielt habe.

„Nein, nein, ich bin keine Schauspielerin, nur eine angehende Cutterin.“ Das sei sehr schade, hieß es, gerade ihren Typ suche man, eine blonde, jungmädelhafte Frau, für einen Film, der auf den Kanarischen Inseln gedreht würde. Eine einzige Frau unter lauter Männern, der Lichtpunkt, die Verkörperung von Liebe und bedingungsloser Treue. Aber da sie noch nie gefilmt, überhaupt nicht beim Theater sei, sei dies unmöglich. Ein bißchen traurig war man da schon, aber es war halt Bestimmung. Ein paar Tage später wurden doch Probeaufnahmen gemacht. Irene von Meyendorff bekam verschiedene Rollen zu studieren, sie sollte ihre Eignung beweisen. Die Probeaufnahmen fielen glänzend aus, sie war selbst erschrocken, als sie sich „so schön“ auf der Leinwwand sah. Zum vorteilhaften Bild kam dann eine wirkliche, ganz und gar natürliche Begabung, welche sich bei den gelernten Szenen herausstellte, und Irene von Meyendorff wurde als einzige Frau für die Expedition des Films „Die letzten Vier von Santa Cruz“ engagiert. Produktionsleiter Ritter, Regisseur Klingler und die Partner waren sich einig, daß damit ein Ausnahmefall geschaffen wurde, daß die junge, angehende Künstlerin durch Anspannung aller Kräfte, durch eiserne Energie und Lernwillen beweisen mußte, daß das in sie gesetzte Vertrauen berechtigt war.

In Veit Harlans „Opfergang“ (1944) spielte sie neben Hauptdarstellerin Kristina Söderbaum die elegante, ein wenig blutleer wirkende Hamburger Patriziertochter Octavia, die sich mit Carl Raddatz vermählt, und auch in Harlans Spielfilm „Kolberg“ (1945) hatte sie einen, wenn auch nur kurzen Auftritt als „entrückte“ preußische Königin. In ihren Vorkriegsfilmen verkörperte Meyendorff mit stillem, sympathischem Ernst meist rührende Mädchengestalten, die manchmal von einer süßen Trauer und einem fraulichen Charme umflort waren.

Nachkriegszeit

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges hatte der ehemalige UFA-Star zunächst Mühe, wieder im Filmgeschäft Fuß zu fassen; anfangs stand sie in Konstanz auf der Theaterbühne, kehrte dann 1948 als Luisa Weber Langer in „The Mozart Story“ auf die Leinwand zurück.

1961 heiratete Irene von Meyendorff in vierter Ehe den britischen Schauspieler Sir James Robertson-Justice (1905–1975), der Rektor der Universität von Edinburgh und ein bekannter Wissenschaftler war. Seitdem lebte sie überwiegend in Schottland und hatte sich weitestgehend vom Filmgeschäft zurückgezogen; seit 1967 besaß sie die britische Staatsbürgerschaft und hatte ihren Vornamen in „Irina“"geändert.

Die vielfach ausgezeichnete Schauspielerin verstarb am 28. September 2001 im Alter von 85 Jahren in ihrer Wahlheimat King's Somborne, Grafschaft Hampshire, England.

Auszeichnungen

  • 1988: Filmband in Gold für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film

Filmographie

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 Mein Film – Illustrierte Film- und Kinorundschau, Nr. 655, 15. Juli 1938
  2. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 3, 19. Januar 1936