Hierl, Konstantin

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Reichsarbeitsführer Konstantin Hierl
Konstantin Hierl

Konstantin Alois Hierl (Lebensrune.png 24. Februar 1875 in Parsberg; Todesrune.png 23. September 1955 in Heidelberg) war ein deutscher Offizier der Bayerischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht (zuletzt mit dem Charakter als Generalmajor) sowie nationalsozialistischer Politiker, Staatsekretär im Arbeitsministerium, Reichsarbeitsführer, Reichsminister, Mitglied des Reichstages und Reichsleiter. Er war der jüngere Bruder von Johann Baptist Hierl, dem Weihbischof von Regensburg (1911–1936)

Leben

Hierl beim Reichsparteitag 1935 in Nürnberg, hinter ihm Pour-le-Mérite-Träger Otto Quirin Lancelle
Reichsarbeitsführer Konstantin Hierl bei der Wintersonnenwendfeier der Abteilung 1/64 „Johann Heinrich Voß“ in Waren
Hierl mit den Ritterkreuzträgern Hauptmann der Reserve Rudolf Kreitmair (links) und Oberleutnant der Reserve Günter Vollmer, Frühling 1943

Konstantin Hierl wurde am 24. Februar 1875 in Parsberg (Oberpfalz) geboren und besuchte in Regensburg das humanistische Gymnasium.

Militärische Laufbahn

1893 trat er als Fahnenjunker in das 11. Infanterie-Regiment „von der Tann“ der Bayerischen Armee ein, wurde 1895 zum Leutnant befördert und besuchte von 1899 bis 1902 die Kriegsakademie. Nachdem er 1908 als Hauptmann im Generalstab und von 1909 an als Kompaniechef im 17. Infanterie-Regiment „Orff“ tätig gewesen war, erfolgten 1911 seine Versetzung in den Großen Generalstab und seine Berufung zum Lehrer Kriegsgeschichte und Geschichte der Kriegskunst an der Kriegsakademie in München.

Den Ersten Weltkrieg erlebte er als Major in verschiedenen Truppengeneralstäben und an der Front. Zuletzt war er Erster Generalstabsoffizier beim Armee-Oberkommando 19 und Generalstabschef des I. Bayerische Reserve-Korps. Auf seinen vielen Kommandos kam Konstantin Hierl mit allen Truppenteilen in Berührung. Er lernte den furchtbaren Kampf des vordersten Grabenmannes kennen, wurde Zeuge der fast übermenschlichen Anstrengungen und Heldentaten der deutschen Feldgrauen, versuchte überall, soweit es ihn möglich war, die Lage seiner Truppen zu erleichtern, die ihn als kameradschaftlichen Führer schätzten.

Weimarer Republik

Die echten Aktivisten gaben sich nach dem Zusammenbruch nicht einer verderblichen Resignation hin, sie hielten die Fahne hoch und kämpfen weiter an Deutschlands blutenden Grenzen im Baltikum und in Oberschlesien. Sie kämpften weiter im Inneren Deutschlands, wo es galt, die Marxisten auszutreten und Süddeutschland vom Terrorismus der Räteherrschaft zu befreien. Konstantin Hierl eilte in seine bayerische Heimat, nach Augsburg, wo er Führer von Freiwilligenverbänden (Kampfzug „Hierl“) wurde und die Stadt von der Spartakisten-Herrschaft befreite. Er trat dann in die Reichswehr über, wurde zum Oberstleutnant befördert und war von 1921 bis 1924 im Reichswehrministerium tätig, wo er u. a. mit Waldemar Henrici zusammenarbeitete. In diesem Jahre wurde er als Oberst verabschiedet, da er Erich Ludendorff bis zum Marsch auf die Feldherrnhalle (jedoch ohne direkte Teilnahme) unterstützt hatte.

Er schloß sich nun völkischen Verbänden an und arbeitete eine Zeitlang mit Erich Ludendorff im Tannenbergbund zusammen. Er wurde bayerischer Landesvorsitzender und reichsweiter Cheforganisator des Bundes in Süddeutschland. Nach der Wiedergründung der NSDAP 1925 gewann er immer engere Fühlung mit ihr und wurde ab 1927 eines ihrer eifrigsten Mitglieder.

Drittes Reich

Adolf Hitler erkannte seine organisatorische Begabung sowie seine wehrpolitischen Kenntnisse und Erfahrungen, und bei der Aufteilung der Reichsorganisationsleitung übergab er Hierl die Leitung der Abteilung II, die die großen Gebiete der Wirtschafts- und Agrarpolitik sowie der Verwaltung umfaßte und in der Hierl selbst sich immer mehr der neuen Aufgabe des Arbeitsdienstes widmete. Er wurde bald zum Amtsleiter für den Arbeitsdienst bei der Reichsleitung der NSDAP ernannt und setzt sich als solcher mit noch größerem Nachdruck für den Arbeitsdienst ein. Denn er betrachtete mit Recht den Arbeitsdienst als das A und O des Sozialismus und der Volksgemeinschaft. Das Wort „Arbeiter“ sollte nach seinem Willen wieder zum Ehrentitel für jeden Deutschen werden.

Am 4. Mai 1933 wurde Hierl Staatssekretär für den Freiwilligen Arbeitsdienst (FAD) im Reichsarbeitsministerium, am 3. Juli 1934 auch Reichskommissar für den freiwilligen Arbeitsdienst. In dieser Stellung konnte er die in jahrelanger Arbeit vorbereitenden Pläne für den Arbeitsdienst in die Tat umsetzen.

Arbeitsdienstpflicht

Als am 26. Juni 1935 die Arbeitsdienstpflicht eingeführt wurde, übernahm Oberst a. D. Hierl als Reichsarbeitsführer dessen Leitung. In dieser Funktion koordinierte er den Reichsarbeitsdienst (RAD) bis zum Ende des nationalsozialistischen Reiches. Außerdem hatte Hierl am 14. Mai 1936 den Charakter als Generalmajor erhalten. Seit 1943 war er Hitler als Reichsleiter direkt unterstellt.

Nachkriegszeit

Verurteilung

Nach dem Ende des von England 1939 entfesselten europäischen Krieges, den die in den USA tonangebenden Kreise durch Kriegseintritt des Landes zum Weltkrieg machten, im Jahre 1948, wurde Hierl im Entnazifizierungsverfahren als „Hauptschuldiger“ zu fünf Jahren Arbeitslager verurteilt; sein Vermögen wurde eingezogen. Ohne daß dem RAD irgendein Kriegsverbrechen nachgewiesen werden konnte, mußten der Einsatz für den Tannenbergbund und für das Erziehungssystem des RAD als Verfolgungsvorwände herhalten.

Publizist

Nach seiner Entlassung aus verschiedenen Konzentrationslagern und mehrjährigem Schreibverbot betätigte er sich als Publizist. Die 1954 herausgegebenen Memoiren mit dem Titel „Im Dienst für Deutschland 1918–1945“ trafen wegen ihrer völkischen Tendenzen auf Kritik.

Tod

Konstantin Hierl verstarb 1955 in einem Heidelberger Krankenhaus und ruht auf dem Neuen Friedhof in Neuenbürg (Enzkreis), wo er seit 1953 als Publizist wohnte.

Familie

Hierl, Sohn von Georg Hierl und dessen Gemahlin Friederike Wilhelmine, geb. Miller, war in erster Ehe mit Euphrosine Gloß, in zweiter Ehe mit der Schauspielerin Vera Hartegg verheiratet und hatte keine Kinder.

Dienststellungen

Von links: General der Infanterie (hier als Generalleutnant) Hans von Greiffenberg, Reichsarbeitsführer Konstantin Hierl und Generalfeldmarschall Wilhelm List
Konstantin Hierl.jpg
  • Organisationsleiter II in der Reichsleitung der NSDAP in München: ab 1929
  • Mitglied des Reichstages (Wahlkreis Pommern): 1930 bis 8. Mai 1945.
  • Beauftragter des Führers für den Arbeitsdienst: ab 2. Januar 1933
  • Staatssekretär für den freiwilligen Arbeitsdienst (FAD) im Reichsarbeitsministerium: ab März 1933
  • Reichskommissar für den freiwilligen Arbeitsdienst (FAD): ab 3. Juli 1934
  • Reichsarbeitsführer: 1. Oktober 1935 bis 8. Mai 1945
  • Reichsleiter: 1936 bis 8. Mai 1945
  • Reichsminister ohne Portfolio: 25. August 1943 bis 8. Mai 1945

Auszeichnungen (Auszug)

Drittes Reich

Schriften

  • Geleitwort, In: Singend wollen wir marschieren … Liederbuch des Reichsarbeitsdienstes. Im Auftrage des Reichsarbeitsführers herausgegeben von Thilo Scheller[,] Oberstfeldmeister in der Reichsleitung des Reichsarbeitsdienstes, Zweite, veränderte Auflage, „Der nationale Aufbau“ Verlag, Leipzig [1937], S. 3; auf S. 6 eine Titelliste der 10 von Hierl bestimmten „Pflichtlieder im Reichsarbeitsdienst“
  • Ausgewählte Schriften und Reden, Herbert von Stetten-Erb (Hg.), 2 Bände, Eher, München 1941 (2. Auflage 1942/43)
  • Im Dienst für Deutschland 1918–1945, Kurt Vowinckel Verlag, Heidelberg 1954
  • Schuld oder Schicksal? – Studie über Entstehung und Ausgang des 2. Weltkrieges, Kurt Vowinckel Verlag, Heidelberg 1954
  • Gedanken hinter Stacheldraht – Eine Lebensschau, Kurt Vowinckel Verlag, Heidelberg 1954

Literatur

  • Herbert Erb / Hans Henning von Grote: Konstantin Hierl – Der Mann und sein Werk, Zentralverlag der NSDAP, München 1942
  • Konstantin Hierl: Ausgewählte Schriften und Reden, 1941, 2 Bände
  • Wolfram Mallebrein: Konstantin Hierl. Schöpfer und Gestalter des Reichsarbeitsdienstes, National-Verlag, Hannover 1971

Verweise

Filmbeiträge

Tonbeiträge