Wagner, Adolf (1890)

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Adolf Wagner (1890–1944)

Adolf Wagner (Lebensrune.png 1. Oktober 1890 in Algringen, Reichsland Elsaß-Lothringen; Todesrune.png 12. April 1944 in Bad Reichenhall) war ein deutscher Reserveoffizier des Deutschen Heeres, NSDAP-Gauleiter von München, Polizeipräsident, bayerischer Minister, Mitglied des Reichstages und SA-Obergruppenführer.

Leben

Offiziere in Reichswehruniform (beim Hitler-Ludendorff-Prozeß 1924) von links: Adolf Wagner, Heinz Pernet und Wilhelm Brückner; nicht selten erhielten auch ausgeschiedene Offiziere wie Wagner und Brückner die Erlaubnis, die Uniform zu tragen.
Staatsminister Adolf Wagner

Ausbildung

Adolf Wagner wurde am 1. Oktober 1890 in Algingen in Lothringen geboren. Er besuchte die Oberrealschulen in Metz und Pforzheim und 1909 diente er sein Jahr beim 4. Unter-Elsässischen Infanterie-Regiment Nr. 143 in Straßburg. Wagner war von Hause aus Techniker, er studierte ab 1911 in Straßburg Mathematik und Naturwissenschaften, dann an der Technischen Hochschule Aachen Bergbauwissenschaft.

Erster Weltkrieg

1914 meldete er sich sofort freiwillig in den Ersten Weltkrieg, kam mit dem Infanterie-Regiment 135 an die Westfront und wurde sehr bald Offizier. Als Kompanieführer im vordersten Graben tat er ebenso seine Pflicht wie als Regiments-Ordonnanzoffizier. Dreimal wurde er verwundet und einmal gasvergiftet. Die letzte Verwundung war so schwer, daß ihm der rechte Unterschenkel amputiert werden mußte. Mit dem Eisernen Kreuz II. und I. Klasse und dem Hohenzollernschen Hausorden mit Krone und Schwertern geschmückt, kam er schließlich 1919 in Bochum aus dem Lazarett. Mit einem künstlichen Unterschenkel, am Stocke gehend, mußte er sich nicht nur eine neue Existenz, sondern auch eine neue Heimat suchen. Er optierte nicht für Frankreich und wurde unter Beschlagnahme seines gesamten Besitzes aus Elsaß-Lothringen ausgewiesen. Durch Vermittlung erhielt Adolf Wagner schließlich die bayrische Staatsangehörigkeit.

Weimarer Republik

Er wurde Direktor und Generalbevollmächtigter von Bergwerksgesellschaften in Bayern und Österreich. 1922 war er bereits Mitglied der NSDAP und 1923 Ortsgruppenleiter in Erbendorf in der Nähe von Bayreuth.

Am 9. November 1923 wurde er nach dem Zusammenbrechen der Münchener Aktion in Schutzhaft genommen. Der „Völkische Beobachter“ war verboten. Es galt nun, für die Zeit des Hitler-Prozesses und den Wahlkampf vom Mai 1924 der nationalsozialistischen Bewegung ein neues Sprachrohr zu schaffen. Adolf Wagner gab die Mittel dazu und ermöglicht die Herausgabe der „Großdeutschen Zeitung“, die im Format des „Völkischen Beobachters“ als sein sichtbares Nachfolgeorgan erschien, aber nach der Wahl eingestellt werden mußte. Adolf Wagner bezahlte diesen Versuch mit dem wesentlichen Teil seines Vermögens.

1924 wurde er für den Völkischen Block, einer Ersatzorganisation der verbotenen NSDAP, in den bayerischen Landtag gewählt und blieb es mit kurzer Unterbrechung bis zu dessen Auflösung. Er wurde Gauleiter von München und bald Gauleiter von München-Oberbayern. Damit war er Führer des Gründungsgaues der Partei und stand damit auf schwierigstem Posten gegen die schwarze Reaktion.

Wagner schrieb zum Gedenken an die Märtyrer des Marsches auf die Feldherrnhalle die Zeilen:

In München sind viele gefallen, den Toten des 9.11.1923, die von Max Böhm vertont wurden:
Gauleiter Adolf Wagner grüßt die sterbliche Hülle seines alten Mitkämpfers Michael Schmeidl, der beim Bürgerbräuattentat ums Leben kam
In München sind viele gefallen,
In München war’n viele dabei;
|: Es traf vor der Feldherrenhalle
Deutsche Helden das tödliche Blei. :|
Sie kämpften für Deutschlands Erwachen
Im Glauben an Hitlers Mission
|: Marschierten mit Todesverachten
In das Feuer der Reaktion. :|
In München sind viele gefallen
Für Ehre, für Freiheit und Brot.
|: Es traf vor der Feldherrenhalle
Sechzehn Helden der Märtyrertod. :|
Ihr Toten vom neunten November,
Ihr Toten, wir schwören es euch,
|: Es leben noch vieltausend Kämpfer
Für das Dritte, das Großdeutsche Reich! :|

Drittes Reich

Adolf Wagner.jpg
Gauleiter Adolf Wagner in bürgerlicher Kleidung.jpg

Wenige Tage nach jenem 9. März 1933 war Adolf Wagner Kommissarischer Innenminister von Bayern, am 12. April 1933 wurde er Staatsminister des Inneren und Stellvertreter des Ministerpräsidenten sowie im Dezember 1936 bayerischer Kultusminister. Auf seine Initiative als Innenminister und in Kooperation mit dem kommissarischen Polizeipräsidenten von München, Heinrich Himmler, wurde bereits im März 1933 für zunächst vor allem kommunistische und sozialdemokratische Verbrecher als erstes nationalsozialistisches Konzentrationslager das KL Dachau errichtet. Im Stab des Stellvertreters des Führers von Rudolf Heß war Wagner Beauftragter für den „Neuaufbau des Reiches“. Bei Kriegsbeginn wurde er als einziger Gauleiter zum Reichsverteidigungskommissar in zwei Wehrkreisen (München und Nürnberg) ernannt.

Tod

Im Juni 1942 erlitt Wagner einen Schlaganfall, konnte seine Ämter nicht weiter ausüben, erholte sich nicht wieder und starb 1944.

Bayerische Landesbibliothek

1897–1909 Volksschule in Algringen und Oberrealschule in Metz und Pforzheim, 1909–1910 Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger im Infanterie-Regiment 143 (Straßburg), 1910–1911 Studium der Mathematik und Naturwissenschaften an der Universität Straßburg, 1911–1914 Studium der Bergbauwissenschaft an der TH Aachen und Universität Würzburg, 1914 Bergbau-Ingenieur, 1914–1918 Kriegsdienst, 1917 Leutnant d. R., 1917–1918 Kompanieführer und zuletzt Regiments-Ordonnanz-Offizier bei dem Regimentsstab des Infanterie-Regiments 135, Gasvergiftung, zuletzt schwer verwundet, 1919 aus dem Lazarett König-Ludwig-Heim in Würzburg entlassen.
Okt. 1919 – Okt. 1929 Direktor und Bevollmächtigter der Vereinigten Erbendorfer Gewerkschaft für Steinkohlen und Erzbergbau (Bayreuth) bzw. Geschäftsführer der Pinzgauer Bergwerksgesellschaft mbH in Hollersbach (Österreich), 9.11.1923 Teilnahme am Hitler-Putsch in München, 1.11.1929–15.11.1930 Gauleiter des Gaus Groß-München (Oberbayern) der NSDAP, 1930 Strafverfahren wegen Beleidigung des bayerischen Innenministers Stützel.
16.11.1930–12.4.1944 Gauleiter des Traditionsgaus München-Oberbayern der NSDAP, 14.7.1931 wegen ungebührlichen Verhaltens für acht Sitzungstage aus dem Bayerischen Landtag ausgeschlossen, 29.1.1932 vom Amtsgericht München-Au wegen vorsätzlicher Körperverletzung in Tateinheit mit Beleidigung zu einer Geldstrafe von 250 RM oder 10 Tagen Gefängnis verurteilt, 10.3.–12.4.1933 Staatskommissar für das Staatsministerium des Innern, bis 16.3.1933 dessen beauftragter Leiter, bis 12.4. kommissarischer Staatsminister.
12.4.1933–12.4.1944 Staatsminister des Innern und Stellvertreter des Ministerpräsidenten, bis 14.2.1934 auch Bevollmächtigter Bayerns zum Reichsrat, April–Juni 1934 Politischer Beauftragter der Staatsregierung für die Regierung von Oberbayern(1), Juli–Aug. 1934 nomineller Polizeipräsident in München, 28.11.1936–12.4.1944 Staatsminister für Unterricht und Kultus, 1936 Staatskommissar für das Haus der Deutschen Kunst in München.
5.9.1939–30.11.1942 Reichsverteidigungskommissar für die Wehrkreise VII und XIII, als solcher Vorsitzender der Verteidigungsausschüsse für die Wehrkreise VII und XIII, 6.4.1942–12.4.1944 Beauftragter des Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz im Gau München-Oberbayern, 15.11.1940–12.4.1944 Gauwohnungskommissar des Gaus München-Oberbayern, 1.12.1942 Reichsverteidigungskommissar für den Reichsverteidigungsbezirk München-Oberbayern, in allen Funktionen ab 23.6.1942 krankheitshalber an der Ausübung seiner Dienstgeschäfte gehindert und durch Gauleiter Paul Giesler vertreten.
1923 NSDAP, 1923 Ortsgruppenleiter der NSDAP in Erbendorf b. Bayreuth, 1924–1925 Völkisch-Sozialer Block, 20.7.1925 Wiedereintritt in die NSDAP (Nr. 11.330), 1924–22.10.1931 und 1932–14.10.1933 MdL-Bayern (Völkischer Block, 1925 NSDAP), 1.10.1928–1.11.1930 Gauleiter des Untergaus Oberpfalz der NSDAP, 1929 als Verleger tätig, 1932–1933 Vorsitzender des Ausschusses für Aufgaben wirtschaftlicher Art des Bayerischen Landtags, Mai 1932–1933 Mitglied des Bayerischen Staatsgerichtshofs, Mitglied des Stabs der Obersten SA-Führung, 23.3.1933 SA-Gruppenführer, 3.7.1933–12.4.1944 Vorsitzender des Aufsichtsrats der Rhein-Main-Donau AG, 1933–12.4.1944 Stellvertretender Leiter des Zweckverbands „Reichsparteitag Nürnberg“, Nov. 1933–12.4.1944 MdR, 11.5.1934–1935 Leiter des Referats „Reichsreform“ im Stab des Stellvertreters des Führers, 1934 Verleihung des Ehrentitels „Sprecher der Partei“, 1934–1936 Mitglied des Präsidiums des Organisationskomitees der IV. Olympischen Winterspiele 1936 in Garmisch-Partenkirchen, Nov. 1934–12.4.1944 Ehrenvorsitzender des deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, 1935–Mai 1941 Beauftragter für den Neuaufbau des Reiches im Stab des Stellvertreters des Führers, 9.11.1937 SA-Obergruppenführer, SA-Führer z. V. der SA-Gruppe Hochland.[1]

Auszeichnungen (Auszug)

Weltkrieg

Drittes Reich

Literatur

Verweise

Fußnoten

  1. Wagner, Adolf, Bayerische Landesbibliothek Online