Straußenburg, Arthur Freiherr Arz von

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Am 2. März 1917 wurde General der Infanterie Arz von Straußenburg, seit 1912 Feldmarschall-Leutnant und seit 1915 General der Infanterie, zum Nachfolger des Feldmarschalls Conrad von Hötzendorf als Chef des Generalstabes berufen. Am 9. Februar 1918 wurde er zum Generaloberst befördert. Trotz des großen Erfolges bei Flitsch-Karfreit-Tolmein im gleichen Jahre konnte er den Zusammenbruch nicht verhindern und mußte den Waffenstillstand am 3. November 1918 schließen. Treue zum Kaiser Karl und Loyalität gegenüber dem deutschen Verbündeten waren die Richtschnur seines Handelns. Von allen anderen Einflüssen wußte er sich freizuhalten.

Arthur Albert Arz von Straußenburg, seit dem 19. April 1917 Freiherr (Baron) Arz von Straußenburg (auch: Artur und Straußenberg; Lebensrune.png 16. Juni 1857 in Hermannstadt; Todesrune.png 1. Juni 1935 in Budapest), war ein deutscher Offizier der Gemeinsamen Armee und der k. u. k. Armee, zuletzt Generaloberst im Ersten Weltkrieg, von 1917 bis 1918 Chef des Generalstabes für die gesamte bewaffnete Macht sowie Wirklicher Geheimer Rat, Regimentschef (Oberstinhaber), Ehrenmitglied des deutschen Generalstabsverbandes, Ehrenbürger dreier Städte in Ungarn, Dr. phil. h. c. und lebenslanges Mitglied des ungarischen Magnatenhauses.

Er erhielt nach 1918 keine rumänische Pension und erst nach Jahren der Armut eine ungarische Pension. Ehemalige deutsche Generalstabsoffiziere des Deutschen Heeres und der k. u. k. Armee schlossen sich zusammen und übermittelten Arz laufend Geldspenden zum Lebensunterhalt.

Leben

Arthur Albert Freiherr Arz von Straußenburg mit dem Kaiser von Österreich
Arthur Albert Freiherr Arz von Straußenburg III.jpg
Arthur Albert Freiherr Arz von Straußenburg II.jpg
Todesanzeige für Artur Baron Arz von Straussenburg.jpg

Seine Kindheit verbrachte er in Hermannstadt wo er am 16. Juni 1857 als Sohn des Karl Arz von Straußenburg und dessen Gattin Louise Pfaffenhuber, Postmeistertochter zu Broos, geboren war. Arz von Straußenburg absolvierte in Dresden sowie Hermannstadt die Schullaufbahn und schloß diese mit großem Erfolg ab. Er entschied sich zuerst für eine juristische Laufbahn und studierte an der Hermannstädter Rechtsakademie, leistete vorher jedoch Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger. 1876/77 diente er als Leutnant der Reserve in einem ungarischen Feldjägerbataillon. Während dieser Zeit änderte Arz seine Berufspläne und trat ins gemeinsame Heer ein, um die Offizierslaufbahn einzuschlagen. Von 1885 bis 1887 besuchte er die k. u. k. Kriegsschule in Wien und wurde anschließend wegen seiner hervorragenden Leistungen als Stabsoffizier dem Generalstab des Heeres zugewiesen.

Kurzchronologie

  • 1.5.1902 Oberst
  • 7.11.1908 Generalmajor mit Rangdienstalter vom 1.11.1908
  • 12.5.1912 Feldmarschall-Leutnant mit Rangdienstalter vom 1.5.1912
  • Bei Kriegsausbruch 1914 Sektionschef im Kriegsministerium
  • 3.9.1914 zum Kommandant der 15. Infanterietruppendivision ernannt
  • 7.Oktober 1914 Kommandant des VI. Korps
  • 23.8.1915 General der Infanterie mit Rangdienstalter vom 1.9.1915
  • 2.3.1917 zum Chef des Generalstabes ernannt
    • er leitete die Abwehr der Kerenski-Offensive, den Durchbruch bei Flitsch-Karfreit-Tolmein und die Eroberung Venetiens bis zum Piav
  • 26.2.1918 Generaloberst mit Rangdienstalter vom 9.2.1918
  • 1.12.1918 pensioniert

Werdegang

Generaloberst (seit dem 9. Februar 1918) Freiherr Arthur Arz von Straußenburg, war neben General Michael Freiherr von Melas, General Ludwig Fabini und General Arthur Phleps der höchst dekorierte Offizier siebenbürgisch-sächsischer Abstammung. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er zuerst am der Ostfront als erfolgreicher Divisions- und Korpskommandant, und dann als Armeekommandant in Siebenbürgen. In den Generalstab der k. u. k. Armee berufen, wurde von Arz nach seiner Beförderung zum Generalmajor 1908 zum Sektionschef im Kriegsministerium.

Als Generalstabschef Conrad von Hötzendorf entlassen wurde, erhielt von Arz am 2. März 1917 den Posten als Chef des Generalstabes, den er bis zum Kriegsende bekleidete. Im letzten Kriegsjahr erfolgte seine Beförderung zum Generaloberst. Nach dem Krieg mußte von Arz einen Prozeß durchstehen, man machte ihm den Vorwurf, nach dem Waffenstillstand den Feuereinstellungsbefehl an der italienischen Front zu früh gegeben zu haben, so daß noch viele seiner Soldaten in italienische Gefangenschaft gerieten. Er wurde jedoch nicht verurteilt.

Nach dem Kriege konnte er nicht mehr in seine Heimatstadt zurück, da es inzwischen zu Rumänien gehörte. So ließ er sich in Budapest nieder, wo er dann bis zu seinem Tode am 11. Juli 1935 lebte.

Anerkennung

Alle militärischen Autoritäten der Mittelmächte haben von Arz in ihren Memoiren, Briefen und Aufzeichnungen hoch geschätzt: Conrad von Hötzendorf, Paul von Hindenburg, Ludendorff, August von Mackensen u. a. So charakterisiert ihn z. B. C. von Hötzendorf („Private Aufzeichnungen“) mit folgenden Worten:

„Arz, geistig hoch begabt, von klarem Blick, leicht beschwingten Sinnes, lebensfroh, heiter und temperamentvoll, dem Schicksal als Fatalist gegenüberstehend ... Eine frohe, unerschrockene Soldatennatur, war er bei der Truppe beliebt.“

Generaloberst Arz von Straußenburg gehört zu den charakteristischen Persönlichkeiten der k. u. k. Ära und des Ersten Weltkrieges – er ist als berühmter Siebenbürger Sachse in die Geschichte eingegangen

Familie

Ehe

Generaloberst Arz von Straußenburg war seit 1903 mit Stefanie Thomka von Tomkaháza verheiratet aus dieser Ehe ging eine Tochter hervor, Stefanie Verehel Ried.

Familienanekdote

In der Straußenburgischen Familie wird eine Anekdote erzählt, der zufolge Arthur Arz von Straußenburg und mit ihm die ganze Sippe fast Besitzer der Törzburg geworden wäre. Das kam so: Als Kaiser Karl im Weltkrieg Siebenbürgen besuchte, wurde er von Kronstadt auch zur Törzburg begleitet. Die Kronstädter, die Schwierigkeiten mit der Finanzierung des Erhaltes der Burg hatten, nahmen die Gelegenheit wahr, diese loszuwerden und machten sie dem Kaiser zum Geschenk. Dieser wendete sich an Generaloberst von Arz, der sich in seiner Suite befand, mit den Worten:

„Ich kann sie nicht brauchen, was soll ich mit ihr anfangen? Wollen Sie sie haben? Ich schenke sie Ihnen.“

Der Ausgang des Weltkrieges machte dann beide Schenkungen ungültig.

Auszeichnungen (Auszug)

Weitere (ohne Datum)

Werke

  • Zur Geschichte des Großen Krieges 1914-1918, Wien, Leipzig, München, 1924
  • Kampf und Sturz der Kaiserreiche, Wien, Leipzig, 1935

Verweise