Böttcher, Kurt

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Kurt Böttcher

Kurt Böttcher (Lebensrune.png 26. Januar 1905 in Berlin-Spandau; Todesrune.png gefallen 27. Juni 1944 an der Ostfront) war ein deutscher Offizier der Schutzpolizei und der Wehrmacht, zuletzt Oberst des Heeres und Ritterkreuzträger der Pioniere im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

„Kurt Böttcher wurde am 26.01.1905 in Spandau geboren und trat am 01.04.1924 der Schutzpolizei in Rendsburg bei. Im Oktober 1935 wechselte er von dort in das Heer und gehörte zunächst zum Pionier-Bataillon 3, wo laut Meldung vom 03.01.1939 den Posten des Chefs der 3. Kompanie bekleidete. Nach dem Einsatz in Polen und an der Westfront, wurde er im Jahr 1942 zum Kommandeur des Pionier-Bataillons 44 ernannt und nimmt mit seinem Bataillon an den Einsätzen der Heeresgruppe Nord teil. Nach Auszeichnung mit dem Deutschen Kreuz, erhält er am 21.02.1943 das Ritterkreuz als Major und Kommandeur des Pionier-Bataillons 44. Zuvor hatte der Gegner am 24.08. und am 02.10.1942 vergeblich versucht, anlässlich der 1. Ladogaschlacht, den ‚Flaschenhals‘ zwischen Mga und Ladogasee einzudrücken, um damit eine Landverbindung nach Leningrad zu schaffen. Gegen Ende des Jahres kündigte sich ein weiterer Versuch an. Um dieser Gefahr zu begegnen wurde auf Befehl der 18. Armee die bewährte 1. Infanterie-Division aus der Front gezogen und dem XXVI. Armeekorps im ‚Flaschenhals‘ unterstellt. Sie löste die an der Ostfront des Halses zwischen Mischkino und Tschernaja-Bach stationiere und ausgeblutete 24. Infanterie-Division ab. Die Division erhielt des Auftrag jegliche gegnerischen Vorstöße auf Mga und die Ssinjawino-Höhen zu verhindern. Am 12.01.1943 griff der Gegner u. a. auch den Abschnitt der 1. Infanterie-Division, stark überlegen, an. Nach schweren Nahkämpfen gelang es dem Gegner in einzelne Stellungsabschnitte einzudringen, die jedoch meist in Gegenangriffen bereinigt werden konnten. In dieser Situation unterstellt das XXVI. Armeekorps der Division das Pionier-Bataillon 44 unter dem Kommando Kurt Böttchers. Seine Pioniere nahmen den Abwehrkampf unvermittelt auf und trugen damit entscheidend dazu bei, dass die 1. Infanterie-Division die einzige Division war, die mit Abschluss der Kämpfe, die gleichen Positionen gehalten hatte, wie mit Beginn der Schlacht. Die Division reichte ihn daraufhin zum Ritterkreuz ein. Da das Bataillon vorher dem Grenadier-Regiment 366 der 227. Infanterie-Division unterstellt und dieses Regiments im verband der 1. Infanterie-Division eingesetzt wurde, scheint auch das Bataillon so der 1. Infanterie-Division unterstellt worden zu sein. So wird das Bataillon im Tagesbefehl der Division vom 15.01.1943 erwähnt. Darin wurde dem Bataillon an der wichtigen Straße Ssinjawino-Gontowaja-Lipka der Befehl zur Verlegung von Minen erteilt. In der Tagesmeldung zum 15.01.1943 wird beim Grenadier-Regiment 366 nach schweren Kämpfen ein gegnerischer Einbruch am rechten Flügel auf einer Breite von 800m und einer Tiefe von rund einem Kilometer gemeldet, der allerdings mit sämtlichen Reserven abgeriegelt werden konnte. Möglicherweise kam hier das Pionier-Bataillon 44 zum Einsatz. Am 16.01.1943 griff der Gegner in einem Großangriff erneut die Reihen des Grenadier-Regiments 366 an, der allerdings erneut unter schweren verlusten abgewendet werden konnte, obgleich es einzelnen gegnerischen Truppen gelang einzubrechen. Böttcher wurde dann zum 20.03.1943 an die Pionierschule nach Dessau-Roßlau versetzt und kam dann am 15.12.1943 zum Festungs-Pionierstab 25. Von dort wechselte er im Jahr 1944 in den Stab des Generals der Pioniere der Heeresgruppe Nord, wo er am 27.06.1944 auf der Straße Joehvi-Narwa sieben Kilometer ostwärts Kongu durch Artillerievolltreffer fiel.“[1]

Tod

Oberstleutnant Böttcher fiel am 27. Juni 1944 nach Artillerievolltreffer 7 km ostwärts Kongu an der Straße Wesenberg-Narwa. Er wurde, worüber sich die meisten Quellen inzwischen einig sind, posthum zum Oberst befördert. Das Bataillon übernahm Hauptmann Gottfried Linke. Böttcher wurde auf dem Ehrenfriedhof Riga-Ost (Kurland), dem heutigen „Waldfriedhof“ bestattet. Die dortigen Kriegsgräber wurden nach Kriegsende mit Ziviltoten überbettet. Die Namen dieser Kriegstoten sind auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Riga-Beberbeki auf Natursteinstelen verzeichnet. Zur Erinnerung an die ursprünglichen Grablagen hat der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge auf dem heute als Zivilfriedhof dienenden „Waldfriedhof“ einen kleinen Gedenkplatz errichtet.[2]

Beförderungen

  • Leutnant der Schutzpolizei: 1929
  • Oberleutnant der Schutzpolizei: 1.8.1933
  • Oberleutnant des Heeres: Oktober 1935
  • Hauptmann: 31.7.1937 mit Rangdienstalter (RDA) vom 1.8.1937
    • später neues RDA vom 1.3.1937 erhalten
  • Major: 1.11.1941 mit RDA vom 1.11.1941
    • 28.6.1942 neues RDA vom 1.1.1941 erhalten
  • Oberstleutnant: 15.3.1944 mit RDA vom 1.4.1944

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Ritterkreuzträger Kurt Böttcher
  2. Kurt Böttcher, Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge