Sukowa, Barbara
Barbara Sukowa ( 2. Februar 1950 in Bremen) ist eine deutsche Schauspielerin und Sängerin.
Werdegang
Barbara Sukowa besuchte 1968 nach dem Abitur die Max-Reinhardt-Schule für Schauspiel. Nach der absolvierten Schauspielausbildung war sie an Theatern im deutschsprachigen Raum engagiert. 1971 spielte sie an der Berliner Schaubühne am Halleschen Ufer in Peter Handkes Der Ritt über den Bodensee. In den 1970er Jahren spielte sie u. a. in Frankfurt am Main und am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg unter jüdischen Regisseuren wie Luc Bondy und Ivan Nagel. Unter Ivan Nagel als Intendant des Thalia Theaters in Hamburg gehörte sie fest zum Thalia-Ensemble. Als Nagel das Theater verließ, ging 1980 auch Barbara Sukowa.
Zu dieser Zeit engagierte Rainer Werner Fassbinder sie für seinen Fernsehmehrteiler Berlin Alexanderplatz nach Alfred Döblin. Der große Erfolg in der Rolle der Mieze sorgte dafür, dass Fassbinder sie auch für seinen nächsten Film engagierte. Sie spielte 1981 die Lola an der Seite von Armin Mueller-Stahl und Mario Adorf. Im Film Die bleierne Zeit von Margarethe von Trotta spielte sie neben Jutta Lampe und Rüdiger Vogler die Hauptrolle. Für beide Filme erhielt Barbara Sukowa den Bundesfilmpreis.
Im Jahr 1986 verfilmte Margarethe von Trotta mit Barbara Sukowa in der Titelrolle das Leben von Rosa Luxemburg. Für diese Rolle erhielt Sukowa den Darstellerpreis der Filmfestspiele von Cannes 1986. 1983 wurde sie für die Rolle der Hilde Wangel in Henrik Ibsens Baumeister Solness unter der Regie von Peter Zadek vom Theatermagazin Theater heute zur Schauspielerin des Jahres gewählt.
Barbara Sukowa war, nach einer Ehe mit dem Schauspieler Hans-Michael Rehberg, aus der ihr erster Sohn hervorging, mit dem polnischen Schauspieler Daniel Olbrychski verheiratet und hat mit ihm einen Sohn. Seit Anfang der 1990er Jahre lebt sie zusammen mit dem Multimediakünstler Robert Longo im New Yorker Stadtteil Brooklyn. Die beiden sind seit 1994 verheiratet und haben einen gemeinsamen Sohn.
Ende der 1980er Jahre startete Barbara Sukowa eine Karriere als Sängerin. Seither gibt sie weltweit klassische Konzerte, unter anderem mit den Dirigenten Claudio Abbado und Esa-Pekka Salonen. Mit dem Dirigenten Reinbert de Leeuw und dem Schönberg Ensemble hat sie die Produktion »Im wunderschönen Monat Mai« eingespielt, die sich dem deutschen romantischen Lied widmen, vor allem Franz Schubert und Robert Schumann.
Filmografie
- 1973: Abstieg (Fernsehserie Unter Ausschluß der Öffentlichkeit)
- 1974: Hauptsache die Kohlen stimmen (Fernsehserie)
- 1977: Schule mit Clowns (Fernsehen)
- 1977: Verkaufte Träume (Fernsehen)
- 1977: Frauen in New York (Fernsehen)
- 1977: Heinrich Heine (Fernsehzweiteiler)
- 1979: Der gelbe Unterrock (Fernsehreihe Tatort)
- 1980: Berlin Alexanderplatz (Rainer Werner Fassbinder)
- 1981: Die bleierne Zeit (Margarethe von Trotta)
- 1981: Lola
- 1982: Equateur
- 1982: Deadly Games
- 1983: Zwei Profis steigen aus (Un dimanche de flic)
- 1984: Baumeister Solness (Fernsehen)
- 1985: Space (Fernsehserie)
- 1986: Rosa Luxemburg (Margarethe von Trotta)
- 1987: Die Verliebten
- 1987: Der Sizilianer (The Sicilian)
- 1990: Europa (Lars von Trier)
- 1991: Homo Faber (Volker Schlöndorff)
- 1993: Pakt mit dem Tod (Colpo di coda, Fernsehen)
- 1995: Johnny Mnemonic
- 1997: Im Namen der Unschuld
- 1997: Office Killer
- 1999: Das schwankende Schiff (Cradle Will Rock)
- 1999: Das dritte Wunder (The Third Miracle)
- 2000: Urbania
- 2001: Thirteen Conversations About One Thing
- 2002: Liebe, Lügen, Leidenschaft (Fernsehserie)
- 2003: Hierankl
- 2004: Die andere Frau (Fernsehen)
- 2005: Romance & Cigarettes
- 2007: Die Entdeckung der Currywurst
- 2009: Vision - Aus dem Leben der Hildegard vom Bingen
- 2009: Hildegard von Bingen
Auszeichnungen
- 1981: Deutscher Darstellerpreis Chaplin-Schuh des Verbandes der Film- und Fernsehregisseure e.V.
- 1981: Goldener Phoenix (Darstellerpreis) für Die bleierne Zeit, Biennale Venedig
- 1982: Filmband in Gold (beste Hauptdarstellerin) für Lola und Die bleierne Zeit
- 1983: Gebrüder-Grimm-Preis der Stadt Berlin
- 1983: tz-Rose des Jahres der Münchner Tageszeitung tz
- 1983: Schauspielerin des Jahres der Zeitschrift Theater heute
- 1986: Filmband in Gold (Darstellerpreis) für Rosa Luxemburg
- 1986: Beste Darstellerin bei den Filmfestspielen von Cannes für Rosa Luxemburg
- 1997: Bayerischer Filmpreis für Im Namen der Unschuld
- 2007: Nestroy-Theaterpreis-Nominierung als Beste Schauspielerin für Quartett bei den Salzburger Festspielen
- 2008: Beste Darstellerin beim World Film Festival in Montréal für Die Entdeckung der Currywurst
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