Baudissin, Friedrich Graf von

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Friedrich Graf von Baudissin.jpg

Friedrich „Fritz“ Aimé Clothar Hugo Graf von Baudissin (Lebensrune.png 3. April 1852 auf Gut Schierensee; Todesrune.png 5. Februar 1921 in Berlin-Charlottenburg) war ein deutscher Offizier der Marine des Norddeutschen Bundes und der Kaiserlichen Marine, zuletzt Admiral sowie Flügeladjutant von Kaiser Wilhelm II. und von 1908 bis 1909 Chef des Admiralstabs der Marine.

Werdegang

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Admiral Friedrich „Fritz“ Graf von Baudissin ruht mit seiner Gemahlin auf dem Invalidenfriedhof. Dort ruht auch sein Bruder Kapitän zur See Ernst Ulrich Nikolaus Graf von Baudissin mit seiner Gemahlin Ida Dorothea, geb. von Eltester (1856–1939). Die Grabstätte wurde 1994 mit privaten Mitteln von Dr. Dr. Friedrich Graf von Baudissin restauriert. Der Nachfahre des Admirals residiert mit seiner Familie auf Gut Augustenhof in Osdorf im Kreis Rendsburg-Eckernförde.
  • 15. April 1867 Kadett
    • Eintritt in die Preußische Marine (im November 1867 wurde der Verband in „Marine des Norddeutschen Bundes“ umbenannt) ein. Zu seiner „Crew“ gehörten viele spätere bekannte Seeoffiziere, so beispielsweise Johann Hermann Kirchhoff und Max Fischel.
    • Grund- und Schiffsausbildung auf den Segelfregatten SMS „Gefion“ und SMS „Niobe“
  • 1. August 1868 Seekadett
    • Dienst auf dem Schoner „Hela“, abermals auf der SMS „Gefion“ sowie auf der Gedeckten Korvette SMS „Arcona“
    • 1. August 1869 Dienst auf der Gedeckten Korvette SMS „Hertha“ versetzt und hier am 19. August 1871 zum Unterleutnant zur See befördert.
  • 19. August 1871 Unterleutnant zur See
    • 12. Dezember 1872 bis 14. April 1873 Angehöriger der II. Matrosen-Division; anschließend für ein Jahr an der Marineschule
    • 1874 Wachoffizier auf der SMS „Loreley“
      • im Februar und März 1875 zugleich Wachoffizier auf der Panzerfregatte SMS „Kaiser“
  • 16. März 1875 Leutnant zur See
    • Verwendungen an Bord des Aviso SMS „Loreley“ als Erster Offizier sowie als Wachoffizier auf der Segelfregatte SMS „Niobe“ und der Glattdeckskorvette SMS „Augusta“
    • 2. November 1878 bis 4. Mai 1879 I. Coetus an der Marineakademie
      • zugleich kurzzeitig Navigationsoffizier auf der Panzerfregatte SMS „Friedrich Carl“
    • Fortsetzung der Ausbildung mit dem II. und III. Coetus
  • 15. April 1880 Kapitänleutnant
    • 1881 bis 1884 2. Adjutant im Stab der Marinestation der Nordsee
      • zugleich zeitweise Kommandant der Aviso SMS „Falke“ und der SMS „Pommerania“
    • 18. April 1884 Ausreise auf dem Dampfschiff „Taormina“ in die Südsee, um auf dem dort liegenden Stationsschiff „Albatroß“ zunächst als Erster Offizier tätig zu sein
      • Mit dem Kriegsschiff nahm er an Gefechten im Bismarck-Archipel teil, um die Interessen der dort tätigen Neuguinea-Kompagnie zu unterstützen.
    • 20. November 1885 Kommandant des einstigen Kanonenbootes und seit 1884 zum Kreuzer umklassifizierten SMS „Albatroß“
    • Rückkehr zur II. Matrosendivision als Kompanieoffizier
  • 16. April 1887 Korvettenkapitän
    • Führer der 1. Kompanie/I. Werftdivision
    • September 1889 bis 6. März 1890 Kommandant der SM Aviso „Wacht“ beim Übungsgeschwader
    • ab 1891 Tätigkeit im Reichsmarineamt, darunter Vorstand der Militärischen Abteilung
  • 20. November 1893 Kapitän zur See
    • Oktober 1895 bis September 1897 Kommandant des Panzerschiffes SMS „Kurfürst Friedrich Wilhelm“
    • Vorstand der Nautischen Abteilung des Reichsmarineamtes
    • April 1899 bis 16. August 1902 Kommandant der Kaiserlichen Yacht „Hohenzollern“
  • 22. Juni 1901 Konteradmiral
    • Admiral à la suite Seiner Majestät des Kaiser und Königs in dessen militärischem Gefolge
    • 12. April 1904 Inspekteur der I. Marine-Inspektion Ostsee in Kiel
      • Noch im gleichen Jahr wurde er dann Befehlshaber des I. Geschwaders der Hochseeflotte auf dem Flaggschiff SM Linienschiff „Wittelsbach“
  • 27. Januar 1905 Vizeadmiral
    • 1907 Kommandierung zur Dienstleistung beim Kaiser im Jahr sowie einer weiteren Kommandierung zur Dienstleistung zum Admiralstab der Marine
  • 27. Januar 1908 Admiral
    • 29. Januar 1908 bis 5. September 1909 Chef des Admiralstabs der Marine als Nachfolger von Admiral Wilhelm Büchsel
    • 6. September 1909 Chef der Marinestation der Nordsee mit Sitz in Wilhelmshaven
      • In dieser Funktion ist sein Name auch eng mit der Entwicklung Wilhelmshavens verbunden wie zum Beispiel durch den Bau der 1913 eröffneten Kaiser-Friedrich-Kunsthalle und des dazugehörigen Vereins der Kunstfreunde für Wilhelmshaven.
    • 12. April 1913 zur Disposition und zugleich à la suite des Seeoffizierkorps gestellt

Familie

Abstammung

Friedrich gehörte zu dem ursprünglich aus der Oberlausitz (Markgrafschaft Meißen) stammenden, im Dreißigjährigen Krieg nach Schleswig-Holstein gekommenen Adelsgeschlecht Baudissin. Er war der Sohn des Regiments-Auditeurs (Gerichtsoffizier) zu Glückstadt und späteren Postdirektors Wolf Friedrich Ottomar von Baudissin (1812–1887) und dessen erster Ehefrau Marie Ernestine Jeanne Théonie, geborene von Mesmer-Saldern (1817–1855), eine Schwester des bekannten Gutsbesitzers und Parlamentariers in Lübeck Lorenz Christian Carl Aimé von Mesmer-Saldern (1815–1889). Nach dem frühen Tod seiner Mutter heiratete sein Vater am 10. September 1859 Jacobine Henriette Marie Georgine Zwank (1833–1910).

Geschwister

Aus der ersten Ehe seines Vaters hatte er drei Schwestern (Marie Charlotte Ernestine Ottilie, geb. 1943, Josephine Thekla Emilie, geb. 1845, und Mathilde Jeannette Charlotte Théonie, geb. 1850)[1] und Bruder Ernst Ulrich Nicolaus (1855–1916), zuletzt Kapitän zur See der Kaiserlichen Marine. Aus der zweiten Ehe seines Vaters stammen die Halbbrüder Wolf Carl Josef Georg und Otto sowie Schwester Antonie „Toni“.

Ehe

Leutnant zur See Graf von Baudissin heiratete am 7. Februar 1879 seine Verlobte Emma Friederike Viktoria Edith Kinderling (1858–1934), älteste Tochter des deutschen Vizeadmirals Friedrich Wilhelm Franz Kinderlin (1820–1895) und dessen Frau Helene „Nelly“ Johanna Emma Dominika, geb. Claassen (1833–1904). Aus der Ehe sind zwei Kinder entsprossen:

  • Wolf Friedrich Franz (1882–1939)
    • I. ∞ 24. Dezember 1920 in Windhuk Selma, geb. Kretschmann (1884–1961); sie war zuvor (seit 1908) mit Reinhold Blohm verheiratet und brachte zwei Kinder in die kurzlebige Ehe mit
    • II. ∞ 4. Juli 1924 in Gettorf (Schleswig) Luise-Caroline Wiese (1895–1974), Tochter des Gutsbesitzers, Landwirts und Oberstleutnants a. D. Henning-Heinrich Wiese
  • Asta Edith Nelly Théonie (1888–1968) ∞ Fregattenkapitän Joachim Hans Detleff von Arnim (1876–1933), zwei Kinder (Christa, verheiratet Dempf-Dulckeit, und Henning Friedrich Joachim )

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Marine-Rangliste 1914, S. 106

Ehrungen

  • Ehrenbürger der Stadt Rüstringen (heute ein Teil von Wilhelmshaven)
  • Ihm zu Ehren ist der Baudissin-Gletscher auf der antarktischen Insel Heard benannt.

Fußnoten

  1. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der gräflichen Häuser, 1854, S. 52