Berlin-Heiligensee

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Berlin-Heiligensee

Staat: Deutsches Reich
Landkreis: Reinickendorf
Einwohner: 17.643
Bevölkerungsdichte: 1.603 Ew. p. km²
Fläche: 11 km²
Postleitzahl: 13503, 13505
Telefon-Vorwahl: 030
Kfz-Kennzeichen: B
Berlin-Heiligensee befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Berlin

Heiligensee ist ein Ortsteil des Bezirkes Reinickendorf von Berlin.

Lage

Das ursprüngliche Dorf liegt auf einer Halbinsel zwischen der Havel und dem namensgebenden Heiligensee. Inzwischen erstreckt sich der Ortsteil längs der Havel weiter nach Süden bis zum Ortsteil Konradshöhe.

Die nördliche und westliche Grenze entspricht der von Berlin: Die Stadt grenzt hier an den Landkreis Oberhavel mit den Gemeinden Hennigsdorf und Hohen Neuendorf. Auf der östlichen Seite grenzt Heiligensee an Tegel und auf der nordöstlichen Seite an Frohnau.

Die Baumberge (früher auch Der Bumberg) sind eine Besonderheit in Heiligensee. Es ist eine Binnendünenlandschaft, die zum Ende der letzten Eiszeit entstand. In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Baumberge bis in die 1980er-Jahre als französisches Manövergebiet benutzt. Die Franzosen weilten damals als Besatzer in Reinickendorf.

Ortslagen

  • Schulzendorf

Geschichte

Die erste nachweisliche Besiedlung Heiligensees fand etwa 2000 v. Chr. durch germanische Semnonen statt. Nach dem Sieg Albrecht des Bären über die Wenden (um das Jahr 1200) kamen deutsche Bauern nach Heiligensee, die gegen 1250 eine Kirche errichteten. Etwa zu dieser Zeit wurde Heiligensee ein Rittersitz, um den Havelübergang zu kontrollieren. 1308 erfolgte erstmals eine urkundliche Erwähnung Heiligensees. Es erlangte seit dem Ende des 14. Jahrhunderts zunehmend Bekanntheit, weil es am damals stark frequentierten Pilgerweg Berlin–Wilsnack lag. Seit dem 1. Oktober 1920 ist Heiligensee ein Teil von Berlin. Im August/September 2008 beging Heiligensee mit zahlreichen Veranstaltungen sein 700-jähriges Jubiläum, meist rund um den historischen Dorfanger.

Das Alte Straßenbahndepot ist das letzte Gewerbegrundstück am historischen Dorfkern von Alt-Heiligensee. Von 1989 bis 2003 war dort die Firma Steinforum als Steinrestaurierungs- und Steinmetzbetrieb ansässig. Bis April 2009 war dort die Prometheus Projekt GmbH ansässig, ein Unternehmen, das innovative IT- und CNC-Technologie mit traditionellem Handwerk verbindet. Im Oktober 2008 wurde das Grundstück vom Liegenschaftsfonds Berlin an eine Immobilienverwaltungsgesellschaft verkauft. Das Gebäude wird aktuell von Künstlern, für öffentliche Ausstellungen und für Gartenberatung genutzt.

Im Mittelalter befuhr eine Fähre die engste Stelle des Nieder Neuendorfer Sees und verband somit die Dörfer Heiligensee und Nieder Neuendorf. Davon zeugt noch heute die Namensgebung der beiden Straßen: Fährweg auf Nieder Neuendorfer Seite und Fährstraße auf Heiligenseer Seite. Mit Errichtung einer Brücke in Hennigsdorf im Jahre 1506 fuhren allerdings immer seltener Menschen mit der Fähre. Das Fährrecht an dieser Stelle besteht allerdings noch bis heute.

Am 29. Mai 1913 eröffnete die Straßenbahn der Gemeinde Heiligensee an der Havel ihren Betrieb und verband das Dorf Heiligensee mit Tegel über die damalige Kirschallee (heute Heiligenseestraße). Hiervon zeugt noch heute das alte – inzwischen unter Denkmalschutz stehende – Depot am Dorfanger (Alt-Heiligensee 73–75) und der breite Grünstreifen entlang der Heiligenseestraße. 1920 übernahm die Große Berliner Straßenbahn mit der Eingemeindung des Dorfes zu Groß-Berlin auch die Straßenbahn. Aufgrund der Eröffnung der U-Bahnlinie U6 in Tegel wurde die Straßenbahnlinie am 1. Juni 1958 eingestellt. Von diesem Zeitpunkt an übernahmen Busse diese Strecke.

In der Zeit um den Ersten Weltkrieg befand sich ein kleiner Flugplatz in Schulzendorf zwischen den heutigen Straßen Am Dachsbau und der Heiligenseestraße.