Frauen als Blutordensträger

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Ehrenoberin der „NS-Schwesternschaft“ Schwester Pia:
Ihre Ehre hieß Treue – Ihr Leben galt Deutschland[1]

Es gab mindestens 16 Blutordensträgerinnen. Sofern einer der vier Kategorien der Verleihungsvoraussetzungen erfüllt war, konnte das EhrenzeichenMedaille zur Erinnerung an den 9. November 1923“ gemäß einer „Verfügung des Stellvertreters des Führers vom 27. März 1941“ auch an deutsche Frauen verliehen werden.

Geschichte

Berta Soldat (64 J.), Blutordensträgerin des Großdeutschen Reiches; Soldat wurde gemeinsam mit Maria Theresia von Metnitz am 9. Juli 1934 wegen „Sprengstoffverdachts“ verhaftet. Die damals 56jährige hatte als Oberkellnerin lediglich vom Reichsgedanken gesprochen und Flugblätter der inzwischen verbotenen NSDAP verteilt. Maria Theresia von Metnitz hatte schon im Juni 1933 ihre Wohnung der Parteiarbeit zur Verfügung gestellt. Sie war die rechte Hand des Gauleiters Odilo Globotschnigg und arbeitete eng mit Dr. Friedrich Rainer zusammen, war später Geschäftsleiterin der Gaufrauenschaft. Während der Juli-Erhebung kamen beide Frauen im Keller des Landgerichtes in Haft, alle Gefängnisse waren überfüllt. Stundenlange Verhöre sollten die Häftlinge zermürben. Am 10. Dezember 1934 kamen beide wegen eines überraschenden Freispruchs frei, allerdings wurden sie im Februar 1935 erneut verhaftet und zu fünf Jahren Kerkerhaft verurteilt. Im Oktober 1936 wurden die mutigen Deutschen frühzeitig entlassen, Soldat war schwer erkrankt, und von Metnitz mußte ins Altreich fliehen, um nicht erneut verhaftet zu werden. Nach dem Beitritt Österreichs zum Deutschen Reich erhielt Berta Soldat eine großzügige Führerspende.

Anzahl und Identität der Inhaberinnen

Die meisten Quellen geben an, Schwester Pia sei der erste und einzige weibliche Träger des Ordens (und lange Jahre war sie das auch), andere dagegen, daß 16 deutsche Frauen die Medaille erhalten haben.

Diese Zahl 16 (mit Stand vom November 1942) wird von der NS-Frauen-Warte, Heft 7 einwandfrei bestätigt und von Dr. Hedwig Faschingbauer aus Wien (promoviert 1931; Todesrune.png 1967) ausgiebig erörtert. Ihre Namen waren zuerst in der Vorschlagsliste Nr. XXVI vom 13. März 1941 zu lesen, bis auf Anna Paternioner, die erst in der Vorschlagsliste vom 6. Mai 1942 erschien.

Leid und Aufopferung für das Vaterland

Alle hatten Haft, Folter, Demütigungen und soziale sowie wirtschaftliche Vernichtung wegen ihres nationalsozialistischen Glaubens zu erdulden, insbesondere die treuen Parteianhängerinnen der Ostmark erlebten schlimmste Bestrafung nach dem Verbot der NSDAP.

Trägerinnen

Nach Eleonore Baur (Schwester Pia) erhielten ebenfalls den Blutorden:

  • Maria Bauer, Oberschwester aus Klagenfurt am Wörthersee
    • Mitarbeiterin Maria Theresia von Metnitz', kehrte nach einem Jahr aus der Kerkerhaft mit schwerem Lungenleiden zurück
  • Maria Bauer, Schneidermeisterin aus Graz
  • Ludmilla Gaich aus Stainz bei Graz
  • Hildegard „Hilde“ Grenwelge, geborene Gößl aus Wien
    • 1935 zum Tode verurteilt, in acht Jahre Kerkerhaft umgewandelt
  • Viktoria „Dore“ Kinschel, NS-Frauenschaftsführerin aus Salzburg
  • Antonie Friedmann aus Wien
  • Christina „Christel“ Maurer, Junglehrerin und Künstlerin aus Graz
  • Maria Theresia von Metnitz, Geschäftsfrau aus Klagenfurt am Wörthersee
    • später Angestellte der Gauleitung Kärnten
  • Maria Möslein aus Wien
    • spätere Ortskassenverwalterin
  • Anna Paternioner aus Kärnten
    • das 18jährige BDM-Mädel verbrachte 10 Monate und 26 Tage in schwerster Kerkerhaft
  • Emma Weidinger aus Mürzzuschlag in der Steiermark
    • 27. Juli 1934 von einem Heimwehrmann angeschossen, weil sie sich weigerte, eine Trauerfahne zu „Ehren“ des toten Kanzlers Dollfuß zu hissen
  • Marianne Weiland, Beamtin der Polizeidirektion in Salzburg

Ggf. weitere Trägerinnen

Es soll noch eine Maria Antonia Vogel (ggf. Geburtsname von Antonie Friedmann) aus Wien und vor allem eine Katharina Grünewald gegeben haben, aber diese Angaben ließen sich durch Recherche nicht bestätigen. Grünewald soll am 8. November 1939 bei dem Terrorattentat des Kriminellen Georg Elser im Bürgerbräukeller (8 Tote, 63 Verletzte, davon sechzehn schwer) zu den schwer verwundeten gehört haben und ihren Verletzungen erlegen sein.

Trageweise

Dieser wurde auf der rechten Seite am oberen Rand der oberen Rocktasche getragen. Auf dem Mantel durfte der Orden bzw. das Ordensband nicht getragen werden.

Siehe auch

Bildergalerie

Fußnoten

  1. Aufnahme von Heinrich Hoffmann