Frauen als Blutordensträger
Es gab mindestens 16 Blutordensträgerinnen. Sofern einer der vier Kategorien der Verleihungsvoraussetzungen erfüllt war, konnte das Ehrenzeichen „Medaille zur Erinnerung an den 9. November 1923“ gemäß einer „Verfügung des Stellvertreters des Führers vom 27. März 1941“ auch an deutsche Frauen verliehen werden.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Anzahl und Identität der Inhaberinnen
Die meisten Quellen geben an, Schwester Pia sei der erste und einzige weibliche Träger des Ordens (und lange Jahre war sie das auch), andere dagegen, daß 16 deutsche Frauen die Medaille erhalten haben.
Diese Zahl 16 (mit Stand vom November 1942) wird von der NS-Frauen-Warte, Heft 7 einwandfrei bestätigt und von Dr. Hedwig Faschingbauer aus Wien (promoviert 1931; 1967) ausgiebig erörtert. Ihre Namen waren zuerst in der Vorschlagsliste Nr. XXVI vom 13. März 1941 zu lesen, bis auf Anna Paternioner, die erst in der Vorschlagsliste vom 6. Mai 1942 erschien.
Leid und Aufopferung für das Vaterland
Alle hatten Haft, Folter, Demütigungen und soziale sowie wirtschaftliche Vernichtung wegen ihres nationalsozialistischen Glaubens zu erdulden, insbesondere die treuen Parteianhängerinnen der Ostmark erlebten schlimmste Bestrafung nach dem Verbot der NSDAP.
Trägerinnen
Nach Eleonore Baur (Schwester Pia) erhielten ebenfalls den Blutorden:
- Maria Bauer, Oberschwester aus Klagenfurt am Wörthersee
- Mitarbeiterin Maria Theresia von Metnitz', kehrte nach einem Jahr aus der Kerkerhaft mit schwerem Lungenleiden zurück
- Maria Bauer, Schneidermeisterin aus Graz
- Ludmilla Gaich aus Stainz bei Graz
- Hildegard „Hilde“ Grenwelge, geborene Gößl aus Wien
- 1935 zum Tode verurteilt, in acht Jahre Kerkerhaft umgewandelt
- Viktoria „Dore“ Kinschel, NS-Frauenschaftsführerin aus Salzburg
- Antonie Friedmann aus Wien
- Christina „Christel“ Maurer, Junglehrerin und Künstlerin aus Graz
- Maria Theresia von Metnitz, Geschäftsfrau aus Klagenfurt am Wörthersee
- später Angestellte der Gauleitung Kärnten
- Maria Möslein aus Wien
- spätere Ortskassenverwalterin
- Anna Paternioner aus Kärnten
- das 18jährige BDM-Mädel verbrachte 10 Monate und 26 Tage in schwerster Kerkerhaft
- Frau Peter aus Innsbruck
- gemeinsam mit ihrem 16jährigen Sohn Heinrich von der Hitlerjugend 1935 inhaftiert; Heinrich fiel am 1. Januar 1943 vor Stalingrad
- Emma Schneider aus Bromberg, wohnhaft in Wien
- sie erlebte die polnischen Greueltaten auf Besuch bei ihrem Bruder beim Blutsonntag von Bromberg
- Berta Soldat, eine in Kärnten wohnhafte Südtirolerin
- Emma Weidinger aus Mürzzuschlag in der Steiermark
- 27. Juli 1934 von einem Heimwehrmann angeschossen, weil sie sich weigerte, eine Trauerfahne zu „Ehren“ des toten Kanzlers Dollfuß zu hissen
- Marianne Weiland, Beamtin der Polizeidirektion in Salzburg
- später Gutsherrin in Bad Liebenwerda
Ggf. weitere Trägerinnen
Es soll noch eine Maria Antonia Vogel (ggf. Geburtsname von Antonie Friedmann) aus Wien und vor allem eine Katharina Grünewald gegeben haben, aber diese Angaben ließen sich durch Recherche nicht bestätigen. Grünewald soll am 8. November 1939 bei dem Terrorattentat des Kriminellen Georg Elser im Bürgerbräukeller (8 Tote, 63 Verletzte, davon sechzehn schwer) zu den schwer verwundeten gehört haben und ihren Verletzungen erlegen sein.
Trageweise
Dieser wurde auf der rechten Seite am oberen Rand der oberen Rocktasche getragen. Auf dem Mantel durfte der Orden bzw. das Ordensband nicht getragen werden.
Siehe auch
Bildergalerie
NS Frauen-Warte, Heft 7, 11. Jahrgang, November 1942, Seite 1 zum Schicksal der Blutordensträgerinnen