Brüninghaus, Franz

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Konteradmiral a. D. Willi Brüninghaus; er war seit dem 8. November 1898 mit Ilse Luise, geb. Koester (Lebensrune.png 4.7.1878 in Kiel) verheiratet, die ihren Mann überleben sollte. Ilse war die Tochter des Großadmirals Hans von Koester.
Franz Brüninghaus-Unterschrift.jpg

Franz Wilhelm „Willi“ Brüninghaus (Lebensrune.png 22. Januar 1870 in Berlin; Todesrune.png 11. Oktober 1951 in Förderstedt bei Magdeburg) war ein deutscher Offizier der Kaiserlichen Marine, zuletzt Konteradmiral sowie Beamter im Reichsmarineamt, Verwaltungschef von Kiautschou während des Deutschen Kaiserreiches und Mitglied des Reichstages für die DVP in der Weimarer Republik.

Werdegang

Franz Willi Brüninghaus
Er trat 1888 in die Reichsmarine ein , besuchte 1898/99 die Marine-Akademie und befehligte 1904/05 verschiedene Schiffe. Wurde in das Reichsmarineamt berufen, wo er zunächst Dezernent für Organisations-, Personal- und Etatfragen war. Von 1908-12 war er im RMA der Chef der Zentralverwaltung für das Pachtgebiet Kiautschou. Verließ Berlin am 21.4.1908, zusammen mit Otto Franke und Emil Krebs, und fuhr mit Ihnen per Zug über Sibirien nach China, unterwegs stieg noch Paul Rohrbach in denselben Zug. Von Dairen fuhren Brüninghaus und Franke per Schiff nach Tsingtau, Rohrbach traf einen Tag später ein. Von Juni 1912 bis Juni 1914 war Brüninghaus Kommandant des Panzerkreuzers „Gneisenau“ und damit wieder in Ostasien. Er hatte Glück, kam gerade noch rechtzeitig vor Beginn des Weltkrieges nach Deutschland. Sein Nachfolger als Kommandant der „Gneisenau“, Kapitän z. S. Maerker [Anm.: Gustav Otto Julius Maerker (1870–1914)], ging bei der Falklandschlacht mit seinem Schiff unter. Von 1916-18 war er Bevollmächtigter des RMA beim Bundesrat. Nahm 1919 als Konteradmiral seinen Abschied. Wandte sich der Politik zu, wurde 1920 als Vertreter der Deutschen Volkspartei Mitglied des Reichstages.[1]

Kurzchronologie

  • 13. April 1888 Eintritt in die Kaiserliche Marine als Kadett
  • 1896 Flaggleutnant beim Stab des I. Geschwaders
  • 1898 bis 1899 Besuch der Marineakademie
  • 1904 bis 1905 Kommandant der SMS „Loreley“ in Konstantinopel
  • 1905 Dezernent für Organisations-, Personal- und Etatfragen im Reichsmarineamt
  • 1908 bis 1912 Chef der Zentralverwaltung für das Schutzgebiet Kiautschou
  • 1. November 1911 Kapitän zur See
  • 1912 bis 1914 Kommandant des Panzerkreuzers SMS „Gneisenau“ im Fernen Osten (Ostasiengeschwader)
  • 9. August 1914 bis 13. Juli 1916 als Kapitän zur See Kommandant des Großlinienschiffes SMS „König“ (Skagerrakschlacht)
  • 1916–1918 Bevollmächtigter des Bundesrats
  • 2. Juli 1919 wurde er unter Verleihung des Charakters als Konteradmiral aus dem Militärdienst verabschiedet
  • 1921/22 Reichsbevollmächtigter der Außenhandelsstelle für Exporthandel
    • seit 1921 in der Tabakindustrie tätig
  • 1920 bis 1932 MdR (DVP)

Auszeichnungen (Auszug)

Schriften

  • Die politische Zersetzung und die Tragödie der deutschen Flotte, Deutsche Verlagsgesellschaft für Politik und Geschichte, Berlin 1926
    • dargestellt unter Benutzung amtlichen Aktenmaterials: Erwiderung auf die Schrift „Die Marinejustizmorde von 1917 und die Admiralsrebellion von 1918“ des Reichstagsabgeordneten Dittmann
  • Der Krieg im Pazifik, in: „Die Kriegsmarine“, Heft 6 / Zweites Märzheft 1944
  • Blockadebrecher, in: „Die Kriegsmarine“, Heft 9 / Erstes Maiheft 1944
    • mit Foto „Kapitän Paul Hellmann, Führer des Motorschiffes Osorno, der erste Handelsschiffskapitän, der das Ritterkreuz erhielt“

Fußnoten

  1. Franz Brüninghaus auf tsingtau.org
  2. 2,00 2,01 2,02 2,03 2,04 2,05 2,06 2,07 2,08 2,09 2,10 Rangliste der Kaiserlich Deutschen Marine. Hrsg.: Marinekabinett. Ernst Siegfried Mittler und Sohn. Berlin 1918. S. 9.