Brehm, Bruno

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Bruno Brehm (Porträt).jpg
Der sudetendeutsche Dichter Bruno Brehm bei den Freikorps

Bruno Brehm, Pseudonym: Bruno Clemens (Lebensrune.png 23. Juli 1892 in Laibach, Krain; Todesrune.png 5. Juni 1974 in Altaussee), war ein deutscher Schriftsteller, von 1938 bis 1942 Herausgeber der Zeitschrift „Der getreue Eckart“ und Mitglied im Bamberger Dichterkreis.

Leben

Bruno Brehm wurde als Sohn des k.u.k. Offiziers Josef von Brehm im Herzogtum Krain, das zu den Deutschen Erblanden der Habsburger und damit zum Kaisertum Österreich gehörte, geboren. Seine Kindheit und Jugend verbrachte Brehm in den Garnisonsstädten Pilsen, Prag, Eger und Znaim. Nach seiner Reifeprüfung studierte Brehm in Wien ein Semester Germanistik. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges meldete er sich freiwillig und leistete seinen einjährigen Militärdienst in Wien ab.

Während des Krieges wurde er zum Offizier befördert und geriet im September 1914 in russische Kriegsgefangenschaft, wo er den schwer verwundeten späteren Schriftsteller Edwin Erich Dwinger kennenlernte. 1916 wurde er gegen russische Gefangene als Invalide aus Sibirien ausgetauscht und kurz darauf bei Asagio erneut schwer verwundet, trotzdem war Brehm an dem großen Schlußangriff 1918 beteiligt.

Studium und freier Schriftsteller

Als Hauptmann aus dem Krieg zurückgekehrt, studierte Brehm in Wien, Gotenburg und Stockholm Kunst- und Urgeschichte. Dieses Studium beendete er erfolgreich mit der Dissertation „Der Ursprung der germanischen Tierornamentik“. Nach seiner Promotion wurde er in Wien 1922 Verlagsbuchhändler und war auch kurzzeitig als Assistent an der Wiener Universität beschäftigt.

1928 ließ sich Brehm als freier Schriftsteller in Wien nieder. Bekannt wurde er zunächst mit seiner teils nostalgischen, teils heiteren Auseinandersetzung mit dem Ende der Monarchie. Dabei entstanden in kurzer Folge mehrere Titel, welche zu seiner Zeit sehr beliebt waren und seinen Erfolg begründeten.

Beitritt Österreichs und Zweiter Weltkrieg

Nach dem Beitritt Österreichs zum Reich 1938 wurde Brehm zum Ratsherrn der Stadt Wien gewählt. Noch im selben Jahr gründete er seine eigene Monatsschrift „Der getreue Eckart“, die er bis 1942 herausgab. 1939 erhielt für seine „Trilogie“ den Nationalen Buchpreis. 1941 betraute man ihn mit der Leitung der Wiener Kulturvereinigung.

Während des Zweiten Weltkrieges war er Ordonnanzoffizier in Griechenland, Rußland und in Nordafrika. In der von ihm herausgegebenen „Tornisterschrift des Oberkommandos der Wehrmacht, Deutsche Haltung vor Fremden“ schrieb er:

„Wenn sich die Juden über ihr Schicksal vor der ganzen Welt beklagen, dann müssen wir ihnen doch sagen, daß sie selbst es waren, die dieses Schicksal heraufbeschworen haben.“

Nachkriegszeit

1945 wurde Brehm – auch seines politischen Engagements wegen – verhaftet, aber schon kurze Zeit später wieder entlassen. Ab 1960 versuchte er in der Trilogie „Das zwölfjährige Reich“, den Zweiten Weltkrieg aufzuarbeiten. Damit konnte Brehm aber nicht mehr an seine Popularität vor 1933 anknüpfen.

Im Alter von 82 Jahren starb Bruno Brehm am 5. Juni 1974 in Alt-Aussee.

Auszeichnungen und Ehrungen

Nachlaß

Bruno Brehms Nachlaß befindet sich im Privatbesitz von Dr. Roland Brehm / Wien – Hall-Renner 29 (2000).

Werke (Auswahl)

  • Der Sturm auf den Verlag, 1925
  • Der lachende Gott, Roman, 1928
  • Susanne und Marie, Roman, 1929 (neubearb. Auf Wiedersehn, Susanne!, 1939)
  • Ein Graf spielt Theater, Roman, 1930 (neu: Ein Schloß in Böhmen, 1942)
  • Wir alle wollen zur Opernredoute. Ein humoristischer Roman, 1930
  • Das gelbe Ahornblatt. Ein Leben in Geschichten, 1931
  • Apis und Este. Ein Franz Ferdinand-Roman, 1931. (Band 1 der Weltkriegstriologie).
  • Das war das Ende. Von Brest-Litowsk bis Versailles, 1932. (Band 2 der Weltkriegstriologie).
  • Denksäulen aus Österreich. Eine Studie, 1932
  • Weder Kaiser noch König. Der Untergang der Habsburgischen Monarchie, Roman, 1933. (Band 3 der Weltkriegstriologie).
  • Britta, Roman, 1934
  • Die schrecklichen Pferde. Der Welserzug nach Eldorado, Roman, 1934
  • Zu früh und zu spät. Das große Vorspiel der Befreiungskriege, 1936
  • Die weiße Adlerfeder. Geschichten aus meinem Leben, 1937
  • Wien. De Grenzstadt im deutschen Osten, 1937
  • Tag der Erfüllung, 1939
  • Der dümmste Sibiriak, Erählungen, 1939
  • Die sanfte Gewalt, Roman, 1940
  • Der liebe Leser, 1940
  • Im Großdeutschen Reiche, 1940
  • Über die Tapferkeit. Brevier für junge Deutsche, 1940
  • Deutsche Haltung vor Fremden - Ein Kameradenwort an unsere Soldaten, 1941 (Mit zip gepackte PDF-Datei)
  • Der König von Rücken. Geschichten und Geschautes, 1942
  • Der Reichsstil, 1942
  • Die Grenze mitten durch das Herz, 1944
  • Schatten der Macht. Von den Pharaonen bis zum letzten Zaren, 1949
  • Der Lügner, Roman, 1949
  • Ein Leben in Geschichten, 1951
  • Heimat in Böhmen, Lebenserinnerungen, 1951
  • Aus der Reitschul', Roman, 1951
  • Die vier Temperamente, Erzählungen, 1952
  • Der kleine Mozart ist krank, Laienspiel, 1953
  • Das Ebenbild. Menschen, Tiere, Träume und Maschinen, 1954
  • Historia Sancti Christophori. Gestalt, Legende, Kunst, 1956
  • Dann müssen Frauen streiken, 1957
  • Der Traum vom gerechten Regiment, 1960
  • Das zwölfjährige Reich (Trilogie)
    • Bd. 1: Der Trommler, 1960
    • Bd. 2: Der böhmische Gefreite, 1960
    • Bd. 3: Wehe den Besiegten allen, 1961
  • Warum wir sie lieben. Kleine Stücke von Müttern, Blumen, Farben, Tieren, Kindern und Sonne, 1963
  • Am Ende stand Königgrätz. Historischer Roman um Preußen und Österreich, 1964
  • Der Weg zum Roten Oktober, 1967

Herausgeber

  • Soldatenbrevier, 1937

Literatur

  • Buch des Dankes. Bruno Brehm zum fünfzigsten Geburtstag, Kraft, Karlsbad u. a. 1942
  • Gerd Schattner: Der Traum vom Reich in der Mitte. Bruno Brehm. Eine monographische Darstellung zum operationalen Charakter des historischen Romans nach den Weltkriegen, Lang, Frankfurt am Main u. a. 1996 (= Studien zur deutschen und europäischen Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts), ISBN 3-631-30342-4
  • Abdulkerim Uzagan: Fiktionalität und Realität in der Romantrilogie „Die Throne stürzen“ von Bruno Brehm, Univ.-Diss., Bielefeld 1999