Unternehmen Michael (Film)
Filmdaten | |
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Originaltitel: | Unternehmen Michael |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1937 |
Laufzeit: | 81 Minuten |
Sprache: | Deutsch |
Filmproduktion: | Universum-Film AG |
IMDb: | deu • eng |
Stab | |
Regie: | Karl Ritter |
Regieassistenz: | Friedrich Karl von Puttkamer |
Drehbuch: | Karl Ritter, Mathias Wieman, Fred Hildenbrandt |
Vorlage: | Hans Fritz Zwehl (Bühnenstück) |
Musik: | Herbert Windt |
Ton: | Ludwig Ruhe |
Kamera: | Günther Anders |
Standfotos: | Willi Klitzke |
Bauten: | Walter Röhrig |
Maske: | Wilhelm Weber |
Aufnahmeleitung: | Ludwig Kühr |
Herstellungsleitung: | Karl Ritter |
Schnitt: | Gottfried Ritter |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Heinrich George | Kommandierender General |
Paul Otto | Oberstleutnant Hegenau |
Ernst Karchow | Hauptmann Noack, Ib |
Otto Graf | Hauptmann von Groth, Ic |
Christian Kayßler | Rittmeister von Wengern |
Kurt Waitzmann | Oberleutnant Weber |
Hannes Stelzer | Leutnant Prinz Erxburg |
Willy Birgel | Major Graf Schellenberg |
Otto Wernicke | Oberst Berg |
Paul Schwed | Unteroffizier der Stabswache |
Arthur Wiesner | Brieftaubenwärter |
Heinz Welzel | Leutnant von Treskow |
Josef Renner | Hauptmann Hill |
Jim Simmons | Leutnant Mertens |
Karl John | Leutnant Hassenkamp |
Otto Krone | 1. Kompanieführer |
Malte Jäger | 2. Kompanieführer |
William Richter | 3. Kompanieführer |
Friedrich Berger | Unteroffizier Henke |
Beppo Brem | Gefreiter Kollermann |
Lutz Götz | Musketier Raspe |
Josef Dahmen | Meckerer |
Adolf Fischer | Gefechtsordonnanz |
Hans Bergmann | Sturmmann |
Franz Ernst Bochum | Alter Franzose |
Elsa Wagner | Alte Französin |
Otz Tollen | Infanterie-Bataillonsführer |
Ludwig Baschang | 1. deutscher Soldat |
Fritz Busch | 2. deutscher Soldat |
Ullrich Klein | 3. deutscher Soldat |
Kai Möller | 4. deutscher Soldat |
Erwin Mosblech | 5. deutscher Soldat |
Walter Schuller | 6. deutscher Soldat |
Richard Westemeyer | 7. deutscher Soldat |
Heinz Federler | 1 Offizier |
Hans Schwenke | 2. Offizier |
Hardy Vogdt | Artillerieleutnant |
Friedrich Teitge | Unteroffizier |
Max W. Hiller | Englischer Gefangener |
Mathias Wieman | {{{ROLLE_40}}} |
Unternehmen Michael ist ein deutscher Kriegsfilm von 1937. Die Uraufführung fand am 7. September 1937 auf dem Reichsparteitag statt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden alle Kopien des Films vom Oberkommando der alliierten Siegermächte beschlagnahmt und die Aufführung unter Verbot gestellt. Heute beansprucht unrechtsmäßig die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung die Auswertungsrechte und bestimmt, daß die Vorführung dieses Vorbehaltsfilms nur im Rahmen spezieller Bildungsveranstaltungen statt finden darf.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Die große deutsche Frühjahrsoffensive 1918 sucht die Entscheidung im Bewegungskrieg. Monatelang wurde aufs sorgfältigste vorbereitet der Generalstab hat ganze Arbeit geleistet, das „Unternehmen Michael" muß glücken - nach menschlicher Voraussicht. Zwar sind die deutschen Regimenter nicht mehr die von 1914, die mit jugendlichem Idealismus trotz schwerster Verluste vorwärts stürmten, aber die Feldgrauen von 1918 sind darum nicht schlechter, denn sie haben die Erfahrung von vier Kriegsjahren und sind gestählt und gehärtet in tausend Gefahren. Wie ein Uhrwerk setzt sich das Unternehmen Michael in Gang, als die Oberste Heeresleitung auf den Knopf drückt. Weite Landstrecken erzittern im Trommelfeuer und unaufhaltsam stürmt die Infanterie hinter der Feuerwalze her, eine englische Stellung nach der anderen wird überrannt. Es ist wie 1914 - der alte Geist lebt also doch noch!
Am Spätnachmittag des 25. März liegt die Infanterie des 69. Armeekorps noch fünf Tagen siegreichen Vorstürmens ausgepumpt, mit 60% Verlusten vor einer neuen englischen Stellung. Der Tommy stellt sich hier, im Vertrauen auf die starke, 1916 fertig ausgebaute Schlüsselstellung des so genannten Labyrinths, ein Klotz von Beton und Eisendraht überhöhend und drohend. Todmüde und stumpf liegt die vorderste Infanterielinie an der Chaussee. Mancher schläft trotz der Schrapnells, die gelegentlich herüberpfeifen.
Da erscheint von hinten kommend der Erkundungstrupp des Sturmbataillons 37. Der Leutnant an der Spitze seiner ausgesuchten frischen Leute orientiert sich rasch. Der Bataillonsführer an der Windmühle zeigt ihm das Labyrinth, das dräuende Stachelschwein, und da vorne das Dorf? „Das ist Beaurevoir!" "Sitzt da der Tommy drin?" „Ich weiß nicht!" „Also, die 37er auf noch Beaurevoir!" sagt der Leutnant. Das Bataillon meldet dies dem Regiment. So kommt die Meldung zum Generalkommando 69, das sich grade in einer Villa mit Park am Osteingang von Neuville einrichtet. Der Kommandierende General und die Generalstabsoffiziere sind noch nicht da, nur die Ordonnanzoffiziere und der Korpsadjutant. Der Leutnant vom Sturmbataillon hat Beaurevoir leer gefunden und sofort den Westrand besetzt.
Eine Patrouille bringt einen gefangenen Engländer. Sehr gut! Sofort mit Meldung zur Windmühle! 6 Uhr abends. Das Generalkommando trifft in Neuville ein, der General, der Chef Oberstleutnant Hegenau, der erste Generalstabsoffizier (la) Major Zur Linden, Hauptleute Noack und von Groth. Rasch orientiert sich Zur Linden und erfährt, dass um 8 Uhr abends Major Graf Schellenberg vom Armeeoberkommando kommen wird. Dann trägt der la den Angriffsplan für morgen vor. Um 9 Uhr vormittags tritt die Sturmtruppe an, an der Spitze des Keils das Sturmsbataillon 37 auf den Hauptstützpunkt Labyrinth. Bis dahin hat die gesamte Artillerie zwei Stunden das Werk sturmreif geschossen. Zwei schwere 30,5 cm Batterien sollen noch heute eintreffen. Die Meldung aus Beaurevoir trifft telefonisch ein. Verstärkung ist unmöglich, warum hat der Leutnant gegen jeden Befehl das Nest besetzt! Keinesfalls darf eine Teilniederlage in Beaurevoir vor dem erfolgten Artillerieaufmarsch eintreten.
Der englische Gefangene wird gebracht. Schon vor seiner Vernehmung weiß Zur Linden, daß das Regiment zur 6. englischen Division, d. h. zu einer alten aktiven Division der French- Armee gehört. Das Verhör bestätigt dies. Der Tommy wirft eine völlig intakte aktive Division ins Labyrinth. Das ändert die ganze Lage. Die englische Heeresreserve greift ein. Man muß daher mit einem Gegenstoß rechnen und die einzige Lohn ist diesem Gegenstoß zuvorzukommen, Also: Sturmtruppen mit allen verfügbaren Lastkraftwagen vorwerfen, Artillerie und Munitionsaufmarsch beschleunigen. Der General ist einverstanden mit Zur Undens Vorschlag.
Major Graf Schellenberg vom A. O. K. trifft ein. Sein Vortrag bestätigt Zur Lindens Beurteilung der Lage. Das Labyrinth ist der Kernpunkt, es muß morgen fallen, der ganze weitere Vormarsch der gesamten Armee hängt davon ab. Aber - die beiden 30,5 cm Batterien sind an anderer Stelle unentbehrlich. Es muß auch ohne diese Batterien gehen. Major Zur Linden bittet, ihm das Kommando der Sturmtruppe zu übertragen. Der Chef lehnt ab, es geht nicht an, einen Generalstabsoffizier in dieser kritischen Lage an die Front zu schicken, wenn auch Zur Lindens Wunsch, einmal selbst zu kämpfen, anstatt immer nur andere in den Kampf zu schicken, menschlich verständlich erscheint.
Zur Linden fährt in der Nacht zum Artillerie- Kommandeur in die Feuerstellung. Der Aufmarsch klappt… Inzwischen trifft Sturmbataillon 37 ein. Der Führer, Hauptmann Hill, eilt zum Westrand des Dorfes, als dort englische Granaten einschlagen und - wird schwer verwundet. Wer soll den Sturm führen? Wieder meldet sich Zur Linden. Nur er kennt die Lage und das Gelände genau. Es hängt alles davon ab, dass der Sturm glückt. Diesmal willigt der Chef sofort ein, auch der General stimmt zu. Zur Linden übernimmt das Kommando des Sturmbataillons, das in Richtung Beaurevoir vorrückt.
5.30 Uhr morgens. Das Trommelfeuer beginnt. Das Sturmbataillon steht bereit mit drei Kompanien am Windmühlenberg, zur in den mit einer Kompanie in Beaurevoir. Er besetzt den Westrand. Eine Patrouille meldet: „Englische Tanks im Anmarsch!" „Da haben wir den Gegenstoß", sagt Zur Linden. Beiderseits Beaurevoirs und Richtung Mühlenberg dringt der Tommy mit seinen Tanks vor. Die Artillerie treibt die Tanks vom Mühlenberg zurück, die nun Beaurevoir umkreisen. Das Dorf ist der Brennpunkt des Kampfes. Soll man es beschießen, solange noch Zur Linden mit seiner Kompanie in dem Dorf kämpft. Ein deutscher Tank kämpft sich ins Dorf durch. Zur Linden soll zurück, sein Opfer ist sinnlos. Aber der Major lehnt ab. Er hat noch 40 Gewehre, er selbst ist der 41. „Bestellen Sie, Artilleriefeuer auf Beaurevoir! Ohne Rücksicht auf uns! Dann fällt auch das Labyrinth, denn Beaurevoir ist der Strombrecher des Angriffs!" - Eine Brieftaube bringt Zur Lindens letzte Meldung zum Generalkommando. Schweren Herzens gibt der General den Befehl: Vernichtungsfeuer auf Beaurevoir. 12.30 Uhr beiderseits Beaurevoir Sturm auf's Labyrinth! - Im Dorf kämpft der Major mit seinen paar Feldgrauen tapfer und hoffnungslos. Der Generalstabler hat wie jeder Musketier die Knarre in der Hand und schmeißt seine Handgranaten. Es werden immer weniger. Da setzt das Vernichtungsfeuer ein. Grimmig lacht der Major. So ist's richtig.
„Jetzt können sie stürmen!" Das ist seine letzte Erledigung als Generalstäbler. Dann ist er nur noch Soldat und Kämpfer. Alles ist auf einmal so herum kompliziert. Da! Ein Tommy! Handgranaten geschmissen! Da, ein Tank. Rasch eine gerollte Ladung dem Ungetüm in die Luke. So kämpft und stirbt der la des Generalkommandos 69 wie Tausende seiner Kameraden und die anderen stürmen vorig an dem rauchenden Trümmeraufen, der einst Beaurevoir war, Marschrichtung: Labyrinth. Ein Opfer wurde gebracht, gern und freudig, aber es war nötig so, zur das Ganze, für „Michael" und für die Heimat.
Filmplakate
Japanisches Filmplakat für den deutschen Film „Unternehmen Michael“
Der Film
Literatur
- Kotscha, Florian: Der Erste Weltkrieg im nationalsozialistischen Spielfilm - Karl Ritters "Unternehmen Michael" (1937). In: Nationalsozialismus und Erster Weltkrieg. 2010. S. 155-174.