Collani, Hans
Hans Viktor Karl Oskar Collani ( 13. Februar 1908 in Stettin; gefallen 29. Juli 1944 bei Narva) war ein deutscher SS-Standartenführer der Waffen-SS und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
- „Collani erlernte den Beruf eines Reedereikaufmanns, fuhr in den Jahren 1931/1932 zur See und kam unter anderem bis nach Leningrad und Murmansk. Im Jahr 1932 trat er in die NSDAP ein, dann in die SA und schließlich in die Waffen-SS. Während des Krieges wurde er Kommandeur des Finnischen Freiwilligen-Bataillons der SS und des 49. SS-Freiwilligen Panzergrenadier-Regimentes ‚de Ruyter‘. Hans Collani fiel an der Ostfront in der Schlacht um den Brückenkopf von Narva. Nach ungesicherten Aussagen soll er verwundet gewesen sein und sich das Leben genommen haben, als sein Kommando-Posten von den sowjetischen Gegnern überrannt zu werden drohte. Er bekleidete unter anderem den Posten des Adjutanten von Sepp Dietrich.“[1]
Collani besuchte die Volksschule und dann die Mittelschule, wo er 1928 als Unterprimaner entlassen wurde, da er die Abiturexamen nicht bestand. Statt dessen absolvierte er eine Lehre als Reedereikaufmann. Er von Juli 1930 bis 15. Februar 1931 Angehöriger der SA. Die Quellen gehen dabei auseinander, ob er im April 1921 oder April 1932 der Allgemeinen SS beitrat. Am 9. Januar 1932 trat er der NSDAP bei (NSDAP-Nr.: 261.271). Er diente zuerst beim 4. Sturm/II. Sturmbann/4. SS-Standarte. Am 24. November 1932 wurde er Sturmbann-Adjutant in der neu aufgestellten 50. SS-Standarte in Flensburg. Am 17. März 1933 wurde er in die Adolf-Hitler-Standarte versetzt, aus der später die Leibstandarte „Adolf Hitler“ werden sollte. Von Februar 1935 bis November 1939 war Collani Adjutant von Sepp Dietrich.
Zweiter Weltkrieg
Ab dem 9. November 1942 war er Kommandeur des III. Bataillons (Finnisches)/SS-Panzergrenadier-Regiment „Nordland“, dann wurde er am 15. Juli 1943 mit Wirkung vom 1. August 1943 erster Kommandeur des SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Regiments 2 der SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Brigade „Nederland“, zuletzt war er in der Brigade Kommandeur des SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Regiments 49 „de Ruyter“.
Tod
Entgegen Mutmaßungen eines Freitods wurde Collani am 27. Juli 1944 in der Tannenbergstellung am Fluß „Narva“ (Schlacht um den Brückenkopf von Narva) schwer verwundet, kam noch in das Lazarett am Peipussee auf dem Baltikum, wo er jedoch am 29. Juli 1944 verstarb.
Ruhestätte
Nach manchen Quellen wurde er feierlich neben Fritz von Scholz am Dom zu Reval beigesetzt und später auf eine Kriegsgräberstätte umgebettet.
Familie
Hans Collani wurde als Sohn des Berufsoffiziers und Obersten Johannes Collani und seiner Gattin „Toni“, geb. Schönberg geboren.
Günther Collani
Sein jüngerer Bruder Günther Collani ( 16. Dezember 1913), der zuerst der Reichswehr beigetreten war, dann zur Luftwaffe wechselte, wo er als Kampfbeobachter bei den Kampffliegern ausgebildet wurde, Staffelkapitän in dem KG 26 war, 1941 Ia im Stab/Fliegerführer XI. Fliegerkorps, am 1. Januar 1943, ohne Besuch der Luftkriegsakademie, in den Generalstab der Luftwaffe versetzt wurde, am 1. März 1943 zum Major befördert und am 8. Februar 1944 fiel, als die He 111 H-6 auf dem Weg zum Flughafen Le Bourget von Jagdflieger der Royal Air Force angegriffen und abgeschossen wurde. Ggf. wurde er posthum zum Oberstleutnant befördert, Quelle, die behaupten, er war zuletzt Oberst, können nicht belegt werden.
Ehe
Collani heiratete am 30. Juni 1937 seine Verlobte Elisabeth Schumacher (4. Mai 1910 in Waldbröl). Aus der Ehe ist am 3. Dezember 1939 Tochter Ingeborg entsprossen. General der Infanterie Wilhelm Burgdorf schrieb Frau Collani am 30. Januar 1945 und kündigte an, daß mit der posthume Ritterkreuzverleihung der Führer eine Zahlung von 5.000 Reichsmark an Tochter Ingeborg angewiesen hatte.
Beförderungen
- 13.4.1931 SS-Anwärter (SS-Nr.: 6.909)
- 13.4.1932 SS-Mann
- 1932 SS-Scharführer
- 24.11.1932 SS-Truppführer
- 28.6.1933 SS-Sturmführer
- 1933 SS-Obersturmführer
- 1.10.1933 SS-Sturmhauptführer
- 21.12.1941 SS-Sturmbannführer und SS-Sturmbannführer der Waffen-SS
- nach anderen Quellen wurde er erst am 20.3. bzw. 20.4.1942 zum SS-Sturmbannführer der Waffen-SS befördert
- 20.4.1943 SS-Obersturmbannführer und SS-Obersturmbannführer der Waffen-SS
- 30.1.1945 SS-Standartenführer und SS-Standartenführer der Waffen-SS (posthum) mit Wirkung vom 29. Juli 1944
Auszeichnungen (Auszug)
- Deutsches Reichssportabzeichen in Bronze
- SA-Sportabzeichen in Gold
- Totenkopfring der SS
- SS-Ehrenwinkel
- Ehrendegen „Reichsführer-SS“
- Deutsche Olympia-Ehrenzeichen, II. Klasse
- Königlicher Ungarischer Verdienstorden, Offizierskreuz im August 1938
- SS-Dienstauszeichnung, 3. und 2. Stufe
- Medaille zur Erinnerung an den 13. März 1938 am 2. März 1939 als SS-Hauptsturmführer
- Medaille zur Erinnerung an die Heimkehr des Memellandes am 25. August 1939 als SS-Hauptsturmführer
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse am 24./25. September 1939 als SS-Hauptsturmführer
- 1. Klasse am 18. Oktober 1942 als SS-Sturmbannführer
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“ am 10. September 1942
- Infanterie-Sturmabzeichen im Januar 1943
- Deutsches Kreuz in Gold am 24. April 1944[2] als SS-Obersturmbannführer und Kommandeur des SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Regiment 49 „De Ruyter“/4. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Brigade „Nederland“
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 19. August 1944 (posthum)[2] als SS-Obersturmbannführer und Kommandeur des SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Regiments 49 „De Ruyter“/4. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Brigade „Nederland“/III. SS-Panzer-Korps
Verweise
- Standartenführer Collani, Hans, Das-Ritterkreuz.de
- Collani, Hans, (englischsprachig)
Bildergalerie
Hans Collani verabschiedet sich von seinen Freiwilligen des III. Bataillons (Finnisches)/SS-Panzergrenadier-Regiment „Nordland“ im Deutschen Lager Hanko am 11. Juli 1943
Ritterkreuzverleihungszeremonie für Wolfgang Joerchel; von links: Jürgen Wagner, ein Kriegsberichter, Joerchel, Hans Collani, Dietrich Ziemssen und Hans Joachim Rühle von Lilienstern, Frühjahr 1944
Offiziere der 4. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Brigade „Nederland“, Frühling 1944 an der Ostfront[3]