Crasemann, Eduard
Eduard Crasemann ( 5. März 1891 in Hamburg; 29. April 1950 in Werl) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Vorläufigen Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Artillerie und Eichenlaubträger der Panzertruppe im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Crasemann trat am 11. Februar 1910 als Fahnenjunker in das Feldartillerie-Regiment 46 ein, wo er am 18. August 1911 zum Leutnant befördert wurde. Am Ersten Weltkrieg nahm er als Artillerie-Offizier teil. Nach dem Zusammenbruch 1918 verließ er die Armee. Vom 1. August bis 1. Oktober war er Ergänzungsoffizierkandidat beim Oberkommando der Wehrmacht, anschließend Hauptmann der Landwehr (bis 1. Februar 1937). Am 1. November 1936 trat er als Hauptmann (Ergänzungsoffizier) wieder in das Heer ein, wurde am 1. Juni 1938 zum Major befördert, wurde ab dem 15. Februar 1939 aktiver Offizier und nahm als Batteriechef des Artillerie-Regimentes 73 am 18-Tagefeldzug gegen Polen teil.
Zweiter Weltkrieg
Nach der Entfesselung des Zweiten Weltkrieges gegen Deutschland durch Frankreich und England nahm er am Westfeldzug 1940 teil. Am 10. Mai 1941 wurde er Kommandeur des Artillerie-Regiments 33 (am 18. Mai 1942 in Panzer-Artillerie-Regiment 33 umbenannt) in Nordafrika (→ Afrikafeldzug). Für seine kampfentscheidenden Leistungen beim Kampf um Tobruk wurde er am 26. Dezember 1941 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 1. Februar 1942 zum Oberst befördert, übernahm er am 26. Mai 1942 die Führung der 15. Panzer-Division und stieß mit dieser bis nach El Alamein vor. Vom 25. August 1942 bis 17. Januar 1943 führte er dann erneut sein Panzer-Artillerie-Regiment 33. Danach wurde er Kommandeur des Panzer-Artillerie-Regiments 116 der 5. Panzer-Division an der Ostfront.
Am 1. November 1943 wurde er mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet und übernahm am 10. Juli 1944 die Führung der 26. Panzer-Division in Italien. Am 1. Oktober 1944 zum Generalmajor befördert, wurde er für die Abwehrleistungen seiner Division bei der alliierten Invasion in Italien am 18. Dezember 1944 mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz ausgezeichnet. Am 29. Januar 1945 wurde er mit der Führung des XII. SS-Armeekorps beauftragt und am 27. Februar 1945 zum Generalleutnant befördert.
Endkampf
Am 16. April 1945 geriet er im Ruhrkessel in die Fänge der englischen Siegerjustiz, wurde aber am 20. April 1945 noch zum General der Artillerie befördert.
Kriegsgefangenschaft
Wegen angeblicher „Kriegsverbrechen“ beim Bandenkampf und einer kriegsrechtlich völlig legitimen Vergeltungsaktion in Italien verurteilten ihn die Engländer zu zehn Jahren Haft in der britischen Militärhaftanstalt Werl, in der er am 29. April 1950 verstarb.
Beförderungen
- Fahnenjunker: 11. Februar 1910
- Fähnrich: 18. Oktober 1910
- Leutnant: 18. August 1911 – Patent 20. August 1909
- Oberleutnant: 18. August 1915
- Hauptmann: 18. August 1918
- aus dem aktiven Dienst verabschiedet am 30. April 1919
- Hauptmann (Ergänzungsoffizier): 1. November 1936 (RDA vom 1. Dezember 1933)
- Major (E): 1. Juni 1938 (RDA später mit Wirkung vom 1. März 1937 geändert)
- aktiver Offizier seit 15. Februar 1939
- Oberstleutnant: 1. August 1940
- Oberst: 1. Februar 1942
- Generalmajor: 1. Oktober 1944
- Generalleutnant: 27. Februar 1945 (RDA 1. Dezember 1944)
- General der Artillerie: 20. April 1945
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse
- II. Klasse am 13. September 1914
- I. Klasse am 15. Oktober 1915
- Friedrich-August-Kreuz, II. und I. Klasse
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse (1914)
- Spange zum EK II am 30. September 1939
- Spange zum EK I am 1. Juni 1940
- Allgemeines Sturmabzeichen
- Verwundetenabzeichen (1939)
- hierbei könnte es sich auch um das VWA (1918) in Mattweiß (Silber) handeln
- Ärmelband „Afrika“
- Wehrmachtbericht am 24. November 1944
- Deutsches Kreuz in Gold am 1. November 1943 als Oberst und Kommandeur des Panzer-Artillerie-Regiments 116
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
- Ritterkreuz am 26. Dezember 1941 als Oberstleutnant und Kommandeur des Artillerie-Regiments 33 (mot.)/Deutsches Afrika-Korps/Panzergruppe „Afrika“
- Eichenlaub am 18. Dezember 1944 als Generalmajor und Kommandeur der 26. Panzer-Division/LXXVI. Panzer-Korps/10. Armee/Heeresgruppe C
Verweise
- Geboren 1891
- Gestorben 1950
- Deutscher Generalleutnant
- Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Person im Zweiten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- General der Artillerie (Heer der Wehrmacht)
- Kommandeur einer Panzer-Division (Heer der Wehrmacht)
- Träger des Eisernen Kreuzes I. Klasse (1914)
- Träger des Deutschen Kreuzes in Gold
- Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
- Kriegsgefangener