Das schöne Fräulein Schragg
Filmdaten | |
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Originaltitel: | Das schöne Fräulein Schragg |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1937 |
Sprache: | Deutsch |
Filmproduktion: | Tonlicht-Film GmbH |
Im Auftrag von: | Universum-Film AG |
Stab | |
Regie: | Hans Deppe |
Regieassistenz: | Paul May |
Künstlerische Oberleitung: | Peter Ostermayr |
Drehbuch: | Joseph Dalmann, Fred Andreas |
Produzent: | Peter Ostermayr |
Musik: | Herbert Windt |
Ton: | Werner Pohl |
Kamera: | Werner Bohne |
Kameraassistenz: | Kurt Schulz |
Standfotos: | Horst von Harbou |
Bauten: | Hanns H. Kuhnert, Hermann Asmus |
Maske: | Arthur Schramm, Bruno Cieslewicz |
Aufnahmeleitung: | Günther Grau, Wilhelm Marchand |
Herstellungsleitung: | Ernst Krüger, Hans Herbert Ulrich |
Schnitt: | Paul May |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Hansi Knoteck | Anna-Maria Schragg |
Otto Gebühr | König Friedrich II |
Paul Klinger | Ludwig Krüll |
Hans Adalbert Schlettow | Paul Wittekind |
Hilde Schneider | Charlotte von Drewitz |
Jack Trevor | James MacKerry |
Werner Stock | Hannes Blume |
Paul Bildt | Geheimrat Schragg |
Eduard von Winterstein | Landrat Schragg |
Elsa Wagner | Antonie Schragg |
Hellmuth Bergmann | Leutnant von Meerheimb |
Carla Rust | Berta Wittekind |
Werner Pledath | Pfarrer Hondewerper |
Arthur Schröder | Graf Arnsfeld |
Heinrich Schroth | Freiherr von Weddien |
Wilhelm P. Krüger | Bauer Dreiband |
Lena Haustein | Magd Trine |
Franz Stein | Schreiber |
Lucie Euler | Kupplerin |
Hellmuth Passarge | |
Alfred Haase | |
Charlie Albert Huber |
Das schöne Fräulein Schragg ist ein deutscher Historienfilm von 1937 und gehört zu den Fridericus-Rex-Filme. Der Film wurde in der Umgebung von Rheinsberg gedreht. Die Uraufführung fand am 9. April 1937 in Dresden statt.
Handlung
Berlin um 1770.
Die Hofgesellschaft tanzt beim Minister von Drewitz. - „Wer ist dort die entzückende, junge Dame ?" „Das ist die schöne Anna-Maria Schragg, die Tochter des Geheimrats." -„Und wo ist der Alte?' - „Der kommt später zum Ball, er hat noch Vortrag beim König!" - „Und dort der Leutnant, der so einsam und traurig aussieht?" - „Das ist ein Herr von Meerheimb, der Verlobte der kleinen Schragg." - „Was mag er haben?" - „Vielleicht ist er eifersüchtig!"
Während die Paare beim festlichen Kerzenschimmer die Quadrille Tanzen, steht Geheimrat Schragg vor dem König. Die durchdringenden blauen Augen Friedrichs des Großen richten sich mit leichtem Zorn auf den Beernten. Die Sache mit den Siedlern in Ostpreußen geht dem König nicht schnell genug vorwärts. Die Herren Landjunker machen Schwierigkeiten; da muß und da wird durchgegriffen werden! Hier gilt es, im Frieden eine neue Provinz aus Moor und Sumpf zu erobern und aus entlassenen Soldaten Bauern zu machen. Der König will es so und wird, wie stets, seinen Willen durchzusetzen wissen. Und noch eins. Der Leutnant von Meerheimb will die Tochter des Geheimrats heiraten; aber das lehnt der König ab. Seine jungen Offiziere sollen ihre Siege auf dem Schlachtfelde und nicht im Ehebett erringen. Verheiratete Soldaten sind nur noch halbe Soldaten; der von Meerheimb kann warten. Mit diesem Bescheid kommt Schragg auf den Ball. Meerheimb ist tiefinnerlich empört.
Er will desertieren, und Anna-Maria soll ihm nachfolgen; dann wollen sie heimlich heiraten. Vergeblich versucht das Mädchen ihn zu beruhigen. - „Ich warte auf dich!" sind seine letzten Worte. Es bleiben seine letzten, denn Anna-Marie kann ihren Eltern den Kummer nicht antun. Meerheimb tötet sich selbst.
Wieder steht der alte Schragg vor seinem König. Die Beschwerden über die vier Soldatensiedler in Ostpreußen werden immer törichter. Dies muß jetzt aufhören. Schragg selbst soll als Königlicher Kommissar nach Ostpreußen fahren. Der König erwähnt auch die Affäre Meerheimb. Die Demoiselle Schragg soll ihren Vater nach Ostpreußen begleiten, damit sie auf andere Gedanken kommt. In Ostpreußen hat der Landrat Schragg, der Vetter des Geheimrats, den Kopf voller Sorgen. Der Großgrundbesitzer Freiherr von Weddlen verlangt zornig, daß der Landrat diese vier hergelaufenen Strolche, diese Soldaten, wieder entferne, die in seinem See fischen und seine Enten schießen. Vergeblich wendet der Landrat ein, daß der König es so will. Die vier Soldaten sind tapfer und zäh ans Werk gegangen. Der starke, ernste Paul Wittekind ist der Führer der Siedler. MacKerry, der Schotte, weiß mit Fischerei Bescheid, der kleine Blume verliert nie die gute Laune, und nur der jüngste, Ludwig Krön, kann nicht vergessen, daß er eigentlich Theologiestudent ist und Pfarrer werden wollte.
Im Walde sieht Krall einen Reisewagen, der ein Gepäckstück verliert. Er hält den Wagen an. Die Insassen sind der Geheimrat Schragg, seine Tochter und deren Freundin Charlotte von Drewitz. Anna-Maria sieht den jungen Menschen betroffen an, er errinnert sie an Meerheimb Wer ist er und wie kommt er hierher nach Ostpreußen? Bald soll sie es wissen. Immer wieder führt das Geschick die beiden zusammen, in Sturm und Regen, in einsamer Hütte, auf dem Hof der Siedler, und wieder hört Anna-Maria die Worte: „Ich warte auf dich!" Eine große starke Liebe zieht sie zu dem einfachen Siedler, dem von der ganzen Gegend verachteten und angefeindeten Manne. Zwei junge Herzen finden sich in ihrer Leidenschaft, die keine Schranken kennt. Graf Arnsfeld, ein Gutsbesitzer, der Anna-Maria schon von Berlin her kennt, tritt als Bewerber auf. Krüll versucht, sein Studium wieder aufzunehmen; es mißglückt. Verzweifelt kämpft er um sein Glück. Anna-Maria rettet durch ihr mutiges Eintreten für die vier verleumdeten Soldaten deren ganze Existenz. Sie sah in der Nacht den Schurken schleichen, der heimlich Diebesgut bei den Siedlern versteckte, aber nun muß sie auch ihre Liebe bekennen. Der Onkel Landrat ist empört, sie soll sofort nach Berlin zurück. Graf Arnsfeld zieht sich verletzt zurück.
Krüll flieht mit Anna-Maria über die Grenze. wird jedoch nach Preußen ausgeliefert. Seine Verurteilung steht bevor. Anna-Maria dringt mutig zum König vor. Wie ein gütiger Vater sieht der Alte Fritz vor dem verzweifelten Mädchen und hört sich ihre Beichte an. Sie erwartet ein Kind, und sie liebt doch diesen Mann, der nun im Gefängnis sitzt seiner Liebe wegen.
Der Große Friedrich lächelt gütig und verstehend. Er selbst wird Anna-Marias Anwalt bei ihrem Vater sein. Ein Königswort - und der Geheimrat verzeiht. Zwei junge Menschen werden glücklich - als Bebauer der heimischen Erde, als Pioniere der Zukunft!