Der Kosak und die Nachtigall
Filmdaten | |
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Originaltitel: | Der Kosak und die Nachtigall |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1935 |
Laufzeit: | 99 Minuten |
Sprache: | Deutsch |
Filmproduktion: | Atlantis-Film GmbH |
IMDb: | deu • eng |
Stab | |
Regie: | Phil Jutzi |
Regieassistenz: | Ludwig Ptack |
Drehbuch: | Georg C. Klaren |
Produktionsleitung: | Reinhold Meißner |
Musik: | Willy Schmidt-Gentner |
Ton: | Alfred Norkus |
Kamera: | Eduard Hoesch |
Bauten: | Julius von Borsody |
Aufnahmeleitung: | Rolf Eckbauer, Josef Stätter |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Iván Petrovich | Graf Ogolenski, Leiter der Nachrichtenabteilung de |
Rudolf Carl | Andruscha, sein Diener |
Jarmila Novotna | Vera Starschenska, Sängerin |
Fritz Imhoff | Kienhäusl, ihr Sekretär |
Alexa von Porembsky | Nina, ihre Zofe |
Siegfried Schürenberg | Tremolieff, Geheimagent des Landes Ugistan |
Gerda Maurus | Sonja, Geheimagentin B 27 |
Rudolf Klein-Rogge | Dschahid Bey, ein Levantiner |
Herbert Hübner | Dr. Hammersvelt, ein Tropenarzt |
Erich Fiedler | Shrimp, Maler |
Hans Homma | Gesandter Agiosontas |
Mihail Xantho | Dschahid Beys Sekretär |
Franz Schafheitlin | „R 12“ |
Fred Rotter | Früchtehändler |
Der Kosak und die Nachtigall ist ein deutscher Spielfilm von 1935. Die Uraufführung war am 2. April 1935 in Wien.
Handlung
Der scharfe Knall zweier Pistolenschüsse zerreißt die Stine eines klaren Dezembermorgens an einem idyllisch gelegenen Plätzchen des Mittelrneeres. - Ein Duell hat stattgefunden und einer zwar schmerzhaften, aber ungefährlichen Verletzung des einen der beiden Duellanten seine Erledigung gefunden. Die zwei Herren sind die Militärattaches von zwei benachbarten östlichen Ländern. Der Grund des Ehrenhandels ist ziemlich in Geheimnisse gehüllt, und keiner der Beteiligten verrät ein Wort über die Ursache.
So geschieht es, daß sich allerlei Legenden über die Motive dieses Zweikampfes bilden, und ein Gerücht will auch wissen, daß das Duell wegen einer schönen Frau stattgefunden habe. Dieses Gerede dringt bis zu den Ohren der Sängerin Vera Starschenske, die mit dem Militärattache Gregor Ogolenski, einem der beiden Duellanten, verlobt ist.
Sie ist tief erbittert darüber, daß ihr Verlobter sich wegen einer Frau geschlagen haben soll. Gekränkt in ihrer Frauenehre wendet sie sich von ihm ab, und da er diese Trennung nicht ohne welteres hinnimmt, sondern sich ihr überal, wo sie auftaucht, in den Weg stellt, um ihre Verzeihung zu erzwingen, sucht sie ihr Heil in der Flucht vor ihm. - Vera tritt unter den verschiedensten Namen in den großen Opernhäusern des Auslandes auf und sucht in der Verehrung ihrer Bewunderer die herbste Enttäuschung ihres Lebens zu vergessen. Ihre Schönheit und ihre Kunst gewinnt ihr die Neigung manches wertvollen Mannes. Doch jeder, der in ihr Leben tritt, verschwindet auf geheimnisvolle Weise, wenn es zur entscheidenden Aussprache zwischen Vera und ihren Bewunderen kommen soll. -
In ihrer Bedrängnis gibt sie der Bewerbung eines der mächtigsten Männer des ganzen Ostens nach. Dschahid-Bey, so heißt dieser Anbeter Veras, ist einer der reichsten Männer der Erde. Unter der Maske eines Tabakgroßhändlers verbirgt er das einträgliche Gewerbe eines Großwaffenschiebers. Sein Einfluß ist fast unbegrenzt, doch auch diesmal gelingt es Ogolenski im letzen Augenblick, diesen lästigsten und mächtigsten aller Bewerber Veras kaltzustellen. Mit Hilfe seines ehemaligen Duellgegners weiß er sich nun von dem falschen Verdacht, in dem er bei Vera stand, zu reinigen und das Vertrauen seiner Verlobten zurückzugewinnen. - Die beiden Waffengegner finden sich durch ein schicksalhaftes Geschehen in herzlicher Freundschaft. Und damit erscheint auch für die Verständigung und Versöhnung der beiden bisher feindlichen Völker, denen die einstigen Gegner angehören, für die Zukunft ein verheißungsvoller VVeg offen...
Anmerkungen
Lange war die Filmexpedition für die Außenaufnahmen des Films „Der Kosak und die Nachtigall“ zu den Außenaufnahmen in Griechenland und Ägypten unterwegs. Ein Teilnehmer schilderte hierüber:[1]
- „Die Reise ging von Wien über Budapest und Belgrad nach Saloniki, wo der Zug in später Nachtstunde eintraf. Zur größten Überraschung der Filmleute war der Bahnhof schwarz von Menschen: die Kunstenthusiasten der Stadt hatten ihre Nachtruhe geopfert, nur um die Schauspieler willkommen zu heißen. Die großen Zeitungen hatten von Athen aus ihre Vertreter entsandt. Ein grandioser, ja aufwühlender Anblick war es, den Götterberg Olymp im Mondenschein liegen zu sehen. Das war traumhaft, unwirklich, phantastisch! Hier rasseln die Räder unseres D-Zugs, dort erhob sich in ewiger Schönheit der Sitz des Zeus Kronion.“
Weihnachten verlebten die Schauspieler in der griechischen Hauptstadt. Die Behörden waren äußerst entgegenkommend und erleichterten den Filmleuten die Arbeit nach Möglichkeit. Man stellte ihnen Motorboote und Wasserflugzeuge zur Verfügung, Ausflüge entführten sie nach Kap Sunion, dem Golf von Korinth und dem malerischen Städtchen Megara, das unberüht scheint vom Laufe der Jahrtausende.
Der Höhepunkt der Reise war Ägypten. Verwirrend die Fülle der Bilder, die sich hier den Filmleuten aufdrängten: die Einsamkeit der Pyramiden, die sanften Wellenlinien der Sandberge in der Wüste, die bunten Barken am Nil, das wilde Hin und Her in den Eingeborenenvierteln von Alexandrien, das mondäne Kairo mit dem berühmten Hotel Menahouse. Kamelritte in die Wüste, Streifzüge durch die Basare von Kairo, dies alles diente dem Film.
Treffliche Helfer fand die Filmexpedition in zwei Gelehrten. Der ungarische Graf Almassy und der Deutsche Dr. von Esch, die erst unlängst in einem noch unerforschten Gebirgszug Höhlen entdeckten, in denen sie Felszeichnungen von verblüffender künstlerischer Höhe fanden, stellten sich den Filmleuten zur Verfügung, und man sieht ihr Flugzeug, mit dem sie ihre Forschungsflüge unternahmen, auch in dem Film.