Dethleffsen, Erich

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Oberstleutnant i. G. Erich Dethleffsen

Erich Dethleffsen (Lebensrune.png 2. August 1904 in Kiel; Todesrune.png 4. Juli 1980 in München) war ein deutscher Offizier der Reichswehr und der Wehrmacht, er war zuletzt Generalmajor des Heeres und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.

Leben

Generalmajor Dethleffsen nach seiner Gefangennahme am 23. Mai 1945 bei der Regierung Dönitz in Flensburg-Mürwik
Aus der Gefangenenakte des Generalmajors

Erich Dethleffsen wurde 1904 als Sohn des Oberreichsmilitäranwalts Dethleffsen in Kiel geboren. Nach dem Besuch der Volks- und Höheren Schule studierte Dethleffsen vier Semester Geschichte und Nationalökonomie an der Universität Berlin, trat aber dann 1923 als aktiver Offizieranwärter (Fahnenjunker) in die Reichswehr ein. Seine Offiziersausbildung erhielt Dethleffsen auf den Infanterieschulen Ohrdruf und Dresden, von 1935–1937 besuchte Dethleffsen die Kriegsakademie in Berlin. Er war auch im Stab der Festungs-Kommandanturen Königsberg (1. Juni bis 1. Oktober 1935) und Glogau (10. November 1938 bis 1. April 1939).

Im Zweiten Weltkrieg war Dethleffsen vorwiegend Generalstabsoffizier in Höheren Stäben. Als Major i. G. kämpfte er an der Ostfront und wurde am 5. Februar 1942 schwer verwundet, Lazarett und Genesung dauerten bis 30. August 1942, anschließend wurde er bis 10. Juni 1943 Taktiklehrer und Dozent am Generalstabslehrgang der Kriegsakademie in Berlin. Für seine Leistungen als Chef des Generalstabes des XXXIX. Panzer-Korps (vom 10. Juni 1943 bis 5. Mai 1944) wurde er am 24. November 1943 vorgeschlagen und am 23. Dezember 1943 mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Gegen Ende des Krieges war er Chef des Stabes eines Armeekorps, dann einer Armee und schließlich zuletzt im Jahre 1945 als Generalmajor Chef der Führungsgruppe im Generalstab des Heeres (Chef der Führungsabteilung im Wehrmacht-Führungsstab). Noch am 15. März 1945 war er für den Endkampf um Deutschland als Divisionskommandeur in der 9. Armee der Heeresgruppe Weichsel vorgesehen.

Am 23. Mai 1945 wurde Dethleffsen bei der Regierung Dönitz gefangengenommen und blieb bis 31. März 1948 in einem VS-amerikanischen Internierungslager, zunächst zusammen mit Hermann Göring und Joachim von Ribbentrop in Luxemburg.

Nachkriegszeit

Nach seiner Entlassung aus der Gefangenschaft betätigte sich Dethleffsen zunächst als Schriftsteller und trat der „Wirtschaftspolitischen Gesellschaft von 1947“ (WIPOG), bei, deren Geschäftsführer er wurde. In dieser Funktion hielt Dethleffsen zahlreiche Vorträge und Reden zu militärischen Themen, u. a. zur Europäische Verteidigungsgemeinschaft (EVG). Mitte der 1950er Jahre spielte er eine wichtige Rolle in der Debatte um die deutsche Wiederbewaffnung durch die Bundeswehr.

Dethleffsen gehörte auch dem „Verein zur Förderung wirtschafts- und gesellschaftspolitischer Bildung“ an, wodurch die Zielrichtung seines derzeitigen Wirkens gekennzeichnet war. Neben zahlreichen kleineren Zeitungs- und Zeitschriftenbeiträgen veröffentlichte Dethleffsen 1952 sein erstes Buch im Friedrich Vorwerk-Verlag, Stuttgart. Dethleffsen nahm an mehreren Sitzungen der Bilderberg-Konferenz teil.

Tod

Grabstätte des Ehepaars Dethleffsen

Generalnajor a. D. Erich Dethleffsen verstarb 1980 in München und ruht in einem Gemeinschaftsgrab mit seiner Gemahlin auf dem Waldfriedhof (neuer teil); Endgrablage: Feld 460, Reihe 3, Grab 246.

Familie

Dethleffsen war mit Harriet (1909–1995), der Tochter von Nikolaus von Falkenhorst, der das Unternehmen „Weserübung“ geplant hatte, verheiratet.

Beförderungen

  • Fahnenjunker (1. November 1923)
    • Eintritt in das 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment
  • Fahnenjunker-Gefreiter (1. August 1925)
  • Fahnenjunker-Unteroffizier (1. November 1925)
  • Fähnrich (1. Oktober 1926)
  • Oberfähnrich (1. September 1927)
  • Leutnant (1. Dezember 1927)
  • Oberleutnant (1. Januar 1931)
  • Hauptmann (1. Mai 1935)
  • Major i. G. (1. Oktober 1940)
  • Oberstleutnant i. G. (1. April 1942)
  • Oberst i. G. (1. März 1943)
  • Generalmajor (9. November 1944)

Auszeichnungen (Auszug)

Schriften

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs. Scherzers Militaer-Verlag. Ranis/Jena 2007. ISBN 978-3-938845-17-2. S. 270