Lucas, Werner

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Werner Lucas

Werner Georg Emil Lucas (zuweilen fälschlicherweise Lukas; Lebensrune.png 27. Dezember 1917 in Berlin, Königreich Preußen; Todesrune.png gefallen 24. Oktober 1943 nahe Leiden, Niederlande) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Hauptmann (posthum) der Luftwaffe und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges. Das Flieger-As errang bei seinen Feindflügen 106 Luftsiege, 105 an der Ostfront und eine an der Westfront bzw. bei der Reichsluftverteidigung, als er einen Terrorflieger vom Typ „B-17“ der USAAF abschoß.

Werdegang

Werner Lucas (links) mit Dietrich Adolf Hrabak und Kurt Brändle, mit dem er eng befreundet war. Ganz rechts: Major Wolfgang Ewald.
Beisetzung von Werner Lucas, links vorne Kurt Brändle,, der nur wenige Tage später fallen sollte, neben ihm Bruno Loerzer.
Deutscher Soldatenfriedhof in Ysselsteyn
  • 1937/38 Eintritt in die Luftwaffe, Ausbildung als Flugzeugführer, dann Jagdflieger
  • 8.2.1941 als Unteroffizier Versetzung in die 4. Staffel/II. Gruppe/JG 3
    • Auftrag der II. Gruppe zu diesem Zeitpunkt lautete Jagdschutz der Kanalküste gegen britische Einflüge. Ab dem 16. Februar 1941 verlegte die Gruppe nach Darmstadt-Griesheim, wo sie aufgefrischt werden sollte. Ab Mitte April 1941 erhielt die Gruppe die Messerschmitt Bf 109 F-2 zugewiesen. Danach ging es wieder nach Frankreich. Am 4. Juni 1941 flog die Gruppe im Westen ihren letzten Einsatz, dann wurde sie über Straubing nach Schlesien verlegt. Am 9. Juni traf die Gruppe in Breslau-Gandau ein. Am 18. Juni wurde sie nach Hostynne vorgezogen, um von hier aus ab dem 22. Juni 1941 am Ostfeldzug teilzunehmen. Zu Beginn wurden vor allem Tieffliegerangriffe gegen russische Flugplätze und Truppen sowie Jagdeinsätze geflogen. Am 31. Oktober flog die Gruppe ihren letzten Einsatz über der Krim. Sie gab ihre Maschinen an die III. Gruppe/Jagdgeschwader 77 ab und verlegte ab dem 1. November zur Auffrischung nach Wiesbaden-Erbenheim.
  • 2.7.1941 erster Luftsieg, als er eine Polikarpov I-16 der Roten Luftwaffe abschoß.
  • 10.7. bis 9.8.1941 acht weitere Luftsiege
  • 17.8.1941 fünf Luftsiege (As an einem Tag)
  • 21.8. bis 18.10.1941 18 Luftsiege
  • Im Frühjahr 1942 flog Lucas Missionen über Malta und Nordafrika, ehe er zurück an die Ostfront kam.
„Zu Beginn des Jahres 1942 lag die II. Gruppe des Jagdgeschwaders 3 zur Auffrischung in Wiesbaden-Erbenheim. Hier wurde ihr ein voller Bestand an Messerschmitt Bf 109 F-4 trop zugewiesen, da die Gruppe nach erfolgter Auffrischung im Mittelmeerraum eingesetzt werden sollte. Am 7. Januar 1942 verließ die Gruppe Wiesbaden und verlegte bis zum 10. Januar nach Bari. Hier wurden die Flugzeuge für den Wüsteneinsatz hergerichtet. Am 18. Januar verlegte die 4. Staffel nach Comiso auf Sizilien und am Folgetag nach Sciacca im Südwesten Siziliens. Der Rest der Gruppe folgte am 24. Januar. Von hier aus flog die Gruppe Einsätze zur freien Jagd und zum Begleitschutz über Malta. Da der Rest des Geschwaders nicht im Mittelmeerraum eingesetzt wurde, wurde die Gruppe am 18. Januar dem Stab des Jagdgeschwaders 53 unterstellt. Am 22. Februar verlegte die Gruppe nach San Pietro 15 km nordwestlich von Comiso, um näher an an Malta heranzukommen. Am 7. April 1942 wurde dann die 6. Staffel nach Martuba in Nordafrika verlegt, um von hier aus über dem afrikanischen Festland eingesetzt zu werden. Am 26. April kehrte die Staffel nach Sizilien zurück. Am gleichen Tag endete auch der Einsatz der gesamten Gruppe im Mittelmeerraum. Die Gruppe verlegte über Wiener Neustadt nach Pilsen. Während ihres Einsatzes im Mittelmeerraum konnte die Gruppe fünf Luftsiege erringen. Die eigenen Verluste betrugen drei Gefallene, sechs Verwundete sowie drei in Gefangenschaft geratene Flugzeugführer und 16 Flugzeuge. Am 27. April erreichte die Gruppe Pilsen, wo sie kurzfristig aufgefrischt wurde. Ausgerüstet wurde die Gruppe mit der Messerschmitt Bf 109 F-4. Am 18. Mai begann die Verlegung der Gruppe an die Ostfront. Ab dem 19. Mai trafen die fliegenden Teile in Tschugujew im Südabschnitt der Ostfront ein. Hier wurde sie dem Stab des Jagdgeschwaders 3 unterstellt. Einsatzgebiet war der Raum um Charkow.
Nach dem Durchbruch der 11. Armee auf die Halbinsel Krim verlegte die Gruppe am 24. Juni nach Schtschigry, etwa 50 km östlich von Kursk. Um dem deutschen Vormarsch im Rahmen der deutschen Sommeroffensive verlegte die Gruppe am 4. Juli nach Gorstschetnoje, 80 km südwestlich von Woronesh, um von hier aus über dem Raum Woronesch eingesetzt zu werden. Am 10. Juli folgte die Verlegung nach Marijewka, rund 30 km nordwestlich von Rossosch und am 14. Juli nach Millerowo. Von hier aus unterstützte die Gruppe den Vormarsch des Heeres. Bereits am 21. Juli wurde die Gruppe erneut vorgezogen und verlegte nach Nowy-Cholan, um von hier aus den Schutz der Don-Übergänge zu gewährleisten. Am 27. Juli verlegte die Gruppe nach Frolow, 100 km nordwestlich von Stalingrad. Von Frolow aus unterstützte die Gruppe den Einsatz des Heeres im Raum Kalatsch. Am 10. August wurde die Gruppe nach Tusow vorgezogen, von wo aus die Gruppe über dem Raum Stalingrad eingesetzt wurde. Am 23. August wurde die Gruppe aus dem Einsatz gezogen, um in der Heimat aufgefrischt zu werden. Die Gruppe gab die verbleibenden 22 Maschinen an die beiden anderen Gruppen des Geschwaders ab und die Gruppe verlegte mit Transport-Ju 52 nach Königsberg-Neuhausen. Dort wurden 41 neue Messerschmitt Bf 109 G-2 übernommen. Ab dem 9. September folgte dann die Rückverlegung an die Ostfront. Die Gruppe verlegte nach Dedjurewo bei Smolensk, wo sie bis zum 12. September eintraf und wo sie dem Luftwaffenkommando Ost unterstellt wurde. Der neue Einsatzraum lag zwischen Rshew bis Wjasma. Am 27. September verlegte die Gruppe nach Solzy, 40 km westlich des Ilmensees. Am 25. November verlegte die Gruppe dann nach Smolensk. Nach der Einkesselung der 6. Armee in Stalingrad folgte am 7. Dezember der Befehl, umgehend in den Raum Stalingrad zu verlegen. Am 8. Dezember begann dann die Verlegung und bis zum 12. Dezember erreichte die Gruppe Morosowskaja, wo sie wieder dem Stab des Jagdgeschwaders 3 unterstellt wurde. Auftrag der Gruppe war der Jagdschutz der Transportflugzeuge in und aus dem Kessel. Am 23. Dezember mußte die Gruppe auf den Platz Morosowskaja-Süd ausweichen. Während ihres Einsatzes im Osten konnte die Gruppe im Jahr 1942 658 Luftsiege erringen. Die eigenen Verluste betrugen neun Gefallene und neun Verwundete sowie 37 Flugzeuge.“[1]
  • 15.7. bis 19.8.1942 15 Luftsiege
  • 20.8.1942 (erneut As an einem Tag)
  • 19.9.1942 Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes für seine Leistungen als Feldwebel und Flugzeugführer, wenngleich er inzwischen schon zu Leutnant befördert worden war.
  • 21.8. bis 5.1.1943 17 Luftsiege
  • November 1942 Beförderung zum Oberleutnant und Ernennung zum Staffelkapitän 4./JG 3 als Nachfolger von Hauptmann Gerhard Wendt, der in den Stab der Luftflotte 4 versetzt wurde.
  • 21.12.1942 verwundet im Luftkampf gegen eine Douglas A-20 „Boston“ der Roten Luftwaffe (Leih- und Pachtvertrag[2])
  • 15.1.1943 drei Luftsiege, ein Abschuß im Planquadrat 49183 westlich des Flugplatzes Pitomnik
  • 16.1.1943 nach einem Luftkampf beim Jagdschutz für Transportflugzeuge wurde seine Maschine schwer beschädigt, und er mußte auf dem Flugplatz Pitomnik notlanden, wo er von der Platzschutzstaffel „Pitomnik“ herzlich begrüßt wurde. Er mußte übernachten, die Mechaniker wollten seine Maschine am nächsten Morgen wieder flugberiet haben. Seine notdürftig geflickte Maschine war pünktlich fertig und aufgewärmt. Dann brach die Hölle los, als die Russen drohten, den Platz zu überrennen. Nun wurde er unfreiwillig zur Platzschutzstaffel eingeteilt, hob ab, und versuchte von oben zu unterstützen. Hans Grünberg sollte als nächster folgen, aber seine Maschine war noch zu kalt und zündete nicht. Nur einige Ju 87 vermochten noch zu starten. Oberleutnant blieb so lange er konnte, bis die Russen auch in der Luft die absolute Überlegenheit hatten und er sich Richtung Westen zurückziehen mußte.
  • 1.2. bis 21.6.1943 15 Luftsiege
  • 5.6.1943 (zum 3. Mal As an einem Tag)
  • 6.6. bis 31.7.1943 13 Luftsiege (am 21.6.1943 errang er seinen 100. und 101. Luftsieg)
  • 3.8.1943 die II. Gruppe/JG 3 erreichte den Fliegerhorst in Uetersen, um nun bei der Reichsluftverteidigung eingesetzt zu werden.
  • 20.10.1943 212 B-17 der USAAF (96. US-Bomber Group) heben aus Ostengland ab, um erneut Düren bei Aachen und den Fliegerhorst Woensdrecht zu bombardieren. Der Jagdschutz bestand aus über 100 P-47 „Thunderbolt“. Der Feindflug wurde für die VS-Amerikaner zu Fiasko. Nur 86 der Bombenflugzeuge erreichten das Ziel, die 209 Tonnen Bombenlast bleib weitgehend harmlos, die anderen haben ihre Bomben auf offenem Feld abgeworfen. Die II. Gruppe/JG 3 konnte zwei „Fliegende Festung“ auf deren Rückweg herausschießen, darunter Oberleutnant Lucas (106. Luftsieg) 3 Kilometer südlich von Venray. Vier weitere gehen auf das Konnte des JG 26, darunter eine für Leutnant Erich Burkert ( 21. Januar 1944) und eine für den Geschwaderkommodore Josef Priller.

Tod

Oberleutnant Werner Lucas steig erneut am 24. Oktober 1943 vom Fliegerhorst Amsterdam Schiphol zum Feindflug auf, als einmal wieder Terrorflieger die Reichsgrenze bedrohten. Eine große Anzahl Supermarine Spitfire dienten als Jagdschutz. Seine Bf 109 G-6 „Weiße 7“ (Werknummer: 27.080) wurde im Luftkampf abgeschossen und schlug in Leiden auf. Die Maschine schlug genau auf dem Hof des Krankenhauses an der Hooigrachtauf auf, von allen Seiten ist alles dicht besiedelt, sodaß man davon ausgeht, daß er in einem letzten Kraftakt dorthin steuerte, um zivile Opfer zu vermeiden.[3]

Er wurde zuerst auf dem Friedhof „Nieuwe Oosterbegraafplaats“ im Südosten von Amsterdam beigesetzt, später wurde er auf den Deutschen Soldatenfriedhof in Ysselsteyn umgebettet; Endgrablage: Block CW, Reihe 1, Grab 21. Posthum wurde er zum Hauptmann mit Wirkung vom 1. Oktober 1943 befördert.

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Jagdgeschwader 3 „Udet“Lexikon der Wehrmacht
  2. 3414 Maschinen wurden an die UdSSR im Rahmen des Leih- und Pachtvertrages geliefert, davon 2771 an die sowjetischen Luftstreitkräfte. Die UdSSR hatte mehr A-20 als die USAAF, die fast 2000 Maschinen erhielt.
  3. R. Soupart: Werner Lucas, de doodgezwegen held van Leiden [Werner Lucas, der stille Held von Leiden], in „Verenigde Vleugels“, Nr. 12, 2. März 2012, ISSN 1566-9149