Semrau, Paul (1915)
Paul Semrau ( 12. November 1915 in Deutsch-Eylau/Westpreußen; gefallen 8. Februar 1945 in Twente/Niederlande) war ein deutscher Offizier und Kampfflieger der Wehrmacht, zuletzt Major der Luftwaffe, Nachtjäger und Eichenlaubträger des Zweiten Weltkrieges. Das Flieger-As absolvierte zirka 350 Feindflüge und errang 46 Nachtluftsiege.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Zweiter Weltkrieg
Paul Semrau wurde am 1. September 1939 Oberleutnant in der 3. Staffel/Küsten-Flieger-Gruppe 106. Am 30. Januar 1940 wurde er Staffelkapitän der 2./Zerstörer-Geschwader 2 und ab März 1940 Führer der Zerstörer-Staffel des Kampfgeschwaders 30. Im Juli 1940 wurde diese Staffel in eine Staffel des Fernnachtjagdes umgebildet. Vom 22. Dezember 1940 wurde er zum Führer der 3. Staffel des Nachtjagdgeschwaders 2 ernannt (bis 20. Juni 1943). Paul Semrau flog beim Unternehmen „Adlerangriff“ und anschließend gegen Malta (mit einer Ju 88 C-4).
- „Bei der Abwehr feindlicher Luftangriffe auf das Reichsgebiet zeichneten sich folgende Besatzungen von Nachtjagdflugzeugen in hohem Maße aus: Erstens Oberfeldwebel Gildner, Unteroffizier Poppelmeyer und Unteroffizier Schlein, zweitens Oberleutnant Prinz zu Lippe, Unteroffizier Renette und drittens Oberleutnant Semrau, Unteroffizier Peter und Unteroffizier Behrens.“ — Wehrmachtbericht vom 19. Juni 1941
Nach 160 Feindflügen (inzwischen mit einer Ju 88 C-6) wurde ihm am 7. Oktober 1942 als Hauptmann das Ritterkreuz verliehen. Am 20. Juni 1943 wurde er zum Kommandeur der V. Gruppe des Nachtjagdgeschwaders 6. Nach nur zwei Monaten wurde er am 5. August 1943 zum Kommandeur der III. Gruppe im Nachtjagdgeschwaders 2 ernannt. Vom 1. Januar bis 1. November 1944 Gruppenkommandeur der II. Gruppe (am 1. Mai 1944 zum Major befördert), wurde er am 12. November 1944 als Nachfolger von Oberst Günther Radusch zum Kommodore des Nachtjagdgeschwaders 2 ernannt.
Fliegertod
In der Nacht vom 7. auf den 8. Februar 1945 wurde Major Paul Semrau im Landeanflug auf den Fliegerhorst[1] mit seiner JU 88 G-6 (Werknummer 620.562) von feindlichen Jägern (Spitfires) der Royal Canadian Air Force (RCAF) überrascht und abgeschossen, wobei die Maschine zwischen dem Fliegerhorst und Oldenzaal aufschlug. Mit ihm fielen im Luftkampf um das Reich auch seine junge Besatzung, Oberfeldwebel Johann Hantusch[2] und Fahnenjunker-Oberfeldwebel Robert Behrens (der seit 1941 an seiner Seite flog). Das Geschwader übernahm Oberstleutnant Wolfgang Thimmig.
Ruhestätte
Semrau ruht eingehüllt von seinen Kameraden auf dem Deutschen Soldatenfriedhof in Ysselsteyn; Endgrablage: Block Q, Reihe 2, Grab 38. Grab 37 belegt Robert Behrens ( 22. Juli 1915), Grab 39 Johann Hantusch ( 29. März 1919).
Auszeichnungen (Auszug)
- Flugzeugführerabzeichen (Wehrmacht)
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse am 17. Mai 1941
- 1. Klasse am 12. Juni 1941
- Narvikschild
- Frontflugspange für Nachtjäger in Gold
- Ehrenpokal für besondere Leistung im Luftkrieg
- Deutsches Kreuz in Gold am 24. April 1942 als Oberleutnant in der 3. Staffel/Nachtjagdgeschwader 2
- Namentliche Nennung im Wehrmachtbericht am 19. Juni 1941
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
- Ritterkreuz am 7. Oktober 1942 als Hauptmann und Staffelkapitän in der 3. Staffel/Nachtjagdgeschwader 2
- Eichenlaub am 17. April 1945 (841. Verleihung) als Major und Gruppenkommandeur der I./Nachtjagdgeschwader 2 (posthum)
Fußnoten
- Geboren 1915
- Gestorben 1945
- Deutsches Flieger-As
- Deutscher Major
- Major (Luftwaffe der Wehrmacht)
- Träger der Frontflugspange in Gold
- Träger des Deutschen Kreuzes in Gold
- Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
- Erwähnung im Wehrmachtbericht
- Deutscher Soldatenfriedhof in Ysselsteyn (S)
- Gefallen für Deutschland