Die Brücke von Arnheim (Film)
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Die Brücke von Arnheim |
Originaltitel: | A Bridge Too Far |
Erscheinungsjahr: | 1977 |
Sprache: | Englisch |
Filmproduktion: | MGM |
IMDb: | deu • eng |
Stab | |
Regie: | Richard Attenborough |
Drehbuch: | William Goldman |
Musik: | John Addison |
Kamera: | Geoffrey Unsworth |
Schnitt: | Antony Gibbs |
Besetzung | |
Darsteller (Synchronstimme) |
Rolle |
Maximilian Schell (Maximilian Schell) |
SS-Obergruppenführer Wilhelm Bittrich |
Hardy Krüger (Hardy Krüger) |
SS-Gruppenführer Karl Ludwig |
Hans von Borsody (Hans von Borsody) |
General der Infanterie Günther Blumentritt |
Walter Kohut (Walter Kohut) |
Generalfeldmarschall Walter Model |
Wolfgang Preiss (Wolfgang Preiss) |
Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt |
Dirk Bogarde (Wolf Ackva) |
Lieutenant General Frederick Browning |
James Caan (Klaus Kindler) |
Staff Sergeant Eddie Dohun |
Michael Caine (Hartmut Reck) |
Lieutenant Colonel J.O.E. Vandeleur |
Sean Connery (Gert Günther Hoffmann) |
Major General Robert Urquhart |
Edward Fox (Reinhard Glemnitz) |
Lieutenant General Brian Horrocks |
Elliott Gould (K.E. Ludwig) |
Colonel Robert Stout |
Gene Hackman (Horst Niendorf) |
Major General Stanisław Sosabowski |
Anthony Hopkins (Niels Clausnitzer) |
Lieutenant Colonel John Frost |
Paul Maxwell (Manfred Schott) |
Major General Maxwell D. Taylor |
Ryan O’Neal (Eckart Dux) |
Brigadier General James M. Gavin |
Robert Redford (Christian Brückner) |
Major Julian Cook |
Laurence Olivier (Curt Ackermann) |
Dr. Jan Spaander |
Liv Ullmann (Heidi Treutler) |
Kate Ter Horst |
Die Brücke von Arnheim (USA/GB, A Bridge Too Far, 1977) ist ein Kriegsfilm, Regie führte Richard Attenborough. Der beinahe dreistündiger Spielfilm gibt die komplette Operation Market Garden von der Planungsphase bis hin zum fluchtartigen Rückzug der Angreifer (Operation Berlin) und der beinahe völligen Aufreibung der britischen Elitetruppen bei Arnheim durch die deutschen Verteidiger wieder.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Drehort
Die Aufnahmen der Arnheimer Brücke wurden tatsächlich in Deventer gefilmt, wo sich eine ähnliche Brücke über die IJssel befand. Obwohl es die eigentliche Brücke in Arnheim noch gab, war die Umgebung in den 1970er Jahren mit modernen Gebäuden verbaut worden, wodurch sie für Filmaufnahmen ungeeignet war. Einige Szenen wurden in Zutphen gedreht, das alte Rathaus (ein weißes Gebäude, das im Film als Wehrmachtsstützpunkt dient) und die Kirche sind sichtbar.
Größtenteils wurde jedoch an Originalschauplätzen gedreht, so zum Beispiel in Nijmegen (die mißglückte Sprengaktion der Waalbrücke mit Hardy Krüger) sowie an und auf der Waal die Waalüberquerung mit den „Faltbooten“ und auf der Waalbrücke bei Nimwegen, die auch schwer umkämpft war, die Szenen mit Robert Redford. Die Luftlandeaktion wurde ebenso in der Heidelandschaft um Arnheim gedreht, das 1944 eines von mehreren Fallschirmabsprunggebieten war.
Handlung
Im September 1944, drei Monate nach der Landung alliierter Truppen in der Normandie, sollen Fallschirmspringer wichtige Brücken in Eindhoven, Nimwegen und Arnheim erobern und solange halten, bis Bodentruppen durch den so geschaffenen Korridor nachgerückt sind. Auf diese Weise wollen die Alliierten den Westwall umgehen und ins Ruhrgebiet vorstoßen, das Industriezentrum des Deutschen Reiches, um den Krieg rasch zu beenden. Die Landungen erfolgen am 17. September. Die Brücken von Eindhoven und Nimwegen können nach und nach erobert werden, so daß die von Oberstleutnant Vandeleur angeführten Panzertruppen allmählich vorrücken können. Sie stoßen jedoch auf unerwartet heftigen Widerstand durch Wehrmachtstruppen und ihre Granatwerfer 34 sowie 8,8-cm-FlaK und kommen auf den engen Straßen weit langsamer voran als geplant.
Die Geheimpläne über Market Garden fallen den Deutschen in die Hände, doch Generalfeldmarschall Model, der sich im Kampfgebiet aufhält, glaubt an ein Täuschungsmanöver. Er ist der Meinung, der alliierte Vorstoß gelte allein seiner Person, und ergreift deshalb nicht die richtigen Maßnahmen (in Wahrheit gehört dies zu den wenigen Fiktionen im Film, Model nahm die geborgenen Pläne sehr wohl ernst, übergab sie an Kurt Student, der sogleich das Luftlandeunternehmen erkannte und seine eigenen Fallschirmjäger dementsprechend zur Abwehr einsetzen konnte). Außerdem verbietet er die vorsorgliche Sprengung der Brücke von Nimwegen. Der fiktive Charakter „SS-Brigadeführer Ludwig“ (laut den Produzenten des Filmes eine Hommage an Heinz Harmel und Walter Harzer) will die Brücke dennoch vernichten, als die ersten alliierten Panzer darüber rollen, doch die Sprengladungen versagen. So schreitet der Vorstoß britischer und amerikanischer Truppen, die von polnischen Einheiten unter Generalmajor Sosabowski unterstützt werden, scheinbar unaufhaltsam voran.
Generalmajor Robert Urquhart führt die 1. britische Luftlandedivision nach Arnheim, der Stadtkommandant Generalmajor Friedrich Kussin wurde noch vor der Stadtgrenze angetroffen und erschossen. Die Eroberung der dortigen Rheinbrücke ist für den Vorstoß ins Reichsgebiet unerläßlich. Die für die Fallschirmspringer vorgesehene Landezone ist aber fast 13 Kilometer von der Brücke entfernt, außerdem gehen bei der Landung einige wichtige Fahrzeuge verloren. Der Nachschub an Versorgungsgütern und Munition bleibt aus, und schließlich gibt es Probleme mit der Funkverbindung zu den anderen Truppenteilen. Die Briten rücken in mehreren Gruppen zu Fuß gegen Arnheim vor.
Oberstleutnant Frost besetzt mit seinen Männern die Gebäude am nördlichen Ende der Brücke und muß diesen Bereich nun solange halten, bis Verstärkung eintrifft. Er hat es allerdings nicht, wie es die Geheimdienstberichte behauptet haben, nur mit schwach bewaffneten Volkssturm-Einheiten und HJ-Soldaten zu tun, sondern mit Teilen des fronterfahrenen II. SS-Panzerkorps, die schon vor der Operation in das Gebiet um Arnheim zur Erholung verlegt worden sind – die entsprechenden Meldungen aus dem holländischen Partisanen sind ignoriert worden. Nach anfänglichen Erfolgen der Briten kommt es schon bald zum verlustreichen Häuserkampf, unter dem auch die Zivilbevölkerung schwer zu leiden hat. Die alliierte Luftwaffe hat mehrere Städte zerstört, darunter Arnheim.
Derweil gerät der Vormarsch der Bodentruppen immer weiter in Rückstand. Auch die polnische Verstärkung trifft nicht rechtzeitig ein. Frosts Einheit kann nicht mehr auf Entsatz oder Nachschub hoffen, wird eingekesselt und muß sich schließlich SS-Obergruppenführer Bittrich ergeben. Die Brücke von Arnheim ist damit verloren, Operation Market Garden wurde zur militärischen Katastrophe für die Alliierten und dem Feldmarschall Bernard Montgomery. John Frosts Fallschirmjäger werden beinahe vollständig aufgerieben. Urquhart erhält den Befehl zum Rückzug – von seinen 10.000 Männern kehren nur etwas über 2000 zurück (insgesamt verbuchten die Alliierten 17.200 Verluste und zusätzlich 6.450 Kriegsgefangene). So klingt es in seinen Ohren wie Hohn, als er davon hört, General Montgomery habe die Operation als „neunzigprozentigen Erfolg“ bezeichnet.
Militärberater
- Colonel John Waddy
- Major General John Dutton Frost
- General James M. Gavin
- Lieutenant General Brian Horrocks
- Major General Roy Urquhart
- Brigadier Joe Vandeleur
Besonderheiten
- Die Stadt Arnheim, die im Film von Bittrichs Waffen-SS-Panzertruppe in „Schutt und Asche“ gelegt wurde, wurde tatsächlich noch vor der deutschen Befreiung von Arnheim von Bombern der Alliierten zerstört. Das rücksichtslose und mörderische Vorgehen der alliierten Angreifer sorgte für große Opferzahlen unter der niederländischen Zivilbevölkerung.
- Eine der Ungenauigkeiten im Film ist Absicht. Die Brücke, die im Film von Robert Redford als US-Major Julian Cook eingenommen wird, wurde in Wirklichkeit von britischen Grenadieren zuerst erstürmt. Nach Meinung von Joseph E. Levine zahlte es sich an den Kinokassen jedoch besser aus, wenn man Redford den Kampf gewinnen ließe.
- Als technische Berater an dem Film nahmen auch ehemalige Schlüsselfiguren der Operation „Market Garden“ teil, darunter unter anderem John Frost, James M. Gavin, Robert Urquhart und John Ormsby Evelyn Vandeleur.
- Die deutschen Kampfpanzer, die im Film Verwendung fanden, sind keine zeitgenössischen Originale, sondern umgebaute Leopard 1 der niederländischen Armee.
- Auch vom amerikanischen Sherman-Panzer waren am Set nur drei Originale aus einer Privatsammlung vorhanden. Die restlichen Sherman-Panzer waren Fiberglasmodelle, die auf VW-Käfer-Fahrgestelle montiert wurden.
- Bei den alliierten Jagdbombern, welche die vorrückenden Panzer des XXX. Korps unterstützen, handelt es sich um Schulmaschinen des Typs T-6 mit verkleideter hinterer Cockpithälfte.
- Es gab insgesamt sechs flugtaugliche C47-Maschinen, mit denen die Startszenen und die Absprünge der Fallschirmjäger in den Niederlanden gedreht wurden. Da von den britischen Airspeed AS.51 Horsa-Lastenseglern keine mehr existierten, wurden zwölf Gleiter für je 35.000 US-Dollar Stückkosten nachgebaut.
- Während der Dreharbeiten auf der Brücke von Deventer wurde für die Anwohner ein Fährbetrieb eingerichtet.
- Der Komponist der Filmmusik, John Addison, war während der Landung in der Normandie selbst Kommandant eines Sherman-Panzers des britischen XXX. Korps – jenes Verbandes, der von Süden her nach Arnheim vorstoßen sollte (an der Operation „Market Garden“ selbst war Addison allerdings nicht beteiligt).
Bildergalerie
SS-Brigadeführer Ludwig (Hardy Krüger) und SS-Obergruppenführer Wilhelm Bittrich (Maximilian Schell) vom II. SS-Panzerkorps planen die Abwehr der feindlichen Invasion.
„Nazi-Darsteller“ Maximilian Schell als Bittrich in „Die Brücke von Arnheim“ und rechts das Original Wilhelm „Willi“ Bittrich
Paul Grabner (Viktor-Eberhard Gräbner) auf der Brücke von Arnheim
Literatur
- Cornelius Ryan: A Bridge Too Far. Coronet Books, London 1974, ISBN 978-0684803302
- Cornelius Ryan: Die Brücke von Arnheim, Fischer (1975), ISBN 978-3100688019