Connery, Sean
Thomas Sean Connery ( 25. August 1930 in Edinburgh; 31. Oktober 2020 in Nassau, Bahamas) war ein schottischer Schauspieler und Produzent, bekannt vor allem durch „James Bond“-Filme.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Sean Connerys Vater Joseph Connery war Fernfahrer und stammte aus dem irischen County Wexford. Seine Mutter Euphemia „Effie“ Maclean war Reinigungskraft. Der Vater war katholisch, die Mutter protestantisch. Connery wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf.
Connery besuchte bis 1943 die Darrouch Secondary School. Ab dem neunten Lebensjahr trug er vor Schulbeginn Milch aus, um die Haushaltskasse aufzubessern. Mit diversen Gelegenheitsarbeiten brachte sich Connery durch den Zweiten Weltkrieg und meldete sich dann mit 16 Jahren zur Royal Navy. Er diente auf Schlachtschiffen, absolvierte eine Artillerieschule und gehörte zur Mannschaft eines Flugabwehr-Trägers. Aus gesundheitlichen Gründen wurde er nach drei Jahren ausgemustert.
Connery arbeitete in Edinburgh als Möbelpolierer und stand nebenher Kunststudenten Modell. 1953 nahm er als Körperbildner am „Mister-Universum-Wettbewerb“ in London teil und gewann die Bronzemedaille. Er erhielt einen Part im Chor der Musical-Produktion „South Pacific“ und tourte, inzwischen unter dem Namen „Sean Connery“, 18 Monate lang mit dem Ensemble. Während dieser Tournee begann nach Connerys Angaben seine Ausbildung zum Schauspieler, die vornehmlich im Lesen klassischer Literatur bestand. Nach einigen Engagements in der Provinz kamen Ende der 1950er Jahre erste Angebote von B-Filmen und Fernsehserien hinzu.
Connery galt als einer der größten Filmstars der Welt. Seine Paraderolle, mit der er international zu Ruhm kam, war die des Geheimagenten James Bond, den er insgesamt siebenmal verkörperte. Mit über 80 Filmen etablierte sich Connery aber auch als Charakterdarsteller, Actionstar und Sexsymbol jenseits des James-Bond-Images und wurde 1989, als er schon fast 60 Jahre alt war, vom amerikanischen „People magazine“ zum erotischsten Mann des Jahres gekürt. Als besonderes Kennzeichen gilt seine kräftige tiefe Stimme.
Familie
Connery war in erster, geschiedener Ehe von 1962 bis 1973 mit der australischen Filmschauspielerin Diane Cilento verheiratet.[1] Aus dieser Ehe stammt ein Sohn Jason ( 1963), der Schauspieler wurde. Connerys zweite Frau wurde 1975 die französische Malerin Micheline Roquebrune. Die Beziehung blieb kinderlos, Roquebrune brachte allerdings drei Kinder mit in die Ehe.
Wohnorte
Connery hatte Wohnungen in Manhattan, Nizza und in Marbella/Spanien. Seinen Altersruhesitz hatte er auf den Bahamas gefunden.
Freizeitbeschäftigung und Gesundheit
Seine Hobbys sind Ölmalerei, Golf, Lektüre, Kochen. 1993 überwand er eine Kehlkopfkrebserkrankung, 2006 wurde ihm ein Tumor aus der Niere entfernt.
Mitgliedschaften
Connery war Mitglied der Royal Scottish Academy of Music and Drama (seit 1984). In Schottland rief er eine Stiftung („Scottish International Education Trust“) zur Förderung schottischer Nachwuchsschauspieler ins Leben und stiftete 1990 5 Mio. US-Dollar für Stipendiaten aus einkommensschwachen schottischen Familien.
Filmographie (Auswahl)
- 1954: Lilacs in the Spring
- 1957: Die blinde Spinne (No Road Back)
- 1957: Duell am Steuer (Hell Drivers)
- 1957: Zwölf Sekunden bis zur Ewigkeit (Time Lock)
- 1957: Operation Tiger (Action of the Tiger)
- 1958: Herz ohne Hoffnung (Another Time, Another Place)
- 1958: Die letzte Nacht der Titanic (A Night to Remember)
- 1959: Das Geheimnis der verwunschenen Höhle (Darby O’Gill and the Little People)
- 1959: Tarzans größtes Abenteuer (Tarzan’s Greatest Adventure)
- 1959: Hexenjagd (The Crucible)
- 1961: Die Peitsche (The Frightened City)
- 1961: Das Schlitzohr (On the Fiddle)
- 1962: Der längste Tag (The Longest Day)
- 1962: James Bond – 007 jagt Dr. No (Dr. No)
- 1963: James Bond 007 – Liebesgrüße aus Moskau (From Russia With Love)
- 1964: Die Strohpuppe (Woman Of Straw)
- 1964: Marnie
- 1964: James Bond 007 – Goldfinger (Goldfinger)
- 1965: James Bond 007 – Feuerball (Thunderball)
- 1965: Ein Haufen toller Hunde (The Hill)
- 1966: Simson ist nicht zu schlagen (A Fine Madness)
- 1967: James Bond 007 – Man lebt nur zweimal (You Only Live Twice)
- 1968: Shalako
- 1969: Das rote Zelt (The Red Tent)
- 1970: Verflucht bis zum jüngsten Tag (The Molly Maguires)
- 1971: Der Anderson-Clan (The Anderson Tapes)
- 1971: James Bond 007 – Diamantenfieber (Diamonds Are Forever)
- 1973: Sein Leben in meiner Gewalt (The Offence)
- 1974: Zardoz
- 1974: Mord im Orient-Expreß (Murder on the Orient Express)
- 1974: Die Uhr läuft ab (Ransom)
- 1975: Der Wind und der Löwe (The Wind and the Lion)
- 1975: Der Mann, der König sein wollte (The Man Who Would Be King)
- 1976: Robin und Marian (Robin and Marian)
- 1976: Öl (The Next Man)
- 1977: Die Brücke von Arnheim (A Bridge Too Far)
- 1979: Der große Eisenbahnraub (The First Great Train Robbery)
- 1979: Meteor
- 1979: Explosion in Cuba (Cuba)
- 1981: Outland – Planet der Verdammten (Outland)
- 1981: Time Bandits
- 1982: Am Rande des Abgrunds (Five Days One Summer)
- 1982: Flammen am Horizont (Wrong is Right)
- 1983: Sag niemals nie (Never Say Never Again)
- 1984: Camelot – Der Fluch des goldenen Schwertes (The Sword of the Valiant)
- 1985: Highlander – Es kann nur einen geben (Highlander)
- 1986: Der Name der Rose (The Name of the Rose)
- 1987: Die Unbestechlichen (The Untouchables)
- 1988: Presidio (The Presidio)
- 1989: Indiana Jones und der letzte Kreuzzug (Indiana Jones and the Last Crusade)
- 1989: Family Business
- 1990: Jagd auf Roter Oktober (The Hunt for Red October)
- 1990: Das Rußland-Haus (The Russia House)
- 1991: Highlander II – Die Rückkehr (Highlander II: The Quickening)
- 1991: Robin Hood – König der Diebe (Robin Hood: Prince of Thieves)
- 1992: Medicine Man – Die letzten Tage von Eden (Medicine Man)
- 1993: Die Wiege der Sonne (Rising Sun)
- 1994: A Good Man in Africa
- 1995: Der 1. Ritter (First Knight)
- 1995: Im Sumpf des Verbrechens (Just Cause)
- 1996: Dragonheart (Stimme)
- 1996: The Rock – Fels der Entscheidung (The Rock)
- 1998: Mit Schirm, Charme und Melone (The Avengers)
- 1998: Leben und lieben in L.A. (Playing by Heart)
- 1999: Verlockende Falle (Entrapment)
- 2000: Forrester – Gefunden! (Finding Forrester)
- 2003: Freedom: A History of Us (Fernsehserie)
- 2003: Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen (The League of Extraordinary Gentlemen)
- 2006: Sir Billi the Vet (Stimme)
- 2012: Sir Billi (Stimme)
Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)
- 1964/1965/1966: Laurel Award für Top Male New Face und für Action Performance in Goldfinger und Feuerball
- 1966/1967: Bravo Otto
- 1972: Golden Globe Award als „World Film Favorite“ zusammen mit Charles Bronson
- 1982: ShoWest Award als „Worldwide Star of the Year“ (Special Award)
- 1985: Bambi
- 1986: Filmpreis „Jupiter“ als Bester Darsteller International (Der Name der Rose)
- 1987: Oscar und Golden Globe Award als bester männl. Nebendarsteller für The Untouchables – Die Unbestechlichen
- 1987: Deutscher Filmpreis als bester männl. Hauptdarsteller für Der Name der Rose
- 1987: National Board of Review Award (NBR Award) als bester männl. Nebendarsteller (neben Kevin Costner) in The Untouchables – Die Unbestechlichen
- 1987: KCFCC Award als bester männl. Nebendarsteller in The Untouchables – Die Unbestechlichen
- 1987: Ordre des Arts et des Lettres, Komturkreuz
- 1988: British Academy Film Award als bester männl. Hauptdarsteller für Der Name der Rose
- 1989: Sexiest Man Alive
- 1989: Filmpreis „Jupiter“ als Bester Darsteller International (Indiana Jones und der letzte Kreuzzug)
- 1991: Légion d’Honneur, Frankreich
- 1995: Saturn Award für sein Lebenswerk
- 1996: Golden Globe Award (Cecil B. DeMille Award) für sein Lebenswerk
- 1997: MTV Movie Award als „Best On-Screen Duo“ zusammen mit Nicolas Cage für The Rock
- 1997: Blockbuster Entertainment Awards als bester männl. Nebendarsteller in The Rock
- 1998: Ehrenpreis der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA)
- 1999: Hand- und Schuhabdrücke in Zement vor dem Grauman’s Chinese Theatre in Los Angeles
- 1999: Europäischer Filmpreis als bester Europäischer Schauspieler in Verlockende Falle
- 1999: ShoWest Award für sein Lebenswerk
- 2000: Erhebung in den Ritterstand als Knight Bachelor („Sir“)
- 2001: Benennung eines Asteroiden des inneren Hauptgürtels nach ihm: (13070) Seanconnery
- 2005: Europäischer Filmpreis für das Lebenswerk
- 2006: AFI Life Achievement Award für das Lebenswerk