Die schwedische Nachtigall

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FILM

Die schwedische Nachtigall.jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Die schwedische Nachtigall
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1941
Laufzeit: 97 Minuten
Sprache: Deutsch
Im Auftrag von: Terra-Filmkunst GmbH
Stab
Regie: Peter Paul Brauer
Regieassistenz: Werner K. Praefcke
Drehbuch: Gert von Klass,
Per Schwenzen
Vorlage: nach dem Schauspiel „Gastspiel in Kopenhagen“ von Friedrich Forster-Burggraf
Produktionsleitung: E. G. Techow
Musik: Franz Grothe
Ton: Gustav Bellers
Kamera: Ewald Daub
Kameraassistenz: Ulrich Heiligenstedt
Standfotos: Georg Kügler
Bauten: Robert Herlth (Gesamtausstattung),
Heinrich Weidemann,
Johann Massias
Kostüm: Walter Schulze-Mittendorff,
Reingard Voigt
Aufnahmeleitung: Herbert Sennewald,
Heinz Abel,
Willy Melas
Schnitt: Alice Ludwig
Besetzung
Darsteller Rolle
Ilse Werner Jenny Lind
Karl Ludwig Diehl Graf Rantzau, Staatsminister
Joachim Gottschalk Hans Christian Andersen
Emil Hess Thorwaldsen
Aribert Wäscher Peer Upän, Verleger und Impressario
Hans Leibelt Theaterdirektor
Hans Hermann Schaufuss Kapellmeister
Ernst Sattler Axel Lind, Jennys Vater
Volker von Collande Olaf Larsson, Jennys Verlobter
Marianne Simson Karin Nielsson, Jennys Freundin
Jeanette Bethge Frau Tostrup, Andersens Haushälterin
Käte Kühl Fräulein Rindom, Sängerin
Stegfried von Gelders Tenor
Erwin Hoffmann BWalter Bechmannalletmeister
Theatersekretär Elga Brink
Gräfin Ebba Douglas Werner Stock
Prinz Schweinehirt Bernhard Goetzke
Darsteller des Todes Ernst Rotmund
Hans Hermann Schaufuß Kapellmeister
Conrad Curt Cappi
Hans Waschatko
Bruno Ziener

Die schwedische Nachtigall ist ein deutscher Historienfilm von 1941 um den Dichter Hans Christian Andersen. Die Dreharbeiten erfolgten zwischen dem 1. Oktober 1940 und 10. Januar 1941. Die Uraufführung fand am 9. April 1941 im Capitol in Berlin statt.

Auszeichnung

Prädikat
  • künstlerisch wertvoll

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.
Ilse Werner als Jenny Lind mit dem Spielleiter Dr. Brauer während der Aufnahme zu dem Terrar-Film „Die schwedische Nachtigall“

Auf Schloß Ekenöen, wo die junge Ebba Douglas gern Gäste um sich versammelt, wird heute das Märchen „Die Prinzessin und der Schweinehirt" auf einer Wiese vor der Schloßterrasse aufgeführt. Jenny Lind, die Tochter des Hauslehrers, spielt die Hauptrolle, und der Dichter des Märchens, Hans Christian Andersen, verspricht ihr seine Hilfe, wenn sie wirklich einmal zur Bühne gehen wolle. Das schöne Mädchen glaubt an dieses Versprechen, es verläßt das Vaterhaus, wo es zu einer beschleunigten Heirat gedrängt werden soll, und fährt nach Kopenhagen zu Andersen. - Der Dichter will sein Wort halten, aber er macht seinen Besuch bei dem sonst ihm so freundlich gesinnten Direktor des Hoftheaters in einem ungünstigen Augenblick. Erst als Andersen dem Staatsminister Graf Rantzau sein Anliegen vorträgt und dieser dem Direktor in verstehen gibt, daß die Demoiselle Lind zum Prohesingen zugelassen werden möchte, wird Jenny in die Opernschule aufgenommen. Rantzau hält auch weiterhin die schützende Hand über sein „Protektionskind", und bald begleiten Ironie und Neid die Karriere der jungen Künstlerin. -

Andersen sieht und hört von alledem nichts. Er liebt Jenny, aber er findet nicht den Mut, es ihr zu sagen. Als Jenny einmal einen Krach mit dem Kapellmeister und dem Direktor bekommt, rät er ihr, sich unterzuordnen, während Rantzau Diplomat genug ist, die Angelegenheit so zu ordnen, daß Jenny eine Demütigung erspart bleibt. Das Verhältnis Rantzaus zu Jenny ist immer herzlicher geworden, der sonst so beherrschte und überlegene Mann hat eine tiefe Zuneigung zu Jenny Lind gefaßt, und er wird wiedergeliebt. -

Der Bildhauer Bertl Thorwaldsen, Andersens bester Freund, bei dem Jenny Lind Modell für eine Büste sitzt, möchte dem Dichter eine schmerzliche Enttäuschung ersparen und dringt in Jenny, Andersen langsam auf die Wahrheit vorzubereiten. Aber Jenny will erst die große Premiere vorüber sein lassen, die Premiere des Stücks, das Andersen schrieb, mit der Partie aus Agnete, die er für Jenny Lind schuf... Es wird ein rauschender Erfolg, für Andersen, für Jenny, aber noch in der Nacht nach der Premiere erfährt Andersen, der lieber auf ein Stipendium verzichtet als auf das Glück an Jennys Seite, daß die Sängerin mit dem Impresario Upän ein ganzes Jahr auf Tournee gehen will. Und Upän, der um Jennys und auch um Andersens willen den Mut zur Schonungslosigkeit aufbringt, sagt ihm auch, daß Jenny die Geliebte Rantzaus ist. In derselben Nacht verlangt Rantzau von Jenny, sie möchte der Bühne entsagen und seine Frau werden. Die schmerzliche Aussprache endet mit einer Trennung -für immer. Jenny Lind muß ihren Weg gehen, sie ist an ihre Welt gebunden, an die große, weite Welt ihrer Kunst..

Am Tage nach dieser entscheidungsvollen Nacht wartet Jenny vergeblich auf Andersen. Und sie hört von Upän, daß er in aller Frühe abgereist ist. Nach Rom. Nach einem Jahr unfruchtbarer Einsamkeit erhält Andersen in Rom Besuch. Sein alter Freund Thorwaldsen steht vor ihm, und nun brechen alle vernarbten Wunden in der Seele des Dichters auf. Was bedeuten ihm die Nachrichten von Jenny Linds strahlendem Aufstieg? „Sie hatte es nicht nötig, die Geliebte des Staatsministers zu werden, um Karriere zu machen! Ach, das ist alles so niedrig und erbärmlich!" Aber Thorwaldsen antwortet ihm, daß Jenny Rantzau liebte, daß sie einsam blieb, weil sie sich für die Kunst entschied, und als Thorwaldsen die Frage stellt, ob Andersen sich nicht selbst Vorwürfe zu machen hätte, da gibt es für den Dichter nur eine Antwort. Er reist sofort, zu Jenny!

Jedesmal, wenn er die Sängerin, die ihre Tournee von Stadt zu Stadt rief, einzuholen gedachte, war sie kurz zuvor wieder abgereist. Erst in Kopenhagen erreichte er sie. Im Konzertsaal, als sie das Nachtigallenlied sang, sah Jenny Andersen nahe dem Podium stehen, und dann, als der Applaus verklungen war, hielten sie sich bei den Händen. In dieser Stunde träumen sie von einem Glück, das schon am nächsten Tag sich in ein Nichts auflöst. Upän ist kein Träumer, er weiß, daß es unmöglich ist, Andersen mit auf Jennys Amerika-Tournee zu nehmen, denn auch für Andersen würde das einmal bedeuten, daß es für ihn kein Vorwärts mehr gibt, kein Vorwärts und kein Zurück. Im Garten hinter Andersens Haus sagt der verzweifelte Dichter der geliebten Frau, daß er von einer Hoffnung gelebt hat, die nun zerbrechen soll.

Und die Stunde des Abschieds schenkt ihm das schmerzlichsüße Märchen von der Nachtigall, die er hören wird, wenn er nach innen lauscht.


Filmplakat