Die törichte Jungfrau
Filmdaten | |
---|---|
Originaltitel: | Die törichte Jungfrau |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1935 |
Laufzeit: | 94 Minuten |
Sprache: | Deutsch |
Filmproduktion: | Universum-Film AG |
IMDb: | deu • eng |
Stab | |
Regie: | Richard Schneider-Edenkoben |
Drehbuch: | August Hinrichs, Walter Supper |
Musik: | Hans––Otto Borgmann |
Ton: | Bruno Suckau |
Kamera: | Bruno Mondi, Robert Baberske |
Bauten: | Artur Günther, Benno von Arent |
Aufnahmeleitung: | Fritz Koch |
Herstellungsleitung: | Karl Ritter |
Schnitt: | Herbert B. Fredersdorf |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Rolf Wanka | Anton Rabeling |
Erika von Thellmann | Antons Schwester Johanna Rabeling |
Paul Bildt | Herr Faber |
Karin Hardt | Irmgard Faber |
Käte Haack | Frau Faber |
Hans Leibelt | Herr Leibel |
Lotte Werkmeister | Frau Leibel |
Walter Ladengast | Künsler Erich Büchner |
Günther Lüders | Friseur Tappe |
Maria Krahn | Frau Lehmann |
Anneliese Impekoven | Ricke |
Günther Brackmann | Arthur Faber |
Hans Meyer-Hanno | Gustav |
Alfred Haase | Bürgermeister |
Heinrich Schroth | Professor |
Claire Reigbert | Frau Professor |
Hellmuth Passarge | Redakteur |
Liselotte Wahl | Tochter des Professors |
Charly Kracker | |
Edgar Nollet | |
Klaus Pohl | |
Herbert Spalke | |
Hella Tornegg | |
Martha Ziegler | |
Gerhard Dammann |
Die törichte Jungfrau ist ein deutscher Spielfilm von 1935. Die Uraufführung war am 28. Februar 1935 in Berlin.
Handlung
Anton Rabeling, Inhaber der 1785 gegründeten graphischen Kunstanstalt in dem altertümlichen Städtchen Randersberg, ist der Spielleitung der berühmten „Roswitha-Festspiele“ betraut. Die Festspiele gehen auf die heroische Tat einer Jungfrau zurück, welche einst die Stadt vor der Pest rettete. Bei den weit über das Städtchen berühmten Festspielen wird Irmgard Faber die Jungfrau spielen. Fröhlich sieht sie ihrem Auftreten entgegen. Sie spielt gerne, aber daß der nette Herr Rabeling, der gleichzeitig der Chef ihres Vaters ist, nur ihre künstlerische Leistung und viel zu wenig sie selbst beachtet, betrübt Irmgard heimlich. -
Trotzdem wird aber schon allgemein geflüstert und vertraulich weitererzählt, daß sich „die kleine Faber noch den Rabeling angeln“ würde. Als Johanna Rabeling, Antons Schwester, ihm von den Gerüchten Mitteilung macht, wird dieser erst auf Irmgard aufmerksam. Er findet den Gedanken, Irmgard als seine Frau zu sehen, gar nicht so übel. — Die Stadt bekommt ein weiteres Tagesgespräch: ein Landstreicher hat am Verkaufsstand der redseligen Frau Leibel nicht nur einen Apfel gestohlen, sondern angeblich auch eine Mark und mußte ins Gefängnis.
Tatsächlich hat der junge Mensch, ein erwerbsloser Künstler, vom Hunger getrieben, nach einem Apfel gegriffen. Irmgard, die in Begleitung ihrer Mutter und Johanna Rabelings in der Nähe stand, wollte dem armen Teufel helfen und „borgte“ sich aus der offenstehenden Tasche Johannas eine Mark aus, die sie Büchner, dem Jungen, zusteckte. Da aber Frau Leibel im gleichen Augenblick eine Mark mißte und Büchner, der eben erklärt hatte, kein Geld zu haben, plötzlich mit einer Mark zahlen wollte, verlangte Frau Leibel seine Festnahme. —
Als Irmgard von der Verhaftung Büchners hört, an der sie sich schuldig fühlt, ist sie ganz unglücklich. Sie klärt das Mißverständnis auf, und Büchner wird freigelassen; so kann er jedoch nicht im Gefängnis übernachten, dabei gießt es in Strömen...
Irmgard folgt der Stimme ihres guten Herzens, bring den widerstrebenden Büchner nach dem elterlichen Hause und verhilft ihm in der verlassenen Bodenkammer zu einem Nachtlager. Am nächsten Morgen wird Büchner von der Waschfrau auf dem Boden entdeckt. Irmgard, die ihren Eltern bereits das Abenteuer um die Mark, die sie ohne Absender an Rabelings zurückschickte, gestehen mußte offenbart sich nun auch als Beschützerin Büchners, den sie nachts in das Haus einließ.
— Der Klatsch findet neuen Stoff, und die Stadt bricht den Stab über die „Törichte Jungfrau“, die heimliche Braut Rabelings. Rabeling selbst ist verzweifelt. Er kann nichts Häßliches von Irmgard glauben. Inzwischen ist Irmgard zu Frau Leibel geflüchtet, die Büchner von Reue umsorgt. Von allen sieht sich Irmgard verstoßen und läßt sich deshalb in ratloser Verzweiflung von den Schwärmereien des naturliebenden jungen Künstlers zu dem Entschluß hinreißen, mit ihm als gute Kameradin „in die Welt zu gehen ...“
Frau Leibel zwingt, nachdem die beiden fort sind, den übelsten Schreier des Städtchens, die Wahrheit über Büchner und Irmgard im Städtchen zu verkünden, und damit ist schneller, als man gedacht hat, den frechen Gerüchtemachern der Mund gestopft.
Und da an diesem Tage das durch die Abwesenheit Irmgards bedrohlich gefährderte Roswitha - Fest stattfinden muß, wenn der Stadtsäckel nicht Tausende verlieren will, rast Anton Rabeling, dessen Glauben an Irmgard ja nie erschüttert war, in Begleitung des kecken Bruders von Irmgard.
Arthur, mit seinem Wagen über die Landstraße — und findet die Ausreißer. Im Triumph bringt er die sich wenig sträubende Irmgard zurück. — Heller Sonnenschein liegt über dem festlich geschmückten Marktplatz, und das Spiel um „Die törichte Jungfrau“ beginnt mit Irmgard in der Titelrolle. Bald wird es aber einen neuen Gesprächsstoff im Städtchen geben: die Hochzeit der kleinen Faber mit Anton Rabeling. —