Blaue Division

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Abzeichen der Blauen Division.jpg

Die Blaue Division (span. División Azul), offiziell División Española de Voluntarios (dt. „Spanische Freiwilligendivision“), war eine freiwillige spanische Infanteriedivision, die unter der Führung der deutschen Wehrmacht als 250. Infanterie-Division (spanische) von 1941 bis 1943 am Rußlandfeldzug teilnahm, wobei ab Ende 1943 3.000 Frewillige weiterhin als spanische Legion und schließlich als integrierte Freiwillige in Wehrmacht und Waffen-SS bis zum 8. Mai 1945 dienten.

„Besonders dankbar sind wir im Gedenken an unsere gefallenen Kameraden, die gemeinsam mit Freiwilligen aus allen Ländern Westeuropas für die Rettung vor dem Kommunismus kämpften und deren Andenken durch die Verunglimpfungen beschmutzt wird. Die Einsätze mit der spanischen ‚Blauen Division‘ sind mir noch in guter Erinnerung.“ — Eichenlaubträger Otto Carius
Division Azul von Jose Ferre Clauzel.jpg

Geschichte

Offiziere der Blauen Legion
Angehörige der Blauen Division vor Leningrad

Erkennungszeichen

General der Kavallerie Philipp Kleffel begrüßt Freiwillige der Wehrmacht aus Spanien von der Blauen Division

Benannt wurde die Blaue Division nach der Farbe der blauen Falangehemden, die anstelle der regulären Uniformhemden getragen wurden.

Uniform und Truppenfahne

Als deutsche Einheit trugen die Angehörigen der Division die Uniform der Wehrmacht, jedoch mit einem Ärmelschild in den spanischen Farben, Rot und Gold, sowie der Aufschrift „España“ als Erkennungszeichen. Ebenso bekam die Einheit eine eigene Truppenfahne.

Kriegsschauplätze

Sie kämpften an vielen Kriegsschauplätze an der Ostfront und bewiesen sich auch bei der blutigen sowie verlustreichen Bandenbekämpfung.

Stärke

Spitzname

  • Blaue Division (Deutsch)
  • División Azul (Spanisch)

Auflösung und Gründung der Blauen Legion

Franco beorderte die 250. Infanterie-Division (spanische) im Frühling 1943 mit Wirkung vom 10. Oktober 1943 zurück nach Spanien. Am 20. Oktober 1943 wurde sie offiziell aufgelöst. Zahlreiche Freiwillige blieben jedoch zurück und bildeten zunächst eine „Spanische Legion“, aus der später zwei Freiwilligen-Kompanien (die 101. und ab Frühling 1945 die 102.) der Waffen-SS hervorgingen.

Am 3. November 1943 befahl Franco auch diesen Männern die Rückkehr, dennoch blieben mehrere Tausend ihrem Waffeneid treu, überraschenderweise erhielt die „Legión Azul“ (Blaue Legion) frische Rekruten aus Spanien, die trotz Verbot über die spanisch-französische Grenze nach Deutschland kamen.

Die „Blaue Legion“ wurde in Regimentsstärke der 121. Infanterie-Division zugeteilt, aber im März 1944 erhielten auch diese Männer von Franco den Befehl, zurückzukehren, und am 21. März 1944 erfolgte der Rücktransport. Dennoch weigerten sich knapp 3.000 Männer (vorwiegend Falangisten), den Kampf um Freiheit und gegen Bolschewismus aufzugeben, die dann vollständig in deutsche Verbände aufgenommen wurden.

Gründe für die Auflösung

Die Gründe für die Auflösung der Division Ende 1943 sind vor allem in der veränderten Kriegslage nach der Landung der Alliierten in Nordafrika und der Invasion auf Sizilien zu sehen, die eine direkte Bedrohung Spaniens bedeuteten. Aber auch die innenpolitische Lage hatte sich verändert, nachdem der deutschfreundliche Außenminister Ramón Serrano Súñer 1942 durch den eher anglophil eingestellten Francisco Gómez-Jordana Sousa abgelöst worden war.

Endkampf

Spanische Züge dienten bei der 3. Gebirgs-Division und der 357. Infanterie-Division, ein spanischer Verband wurde nach Lettland kommandiert. Zwei wichtige Kompanien wurden zur Bandenbekämpfung in Jugoslawien eingesetzt, eine weiterhin bei der 121. Infanterie-Division und eine weitere nun bei der Elite der Division „Brandenburg“.

Die spanische Freiwilligen-Kompanie der SS 101 mit 140 Mann (mit vier Schützenzüge und Stab) wurde zuerst der 28. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division „Wallonien“ für die Kämpfe in Pommern und Brandenburg zugeteilt, um dann unter Kompaniechef Hauptsturmführer der SS Miguel Ezquerra als Teil der 11. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division „Nordland“ vor und in der Reichshauptstadt zu kämpfen.

Im Frühling 1945 soll die spanische Freiwilligen-Kompanie der SS 102 aus den Resten der Spanier der 250. Infanterie-Division aufgestellt worden sein, es ist jedoch militärhistorisch strittig, ob der Verband der Waffen-SS oder doch der Wehrmacht unterstellt war. Beide Freiwilligen-Kompanien der Waffen-SS (101. und 102.) kämpften im Frühjahr 1945 bei der Verteidigung von Berlin gegen die Rote Armee bis zur Kapitulation der Wehrmacht.

Kommandeure

Bilanz

Ein quartalsweiser Ablösungsturnus ermöglichte es, daß während des zweieinhalbjährigen Einsatzes insgesamt 47.000 Mann bei der Blauen Division dienten und Erfahrung an der Ostfront sammeln konnten.

  • 4.954 von ihnen (aus Division, Legion und Freiwilligen-Kompanien) fielen,
  • rund 8.700 wurden verwundet und
  • 372 gerieten in sowjetische Kriegsgefangenschaft.
    • 286 Spanier wurden durch Vermittlung des Internationalen Roten Kreuzes am 2. April 1954 als Spätheimkehrer in die Heimat entlassen wurden, wo sie, im Gegensatz zu vielen anderen Ländern Europas, als Helden gefeiert wurden (andere Quellen geben sogar Januar 1956 als Datum der letzten Entlassungen für vereinzelte Spanier).

Bildergalerie

Siehe auch