28. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division „Wallonien“ (wallonische Nr. 1)

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Kennzeichen der 28. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division „Wallonien“ (wallonische Nr. 1)

Die 28. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division „Wallonien“ (wallonische Nr. 1) war eine Panzergrenadier-Division der Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg. Sie entstand am 18. Oktober 1944 im Raum Hannover durch Umgliederung der 5. SS-Freiwilligen-Sturmbrigade „Wallonien“. Als Kern der neuen Division europäischer Freiwilliger der Waffen-SS dienten die SS-Grenadier-Regimenter 69 und 70.

Plakat zur Anwerbung

Entwicklung

  • Infanterie-Bataillon 373: Juli 1941 - Juni 1943
  • SS-Sturmbrigade „Wallonien“: Juni 1943 - Oktober 1944
  • 28. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division „Wallonien“ (wallonische Nr. 1): Oktober 1944 - Mai 1945

Geschichte

Erste Version der Truppenfahne der Legion Wallonie
Vereidigung der ersten Freiwilligen, ganz links der erste Kommandeur Georges Jacobs
Briefmarkensatz zur Unterstützung der Legion Wallonie
Gegen den Bolschewismus
Oberleutnant der Reserve Léon Degrelle bei einer Ausstellung zu Ehren der Legion Wallonien am 18. Juni 1943; nur Wochen später, bei seiner Rückkehr zur Einheit, würde auch er die Uniform der Waffen-SS bekommen, die seine Männer schon Anfang des Monats trugen, als das Wallonische Infanterie-Bataillon 373 zur Waffen-SS übertrat.
Neue Freiwillige der SS-Sturmbrigade „Wallonien“ sind im Juli 1943 in Namur angetreten

Aufstellung der Wallonischen Legion

SS-Sturmbannführer Léon Degrelle und SS-Gruppenführer Richard Jungclaus, Höherer SS- und Polizeiführer Belgien und Nordfrankreich
Sepp Dietrich und Léon Degrelle zeichnen Männer der 5. SS-Freiwilligen-Sturmbrigade „Wallonien“ im April 1944 in Charleroi aus, sie hatten den Kessel von Tscherkassy überstanden.

Die Legion Wallonie wurde ein Jahr nach dem deutschen Sieg im Westfeldzug 1940 im Juni 1941 etwa zeitgleich zur Flämischen Legion aufgestellt. Zwischen den französischsprachigen und erzkatholischen Rexisten unter Léon Degrelle und dem VNV (Vlaamsch Nationaal Verbond, dem Flämischer Nationalverband) herrschte ein politischer Konkurrenzkampf, wobei die Rexisten auf belgische Einheit pochten, die Flamen aber nach Selbstbestimmung strebten.

Als am 22. Juni 1941 der Feldzug gegen den Bolschewismus begann, standen auch Wallonen im Osten. Zunächst als Corps Franc Wallonie bezeichnet, umfaßte die Wallonische Legion als Kern die paramilitärischen Kämpfer der Rex-Partei, die Formations de Combat. Führer der Freiformation wurde Hauptmann a. D. Georges Jacobs, ein pensionierter belgischer Kolonial-Offizier, zuletzt Angehöriger des 17. belgischen Infanterie-Regiments. Léon Degrelle bat seinen Freund Jacobs um eine Ernennung als Offizier, Jacobs jedoch lehnte das Ansinnen jedoch als unverantwortlich ab, da Degrelle über keinerlei militärische Ausbildung verfügte. Degrelle sah dies ein und meldete sich als einfacher Soldat, seine Parteigeschäfte überließ er seinem Stellvertreter Victor Matthys (1914–1947).

Die ersten 860 Freiwilligen, darunter 20 Offiziere, die in der Wallonischen Legion Dienst taten, verließen Brüssel am 8. August 1941 mit der Reichsbahn. Unter der Bezeichnung Wallonisches Infanterie-Bataillon 373 und während einer letzten Parade vor dem Abmarsch wurde der Einheit eine besondere Truppenfahne überreicht. Sie war quadratisch geformt, von schwarzer Grundfarbe und besaß eine Seitenlänge von 110 cm. Im Zentrum des Fahnentuchs befand sich ein rotes Schrägkreuz, das eine stilisierte Version des Burgunderkreuzes darstellte. Die Wahl der Farben von Schwarz und Rot war durch die Farben der Rex-Partei, beeinflußt. Deren Mitglieder trugen schwarze Uniformen und dunkelrote Parteiabzeichen. Auch die Parteifahne zeigte diese Farben. In Verbindung mit der goldfarbenen Fransenverzierung stimmten alle drei Farben aber auch mit der belgischen Nationalflagge überein. Die 2 Meter hohe Fahnenstange, deren Spitze lanzenförmig ausgebildet war, bestand aus Bambusrohr. Unterhalb der Fahnenspitze war eine Fahnenbanderole in den Nationalfarben Belgiens; schwarz, gelb und rot befestigt.

Ausbildung

In Meseritz in der preußischen Provinz Brandenburg angekommen, ging es acht Kilometer weiter zum Truppenübungsplatz Regenwurmlager, dort wurde die Legion in Stab und vier Kompanien aufgeteilt und einer intensiven Ausbildung unterworfen. Die Angehörigen erhielten Heeresuniformen und Stahlhelme. Léon Degrelle diente in der 1. Kompanie unter Zugführer Leutnant Jules Mathieu, hochdekoriert und zuletzt als SS-Sturmbannführer Führer des SS-Panzergrenadier-Regiments 69 „Wallonien“.

Erste Einsätze

Vom 19. November 1941 bis 17. Februar 1942 waren die Wallonen bei der Bandenbekämpfung an der Ostfront im Einsatz und übernahmen während der Winterschlacht Sicherungsdienste für verschiedene Heereseinheiten, so im Rahmen der 17. Armee und der 1. Panzer-Armee. Kälte, Erfrierungen, Krankheiten, aber auch Gefallene forderten ihren Zoll, im Dezember 1941 bestand die Legion nur noch aus rund 650 dienstfähigen Männern. Am 10. Dezember 1941 mußte die Legion ihre Mörser und schweren Maschinengewehre an Fronteinheiten abgeben.

Am 21. Dezember 1941 wurde die Legion in die Etappe hinter dem LII. Armee-Korps verlegt. Laut dem Historiker Kenneth Estes hatte die Legion anfangs Schwierigkeiten mit den älteren Führern, welche einst bei der belgischen oder französischen Armee gedient hatten, wo Behäbigkeit, Aufsässigkeit, aber vor allem fehlende Eigeninitiative verbreitet waren. Die jungen, ungedienten Legionäre waren deutlich unbelasteter und stachen positiv heraus. Nun ging es darum, die „innere Festigung“ der Freiwilligentruppe zu verbessern.[1]

Ein neuer Kommandeur wurde ernannt. Pierre Pauly war ein belgischer Generalsstabsoffizier, aber in der Kriegsführung innovativ. Georges Jacobs fand im Stab weitere Verwendung, auch später bei der Division „Wallonien“, wo er zuletzt als SS-Sturmbannführer ab März 1945 unter Degrelle IIa war. Pauly erhielt dann auch einen deutschen Verbindungsoffizier, und von den ursprünglich 20 belgischen Offiziere blieben noch 10 übrig. Das Bataillon betrug nun wieder über 700 Mann, die Krankheitsfälle nahmen ab, Genesene waren wieder zur Truppe gestoßen.

Bei der 100. leichte Infanterie-Division

Kurz nach dieser Umbildung erfolgte ein Durchbruch der Roten Armee, alle Truppen mußten nach vorne, so auch das Wallonische Infanterie-Bataillon 373. Der 100. leichten Infanterie-Division unterstellt und mit einer schlagkräftigen Kompanie des SS-Regiments „Germania“/SS-Division „Wiking“, ging es für die Wallonen zur ersten richtigen Feuertaufe an der Donez-Front. Sie hatten den Auftrag, die schwer befestigte Ortschaft Gromovayabalka zu säubern, was dem verstärkten Bataillon auch gelang. Am 28. Februar 1942 wurden dann die Wallonen und ihre Kameraden von der „Wiking“ von zwei feindlichen Regimentern mit 14 Panzern zur Unterstützung angegriffen. Die Wallonen hielten stand, aber eine zweite Angriffswelle war noch stärker, und sie zogen sich in Hütten am Rande der Ortschaft zurück.

Pierre Pauly gab nicht auf, er sammelte die Männer, die noch kämpfen konnten, und ging zum Gegenangriff über. Haus für Haus kämpften sie die Ortschaft erneut frei, über 100 Russen waren gefallen, aber auch Wallonen. Am 2. März 1942, als ein deutsches Regiment eintraf, um die Wallonen abzulösen, waren nur noch zwei Offiziere und ein Drittel der Männer kampffähig, die Anderen waren gefallen oder verwundet. 37 Wallonen erhielten für diese Leistung das Eiserne Kreuz 2. Klasse. Degrelle gehörte zu den Verwundeten und wurde wegen Tapferkeit vor dem Feinde mit Wirkung vom 28. Februar zum Oberfeldwebel der Reserve befördert.

Die Legion wurde von der Front abgezogen und aufgefrischt. Auch ein neuer Kommandeur, Georges Tchekhoff, traf ein. Tchekhoff war einst Offizier der kaiserlich russischen Marine und mußte vor dem Bolschewismus nach Belgien fliehen. Immer neue Freiwillige aus Wallonien trafen in Meseritz ein.

Bei der 97. Jäger-Division

Am 21. Mai 1942 wurde die Legion der 97. leichten Infanterie-Division unterstellt, die schon am 6. Juli 1942 in 97. Jäger-Division umbenannt wurde und Generalleutnant Ernst Rupp unterstand. Das Bataillon bekam einen neuen Kommandeur: Hauptmann Lucien Lippert, ein ehemaliger belgische Artillerieoffizier. Die Division ordnete die Ausbildung neu, ein neuer Schwerpunkt sollte auch die Panzerabwehr werden. Die Männer der Jäger-Division und somit auch die Wallonen wurden für den Gebirgskampf ausgebildet. Sie waren nun berechtigt, das Edelweiß der Gebirgsjäger am Oberarm zu tragen.

Die Verluste der Legion mit Meldung vom 6. Juli 1942 waren; Offiziere: 3 Gefallene, 1 Verwundeter, 9 Heimaturlaub; Unteroffiziere: 16 Gefallene, 22 Verwundete, 15 Heimaturlaub; Mannschaften: 62 Gefallene, 15 Vermißte, 87 Verwundete, 47 Heimaturlab.

Im August 1942 wurde das Bataillon bei der Säuberung von feindlichen Ortschaften eingesetzt. Degrelle, der schon beide Klassen des Eisernen Kreuzes hatte und zum Leutnant d. R. befördert worden war, verdiente sich hierbei das Infanterie-Sturmabzeichen. Der Verbindungsoffizier zu den Wallonen war Hauptmann von Lehe. Am 28. August 1942 waren die Verlustzahlen gestiegen und die Divisionsführung beschloss, das Bataillon von der Front zurückzuziehen und als Flankenschutz zu verwenden. Für eine Woche wurden die Wallonen der SS-Division „Wiking“ unterstellt. Felix Steiner befahl immer wieder Leutnant Degrelle zu sich, mit dem er sich gerne unterhielt.

Degrelle wurde im September 1942 nach Berlin kommandiert. Er sollte alles in die Wege leiten, wallonische Kriegsgefangene aus dem Westfeldzug, bei Eignung, als Freiwillige für die Legion zu gewinnen. Am 18. Dezember 1942 erhielt das Battaillon Heimaturlaub, nur eine Kompanie mit 150 Mann mußte als Sicherungsreserve zurückbleiben. Sie wurden beim Rückzug aus dem Kaukasus, eine Folge der Katastrophe von Stalingrad, eingesetzt. Im Februar 1943 wurden die Reste der Legion ausgeflogen. Bis April 1943 war die Legion angewachsen, rund 2.000 Mann hatten sich freiwillig gemeldet. Degrelle hatte, nach der Freundlichkeit, mit der die Waffen-SS die Wallonen als Kameraden akzeptierten, im Innern den Entschluß gefaßt, die Legion der Waffen-SS zu unterstellen. Mit Heinrich Himmler und Gottlob Berger führte er diesbezüglich Gespräche in Berlin. Im Mai 1943, bei der Ausbildung neuer Rekruten im Regenwurmlager, kann man auf Bildern schon die ersten SS-Ausbilder erkennen.

5. SS-Freiwilligen-Sturmbrigade „Wallonien“

Franz Schönhuber schrieb 1981 in „Ich war dabei“:

„Von Brückenau aus holte mich ein Lastwagen zu einem großen Tor mit einem Bogen, dem Eingang zum Kasernenbereich. Darüber stand ‚Unsere Ehre heißt Treue‘. Dann ging’s eine steile Rampe empor bis zum Kasernenkomplex. … Die Kaserne war gut getarnt, so gut übrigens, daß sie bis zum Kriegsende aus der Luft nicht entdeckt wurde, obwohl ab 1944 unentwegt alliierte Bombergeschwader mit den todbringenden Lasten ihre Bahn über die Rhön zogen. … Zu den verschiedenen Einheiten, die hier stationiert waren, gehörten auch Kompanien der Leibstandarte. Hier wurde 1942 das SS-Panzer-Regiment 1 der Leibstandarte formiert. Es war die erste Panzereinheit, die auf dem Truppenübungsplatz aufgestellt wurde und übte. Die Waffen-SS war hier überhaupt sehr stark vertreten. Ein SS-Gebirgsjäger-Regiment lag hier, die SS-Division „Nord“ wurde hier umgegliedert. Die SS-Sturmbrigade „Wallonien“ wurde hier aufgestellt, und endlich die „Charlemagne“, der ich zugeteilt war. Sie sollte hier zu einer Division aufgestockt werden.“

Im Juni 1943 erfolgte der Übertritt der Legion zur Waffen-SS, das Bataillon wurde vom Pieske-Lager über Meseritz zum Truppenübungsplatz Wildflecken in der Hohen Rhön transportiert, wo sie zur SS-Freiwilligen-Brigade „Wallonien“, kurz darauf zur SS-Sturmbrigade „Wallonien“ und, ab Oktober 1943, zur 5. SS-Freiwilligen-Sturmbrigade „Wallonien“ werden sollte. Sie unterstand SS-Sturmbannführer Lucien Lippert ( Februar 1944). Ausgerüstet waren die Männer mit leichten und schweren Flugabwehrwaffen, Infanterie-Geschützen, einer Panzerjäger-Kompanie, aber auch mit einer Sturmgeschütz-Batterie mit 14 Sturmgeschützen III und IV. Im November 1943 wurde die Sturmbrigade der 5. SS-Panzergrenadier-Division „Wiking“ unterstellt. Von Februar 1944, nach dem Soldatentod von Kommandeur Lippert, bis Juni 1944 wurde Léon Degrelle Führer der Sturmbrigade, die nach den schweren Verlusten bei Tscherkassy, die rund 70% betrugen, aus der Front genommen worden war.

„Das neue Jahr 1944 sah die Panzer-Division „Wiking“ in der Ukraine und Ende Januar 1944 wird sie zusammen mit fünf anderen deutschen Divisionen im Tscherkassy-Kessel eingeschlossen. Der Kessel war von vollen 35 russischen Divisionen umschlossen und wurde bis auf 100 Quadratkilometer zusammengedrückt. Diesmal erlaubte Hitler den Ausbruchsversuch und „Wiking“ als einzige Panzer-Division im Kessel und zudem gut ausgerüstet, führte den Schlag in Richtung Süden an. Nachdem der Überraschungsmoment verflogen war, begannen die Russen mit heftigen Gegenangriffen mit Panzerunterstützung. Der Beginn eines Schneesturms gab den deutschen Truppen aber eine hervorragende Deckung und schließlich erreichten die ausgebrochenen Verbände die letzte Barriere zur Rettung, den weniger als 2 Meter tiefen Fluß bei Gniloj und Tikits. Da es weder eine Brücke noch eine Furt gab, mußten die Soldaten den Fluß durchschwimmen, wobei eine menschliche Kette den Nicht-Schwimmern bei der Überquerung half. Viele wurden vom eisigen Wasser weggerissen, aber die meisten gelangten in Sicherheit. Dank des Einsatzes der Division „Wiking“ und der Wallonen der Sturmbrigade „Wallonien“, welche die Nachhut bildeten, konnten schließlich 34.000 der ursprünglich 55.000 Mann eingeschlossenen Truppen bis zum 20. Februar 1944 aus dem Kessel entkommen.“[2]

Neuer Kommandeur war vom 21. Juni 1944 bis 18. September 1944 SS-Oberführer Karl Burk. Die 5. SS-Freiwilligen-Sturmbrigade „Wallonien“ war von August bis September 1944 Teil einer Kampfgruppe in Estland. Zur Umgliederung in eine Division wurde die Brigade erneut aus der Front genommen.

28. SS-Freiwilligen-Grenadier-Division „Wallonien“ (wallonische Nr. 1)

Die 28. SS-Freiwilligen-Grenadier-Division „Wallonien“ (wallonische Nr. 1) entstand am 18. Oktober 1944 unter Léon Degrelle.

Endkampf an der Ostfront

In Pommern und im Kampf um den Oderbrückenkopf bei Stettin bewährten sich die Wallonen erneut. Die Division unterstand dem Befehl des XXXIX. Panzerkorps am rechten Flügel der 11. Armee. Mitte Februar 1945 nahm die 28. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division „Wallonien“ (wallonische Nr. 1) an den Gegenangriffen im Raum Stargard teil. Dieser kam ostwärts des Madüsees zum Stehen.

Der Verband wurde nun zum III. (germanischen) SS-Panzerkorps, das die Front zwischen Stargard und der Oder verteidigte, verlegt. Am 4. März 1945 wurde Stargard geräumt, der Rückzug zur Oder setzte ein. Schwere Kämpfe zwischen Greifenhagen und Stettin schwächten die Division weiter. Anschließend wurde die Division als Reserve der Heeresgruppe Weichsel unterstellt.

Nachdem die Verteidigungslinie am Randowbruch durchbrochen worden war, zog sich die Division, die inzwischen nur noch Bataillonsstärke besaß, nach Schleswig-Holstein zurück, während Reste bei Schwerin und Brandenburg kapitulierten. Die meisten Angehörigen der Division wurden mit Hilfe von Pässen, welche Degrelle organisiert hatte, bei Kriegsende nach Dänemark evakuiert. Später kamen sie in britische Kriegsgefangenschaft. Ihr Kommandeur Léon Degrelle konnte sich der Kriegsgefangenschaft entziehen und sich nach Dänemark absetzen, von wo er weiter nach Norwegen gelangte. Hier entkam er mit einer Heinkel He 111 nach Spanien, wo er im Jahr 1994 starb. Er war Träger des Ritterkreuz mit Eichenlaub und des Deutschen Kreuzes in Gold.

Der letzte Überlebende

Fernand Kaisergruber

Mit dem Tod des letzten Überlebenden SS-Unterscharführer Fernand Kaisergruber am 16. März 2018 ist der aktive Geist aus der wallonischen Waffen-SS entwichen. Kaisergruber war seit 1942 Freiwilliger, Soldat der 2. Kompanie/Infanterie-Bataillon 373. Später, nach Eingliederung in die Waffen-SS, war er im Kradmeldezug des Stabes der SS-Sturmbrigade „Wallonien“ eingesetzt. Er kämpfte, wie er in seinem Buch „We Will Not Go to Tuapse: From the Donets to the Oder with the Legion Wallonie and 5th SS Volunteer Assault Brigade „Wallonien“ 1942-45“ schrieb, im Kaukasus, im Kessel von Tscherkassy und zuletzt 1945 an der Oderfront.

Einsatzgebiete als SS-Division

  • Oktober 1944 - Januar 1945: Aufstellung im Raum Hannover
  • Januar 1945 bis März 1945: XXXIX.Panzerkorps, III. (germanisches) SS-Panzerkorps im Raum Stargard, Unternehmen „Sonnenwende“
  • April 1945, Raum Greifenhagen/Stettin, Rückzug nach Brandenburg

Gliederung der 28. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division „Wallonien“ (wallonische Nr. 1)

  • SS-Panzergrenadier-Regiment 69
  • SS-Panzergrenadier-Regiment 70
  • SS-Artillerie-Regiment 28
    • SS-Panzerjäger-Abteilung 28
    • SS-Panzeraufklärungs-Abteilung 28
    • SS-Nachrichten-Abteilung 28
    • SS-Pionier-Bataillon 28
      • SS-Nachschub-Kompanie 28
      • SS-Flak-Kompanie 28
      • SS-Verwaltungskompanie 28
      • SS-Sanitäts-Kompanie 28
      • SS-Veterinär-Kompanie 28
    • SS-Ersatz-Bataillon 28
    • SS-Sturm-Bataillon

Kommandeure

Literatur

  • Léon Degrelle: Die verlorene Legion. Erlebnisbericht des Kommandeurs der Legion „Wallonie“, 1972

Verweise

Fußnoten

  1. Kenneth Estes: A European Anabasis: Western European Volunteers in the German Army and SS, 1940-45, Seite 66
  2. Ostfront 1944: Tscherkassy und Warschau