Duterte, Rodrigo

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Rodrigo „Rody“ Roa Duterte, Digong (Lebensrune.png 28. März 1945 in Massine im südlichen Teil der Insel Leyte), ist ein philippinischer Politiker. Er ist seit 2016 der 16. Präsident der Philippinen. In den europäischen Systemmedien wurde er besonders durch seine harte Vorgehensweise gegen kriminelle Drogenhändler einer breiten Öffentlichkeit bekannt.

Familie

Duterte ist eines von vier Kindern von Vicente Duterte (1911–1968) und dessen Frau Soledad Duterte, geb. Roa (1916–2012). Er hat zwei Brüder und eine Schwester. Sein Vater war Rechtsanwalt, Politiker der konservativ-nationalistischen Nacionalista Party und Gouverneur der ungeteilten Provinz Davao. Seine Mutter war Lehrerin und Politaktivistin, die als Mutter des Widerstandes gegen Präsident Ferdinand Marcos (Nacionaliste Party) galt. Rodrigo Duterte war von 1973 bis 2000 mit der jüdischen VS-Amerikanerin Elisabeth Abellana Zimmerman verheiratet, deren Vorfahren aus dem Deutschen Reich in die Vereinigten Staaten von Amerika ausgewandert waren. Die Ehe soll bereits 1998 annulliert worden sein.[1][2][3]

Mit ihr hat er drei Kinder (Paolo, Sara, Sebastian). Paolo Duterte konvertierte zum Mohammedanismus, so daß zwei Enkelkinder von Rodrigo Duterte zum Mohammedanismus erzogen werden.[4] Sein Sohn Pablo Duterte gilt als Schwerkrimineller. Gegen ihn wurde wegen Drogenschmuggels und -handels, Korruption sowie seiner angeblichen Mitgliedschaft in den chinesischen Triaden ermittelt. Er soll eine entsprechende Tätowierung tragen.[5] Er soll zudem die Verhaftung von Tatverdächtigen aus dem Drogenschmuggel verhindert haben.[6] Mit seiner jetzigen Lebensgefährtin Honeylet Avanceña, einer Krankenschwester, hat Rodrigo Duterte eine Tochter (Veronica „Kitty“ Duterte).

Ausbildung

Duterte besuchte die Laboon Elementary School in Maasin. Da seine Eltern innerhalb eines Jahres nach Davao umsiedelten, besuchte er dort die Santa Ana Elementary School, die er 1956 verließ. Nachdem er von zwei Schulen wegen ungebührlichen Benehmens verwiesen worden war, machte er dann am High School Department of the the Holy Cross College (Cor Jesu College) sein Abitur.

Duterte studierte Rechtswissenschaften am San Beda College.[7] 1973 absolvierte er die Examen des Jurastudiums.[1] Bereits 1968 schloß er sein Studium der Politikwissenschaften am Lyceum of the Philippines University in Manila ab.

Politik

Duterte arbeitete von 1977 bis 1986 als Ankläger der Staatsanwaltschaft. 1986 wurde er nach dem Sturz von Ferdinand Marcos auf Betreiben von Corazon Aquino Vizebürgermeister von Davao. Ab 1988 war er Bürgermeister von Davao.

Politik als Bürgermeister

In seiner Amtszeit als Bürgermeister verwandelte er Davao in die sicherste Stadt der Philippinen. Dieser Ruf brachte Duterte auf den Philippinen eine große Unterstützung ein, die ihm 2016 die Präsidentschaft bescherte. Da die philippinischen Gesetze nur drei Amtszeiten gestatten, mußte Duterte sein Amt als Bürgermeister abgeben. 1998 kandidierte er daher gezwungenermaßen für den Kongreß und saß für Davao anschließend bis 2001 im Repräsentantenhaus. 2001 kandidierte er erneut für das Amt des Bürgermeisters und gewann danach auch die Wahlen 2004 und 2007. In dieser Zeit wurde Davao für die beste Kommunalregierung der Philippinen geehrt. Er beschränkte sich nicht auf seine bürokratischen Aufgaben, sondern suchte stets den Kontakt mit den Bürgern der Stadt, was ihm hohe Beliebtheit einbrachte. Als entschiedener Kämpfer gegen die Drogenkriminalität führte er, mit einem M-16-Sturmgewehr bewaffnet, eine Motorraddemonstration an und fuhr durch die Straßen von Davao, was zu einem drastischen Rückgang der Kriminalität führte. Er verbot den Verkauf von Alkohol zwischen ein und acht Uhr morgens und beseitigte die Benachteiligung von Frauen in seinem Verantwortungsbereich. Von 2010 bis 2013 war er erneut Vizebürgermeister von Davao, als Stellvertreter seiner Tochter Sara, da er nach geltender Gesetzeslage nicht erneut kandidieren durfte. Nach dieser erzwungenen Amtspause wurde Duterte 2013 erneut Bürgermeister und befreite Davao nahezu vollständig von Gewohnheitskriminalität. Zuvor hatte er einen Posten in der Bundesregierung abgelehnt. 2014 lehnte er den Ehrentitel des besten Bürgermeisters der Welt der City Mayor Foundation mit dem Hinweis ab, daß er nur seine Pflicht tue.[8]

Präsident der Philippinen

Bei der Präsidentschaftswahl 2016 erzielte er rund 39 Prozent der Stimmen und somit circa sechs Millionen mehr als sein nächster Konkurrent. Seine Amtszeit begann am 30. Juni 2016.

Politik als Präsident

Nachdem Duterte zuvor nahezu sein ganzes Leben in Davao verbracht hatte, zog er nach dem Sieg der Präsidentschaftswahl nach Manila. Auch als Präsident besucht er jede Woche Davao, sofern es seine Amtsgeschäfte zulassen. Seinen Kampf gegen Drogenkriminalität setzt Duterte als Präsident konsequent fort. Hierbei schreckt er auch vor zahlreichen Todesfällen und harten, aber notwendigen Maßnahmen nicht zurück. Er geht rigoros gegen Anstifter zum Drogenkonsum („Dealer“) vor und unterstützt gleichzeitig Rehabilitationsprogramme für Drogenabhängige. Bereits als Bürgermeister schuf er ein Behandlungszentrum für Drogenabhängige mit 24-Stunden-Betreuung.[1] Wegen seiner harten Kriminalitätsbekämpfung wird er häufig von Amnesty International und anderen NGOs angegriffen. Dadurch verkündete Duterte im März 2018 den Austritt aus dem Internationalen Gerichtshof.[9] Duterte gibt sich politisch inkorrekt und scheut nicht vor deutlichen Äußerungen zurück, die häufig mit persönlichen Beleidigungen einhergehen.

Vereinigte Staaten von Amerika

Duterte lehnt den VS-amerikanischen Einfluß auf sein Land ab („Die USA sind Heuchler.“) und sucht die Annäherung an China und Rußland.[10] Als Barack Obama seine Tötungen von Drogenkriminellen kritisierte, bezeichnete Duterte ihn als „Hurensohn“. Er warnte Obama davor, sein rigoroses Vorgehen gegen Drogenkriminalität auf den Philippinen in Frage zu stellen.[11] Eine Einladung von Donald Trump in die Vereinigten Staaten lehnte Duterte ab und bezeichnete das Land als „widerlich“.[12]

Vereinte Nationen

Nach Kritik an seinem Antidrogenkampf drohte Duterte mit einem Austritt seines Landes aus den Vereinten Nationen. Diesen warf er Einmischung in die inneren Angelegenheiten der Philippinen vor.[13] Den Generalsekretär Ban Ki Moon bezeichnete er als Dummkopf.[14]

Holocaust, Judentum und Adolf Hitler

Rodrigo Duterte bei der jüdischen Gemeinde in Manila

Seinen Kampf gegen Drogenkriminelle verglich Duterte mit dem „Holocaust“. Während aber Adolf Hitler unschuldige Menschen umgebracht habe, seien die von ihm Verfolgten alles Verbrecher.[15] Nachdem der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, Ronald Lauder, eine Entschuldigung von Duterte verlangte und Vertreter der Bundesrepublik Deutschland auf der Einzigartigkeit des Holocausts bestanden hatten,[16] entschuldigte sich Duterte „zutiefst bei der jüdischen Gemeinde“.[17]

Europäische Union

Nach Kritik an seinem Vorgehen aus der Europäischen Union drohte Duterte mit der Ausweisung aller EU-Botschafter.[18] Im Kampf gegen den Islamischen Staat (IS) verhängte Duterte das Kriegsrecht über den Süden des Landes.[19] Dem jüdischen Spekulanten George Soros drohte Duterte bei Besuch der Philippinen die Tötung an:

„Auf diesen Inseln gibt es ein Kopfgeld auf dich. Es gibt einen speziellen Platz in der Hölle für dich, Idiot. Setz’ einen Fuß in dieses Land und meine Pflicht ist, dich sofort dorthin zu schicken.“[20]

Religion

Duterte ist Katholik und sieht sich als gläubigen Menschen, lehnt aber die Religionen als Institutionen ab und bezieht sich gerne auch auf den buddhistischen Begriff des Karma, wobei er aber gleichzeitig an einen gütigen Gott glaubt.[21] Die katholische Kirche bezeichnete er in einer Rede als korrupte Institution und einen Hort sexuellen Mißbrauchs. Er selber sei als Student von einem Priester mißbraucht worden.[22] Auch Papst Franz sei ein Hurensohn.[23] Die Homo-Ehe lehnt Duterte entschieden ab.[24]

Verweise

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 Who is Rodrigo Duterte?, Inquirer.net, 29. Juni 2016
  2. Jewish community applauds Duterte after apology, rappler.com, 4. Oktober 2016
  3. Duterte: No offense meant, my ex-wife is a Jew, The Philippine Star, 5. Oktober 2016
  4. On the warpath, News Break Achives, 14. April 2003
  5. Paolo Duterte says ‘No way’ to showing tattoo, Inquirer.net, 4. September 2017
  6. Paolo Duterte stopped arrest of drug suspect in 2014, Inquirer.net, 6. März 2017
  7. 11 Things That Nobody Told You About Rodrigo Duterte, The Philippines Today, 13. September 2015
  8. Profil Rodrigo Duterte, TheFamousPeople, 20. September 2017 (englischsprachig)
  9. Duterte verkündet Austritt aus Internationalem Strafgerichtshof, Der Spiegel, 14. März 2018 Vorsicht! Enthält politisch korrekte Verengungen und Versimpelungen im Sinne der Umerziehung!
  10. USA sind Heuchler: Duterte verlässt sich nur auf China und Russland, Sputnik-News, 22. Mai 2017
  11. Trotz Hurensohn – Obama plauscht mit Duterte, Der Spiegel, 8. September 2016
  12. Ich habe Amerika gesehen, und es ist widerlich, Die Welt, 22. Juli 2017
  13. Philippinischer Präsident Duterte droht UN-Austritt an, Epoch Times, 21. August 2016
  14. Philippinischer Präsident zeigt der EU den Stinkefinger, Die Welt, 21. September 2016
  15. Duterte vergleicht Anti-Drogen-Kampagne mit Holocaust, Die Welt, 30. September 2016
  16. Auswärtiges Amt bittet philippinische Botschafterin zum Gespräch, Der Spiegel, 30. September 2017
  17. Duterte entschuldigt sich für Hitler-Vergleich, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 3. Oktober 2016
  18. Duterte droht Ausweisung von EU-Botschaftern an, Epoch Times, 13. Oktober 2017
  19. Duterte verhängt Kriegsrecht im Süden der Philippinen, Epoch Times, 24. Mai 2017
  20. Duterte an Soros: „Für dich ist ein spezieller Platz in der Hölle – und ich schick’ dich hin“, Epoch Times, 10. Mai 2017
  21. I’m not a killer; I believe in God, in karma, Inquirer.net, 12. Dezember 2016
  22. Katholische Kirche ist korrupt und voller Scheiße Russia Today, 26. Januar 2017
  23. Auswärtiges Amt bittet philippinische Botschafterin zum Gespräch, Der Spiegel, 30. September 2016
  24. Philippinischer Präsident Duterte bezeichnet seine europäischen Kritiker als Verrückte, Epoch Times, 20. März 2017