Erinnerungskultur

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Erinnerungskultur bezeichnet die jeweils unverwechselbaren und einzigartigen Traditionen und Rituale von Völkern im Zusammenhang mit herausragenden Ereignissen ihrer Geschichte und dem Gedenken an die eigenen Opfer von militärischen Auseinandersetzungen. In Ausnahmefällen kann sich Erinnerungskultur darüber hinaus auch auf die Opfer des Gegners erstrecken, insbesondere dann, wenn sich die Kämpfer des unterlegenen Feindes durch besondere Tapferkeit ausgezeichnet haben. Seine gegenteilige Entsprechung hat die Erinnerungskultur in einer destruktiven Erinnerungspolitik, die zum Memorizid führt.

Pervertierte Erinnerungskultur in der BRD

In der Bundesrepublik Deutschland ist die Erinnerungskultur seit 1945 umgekehrt bzw. pervertiert. Die Art und Weise des Umgangs mit eigenen Kriegsopfern und Traditionen des deutschen Volkes wird von der BRD-Verwaltung vorgegeben und kann nur als destruktiv bezeichnet werden. Es geht dabei hauptsächlich um die Erinnerung an den sogenannten Holocaust, während der Zeit des Nationalsozialismus hingerichtete Volksverräter, Deserteure und andere Kriminelle und die Opfer der Kriegsgegner. Eigener Opfer wird nicht oder nur am Rande gedacht. Angeblich habe die BRD eine besondere Verantwortung, die sich zunächst in der Mär von der deutschen Kollektivschuld ausdrückt.

„Erinnerungskultur“ und politische Erinnerung

Komplementär zur künstlich erzeugten und ideologisch eingeschärften „Erinnerungskultur“ steht die – für demokratische Entscheidungsprozesse verhängnisvoll miserable – politische Erinnerung von Millionen wahlberechtigten Personen. Wer weiß noch, daß in den VSA (angeblich dem „freiesten Land auf Gottes Erdenrund“) über Jahre hinweg ein totales Goldverbot bestand? Wer erinnert sich hierzulande noch daran, daß alle westdeutschen Immobilienbesitzer mit einer Zwangshypothek belastet und pauschal zwangsbesteuert wurden? (Daß mithin auch „Sachwerte“ wie Wohnungen, Garagen und Häuser keineswegs eine krisensichere Anlage sind, sondern im Kollapsgeschehen sehr wohl staatlicherseits zur Beute gemacht werden können.) Oder noch drastischer gefragt: Wie lange wird die jetzt vielleicht noch frische Erinnerung der BRD-Wähler andauern, daß der politische Bewerber FDP schon Tage nach dem Regierungsbeginn der schwarz-gelben Koalition 2009 alle Pläne zur Steuervereinfachung und Steuergerechtigkeit (auf bloßen Zuruf der amtierenden Kanzlerin Angela Merkel hin) sofort ad acta legte und folgerichtig 2013 aus dem Bundestag flog?

Denn das ist der Zustand der politischen Erinnerung: Ein fast vollständiger – ja geradewegs perfekt verläßlicher –, totaler Gedächtnisverlust. All den fatalen Trends parteipolitischer Wahlsysteme – der Bequemlichkeit, der Subvention und der blanken Entmündigung unentwegt Lippendienste zu erweisen, Tauglichkeit und Fleiß zu bestrafen, Faulheit und Unfähigkeit zu belohnen – müßte ein Gegengewicht präziser politischer Erinnerung entgegenstehen, um ebendiese überaus schädlichen Trends zumindest aufzuwiegen. Statt dessen aber herrscht (und setzt sich durch) eine tödliche Melange aus Gleichgültigkeit, Konsum-Mentalität, purer Freizeitorientierung und immer weiter ausgebauten Ansprüchen gegenüber einem totalversorgenden Staat. Eine staatlich erwünschte, steuerfinanzierte und propagandagestützte „Erinnerungskultur“ vollendet unter solchen Umständen sodann die politische Fremdbestimmung, die politische Entmündigung und den raschen Durchmarsch lobbyistisch verfolgter Konzerninteressen.

Das Kornblumen-Mosaik in Hamburg

Zu Altonas 350-Jahr-Feier soll das Kornblumen-Mosaik vor dem Rathaus wieder ans Tageslicht geholt werden. Die bloße Ankündigung genügte, um sogleich politischen Protest aufflammen zu lassen. Wolfgang Vacano, der Leiter des Altonaer Stadtarchivs, möchte zu Altonas 350-Jahr-Feier im August 2014 das Kornblumen-Mosaik von 1898 wieder ausgraben lassen, das seit Jahrzehnten unter dem Pflaster vor dem Haupteingang des Rathauses Altona verborgen liegt. Er hat viele Unterstützer für seine Idee, doch diverse Funktionäre einer deutschfeindlich eingestellten Erinnerungskultur sind angetreten, dieses Vorhaben öffentlich als politisches Vergehen zu ächten und es insgesamt zu verhindern: Die Kornblume sei „ein Symbol rechtsgerichteter Weltanschauung“. Faktisch ist die „preußisch blaue“ Lieblingsblume von Kaiser Wilhelm I. und Otto von Bismarck seit Ende des 19. Jahrhunderts als deutschnationales Symbol gebräuchlich. Sie war unter anderem in Österreich Parteiblume der großdeutschen Schönerer-Bewegung und von 1933 bis 1938 Erkennungszeichen der (in Österreich damals illegalen) NSDAP. Heute tragen Anhänger der FPÖ die Kornblume am Revers.

Pastor Ulrich Hentschel – an der Evangelischen Akademie der Nordkirche Studienleiter mit dem Schwerpunkt „Erinnerungskultur“ – wandte ein: „Es wird doch sehr deutlich, daß die Kornblume vor allem in Österreich ein Symbol nationaler und rechter Bewegungen ist. Sie ist also leider nicht mehr unschuldig.“ Eine nicht-unschuldige Blume, in den Worten des christlichen Geistlichen! Freigelegt zum 350. Jubiläum von Altona direkt vor dem Rathaus würde das Mosaik somit rasch zum Politikum werden: „Schon allein deshalb, weil sich rechte Gruppen sehr daran erfreuen dürften und den Ort zu einer mehr oder weniger heimlichen Stätte der Verehrung machen könnten.“ Pastor Hentschel plädierte für ein Freilegen eines Teils des Mosaiks als „Blick in die Geschichte“, versehen mit einem „von Fachleuten“ verfaßten Hinweis auf den rechtsnationalen Symbolgehalt. Die Altonaer Künstlerin HM Jokinen möchte dagegen die moralische Ächtung des Symbols noch überbieten: „Eine erläuternde Tafel allein kommt gegen den geballten rechtsnationalen Mythos nicht an – wir brauchen starke Gegenbilder direkt auf dem Rathausplatz.“

Der ursprüngliche Initiator Wolfgang Vacano setzte dagegen: „Ich meine, daß mit dem Schwarzen Block von Sol LeWitt in direkter Sichtlinie zum Kaiser-Denkmal schon ein wunderbarer Gegenentwurf existiert. Wie wollen wir unseren Nachfahren die Geschichte Altonas, näherbringen, wenn man alles, was nicht mehr genehm ist, einfach von der Bildfläche verschwinden läßt oder diskreditiert? So nimmt doch Geschichtslosigkeit ihren Anfang.“ Diese Verlautbarungen und die Repliken dazu belegen recht deutlich, welches Ausmaß pauschal deutschfeindliche Haltungen mittlerweile im öffentlichen Leben der BRD einnehmen. Es entsteht der Eindruck, daß politische Öffentlichkeit in der BRD als solche inländerfeindlich motiviert und traditionsfeindlich gepolt ist, jede Gegenrede dagegen aber eine Art bolschewistischer Pogromstimmung wachruft. Ob das Kornblumen-Mosaik freigelegt wird und in welcher Form ein ritueller Bann des freigelegten Ornaments dabei gesprochen oder dauerhaft gezeigt werden wird, steht noch nicht fest.[1]

Zitate

  • „Wer das Wort ›Erinnerungskultur‹ benutzt, zahlt ab sofort 10 Euro in die Institutskasse und wird für den Rest der Woche von den Diskussionen ausgeschlossen.“ — Peter Sloterdijk[2]

Siehe auch

Literatur

  • Ehrhardt Bödecker: Preußen und die Wurzeln des Erfolgs, Olzog Verlag, München 2004, darin das Kapitel Preußen und das Verbot der Erinnerung, S. 13–33
  • Rolf Kosiek: Keine Dokumentationsstelle für Verbrechen an Deutschen, in: Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig, Bd. 3, 3. Aufl., Grabert Verlag, Tübingen 2010, S. 799 f.
  • Denkmale für Deserteure statt für Soldaten, in: Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig, Bd. 4, Edition Grabert im Hohenrain-Verlag, Tübingen, 3. Aufl. 2017, S. 803–805
  • Franz W. Seidler: Pauschale Rehabilitierung aller Deserteure und Kriegsverräter der Wehrmacht, in: Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig, Bd. 4, Edition Grabert im Hohenrain-Verlag, Tübingen, 3. Aufl. 2017, S. 806–810

Fußnoten

  1. Vgl. Nazisymbol aus der Versenkung holen?, Elbe-Wochenblatt, 11. Dezember 2013, S. 1
  2. Peter Sloterdijk: Zeilen und Tage. Notizen 2008–2011, Suhrkamp Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-518-42342-4, S. 609