Eschenburg, Theodor (1876)

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Generaladjutant des deutschen Kaisers auf Haus Doorn Konteradmiral a. D. Theodor Eschenburg, u. a. Mitglied des Stahlhelm-Bundes

Theodor Eschenburg (Lebensrune.png 14. März 1876 in Lübeck; Todesrune.png 26. Februar 1968 in Kiel) war ein deutscher Marineoffizier der Kaiserlichen Marine und der Reichsmarine, zuletzt Konteradmiral sowie Generaladjutant von Kaiser Wilhelm II. auf Haus Doorn.

Werdegang

„Der Vater war Offizier der Kaiserlichen Marine. Während des Ersten Weltkriegs bildete er in Kiel die Mannschaften für die Unterseeboote aus. Als militärischer Fachmann wurde der Vater in die Marine der Weimarer Republik übernommen, trotz seiner bekannt kaisertreuen, politisch eher reaktionären Gesinnung. Selbst die Beteiligung am Kapp-Putsch bedeutete für ihn nicht das Ende der Karriere, in der Marine galt das wohl als lässliche Sünde. 1923 war er Marinekommissar für den Kaiser-Wilhelm-Kanal (heute Nord-Ostsee-Kanal) und den Hafen von Kiel geworden. Der Vater war – auch wörtlich - ein Freund des abgedankten Kaisers und machte daraus auch öffentlich keinen Hehl. So wurde er dann 1926 verabschiedet, im Rang eines Konteradmirals. Fortan besuchte er Wilhelm II. regelmäßig in dessen Exil in Doorn in den Niederlanden und half ihm, Kaiser zu spielen; dafür wurde er von Wilhelm II. in den Rang eines Generaladjutanten erhoben, mit goldenen Schnüren und dem Großkomturkreuz des Königlichen Hausordens.“[1]

Kurzchronologie

  • 2. April 1895 Kadett
    • Ausbildung und Bordausbildung u. a. auf der SMS „Stein“
  • 13. April 1896 Seekadett
    • Bordausbildung auf der SMS „Gneisenau“
    • zur Marineschule kommandiert
  • 2. Oktober 1898 Unterleutnant zur See
    • Dienst auf der SMS „Bayern“
  • 23. März 1901 Oberleutnant zur See
    • Dienst auf dem SM Spezialschiff „Pelikan“ sowie Assistent bei der Minen-Versuchskommission in Kiel
    • Dienst auf der SMS „Hansa“; jung verheiratet wurde er 1904 für zwei Jahre nach Tsingtau als Hauptort des deutschen Schutzgebietes Gouvernement Kiautschou in China abkommandiert, so daß er seinen ältesten Sohn Theodor erst als Zweijährigen kennenlernte.
    • Dienst auf der SMS „Fürst Bismarck“ beim Ostasiatischen Kreuzergeschwader; Im August 1905 wurde das große Schwimmdock in Tsingtau fertiggestellt, das nun die Durchführung aller Reparaturen vor Ort ermöglichte. Die Fürst Bismarck, die bislang auf Hongkong oder Nagasaki für Reparaturen angewiesen war, wurde dort bis Oktober einer Grundreparatur unterzogen. Am 11. November 1905 übernahm in Shanghai Konteradmiral, dann Vizeadmiral Alfred Breusing das Kommando über das Geschwader.
  • 30. März 1906 Kapitänleutnant
    • Dienst in der I. Matrosendivision in Kiel
    • Torpedooffizier auf der SMS „Kaiser Karl der Große“
    • kommandiert zur Marineakademie, I. und II. Cötus (Rangliste 1908)
    • Lehrer auf dem SM Spezialschiff „Nautilus“
    • Führer der 2. Kompanie der Minenabteilung, zugleich Chef der II. Minensuchdivision, zugleich Kommandant der II. Minensuch-Reserve-Division (zugleich Kommandant des Führerbootes SM Torpedoboot „D. 6“)
  • 19. September 1912 Korvettenkapitän
    • 29. September 1913 bis 23. November 1918 Kommandant des SM Spezialschiffs Vulkan und Leiter der Unterseebootsschule bei der Inspektion des Unterseebootswesens
      • 5. November 1914 bis 12. März 1915 kurze Unterbrechung als Berater beim streng geheimen technischen Erprobungskommandos in Wilhelmshaven
      • 1918 tat er einige Monate auf einem Frontboot in der Adria von Triest aus Dienst, um seine praktischen Erfahrungen zu ergänzen.
  • 29. Oktober 1918 Fregattenkapitän
    • Chef des Stabes des Torpedowesens der Vorläufigen Reichsmarine. Er war damit einer von den 1500 Marineoffizieren, die der Versailler Vertrag der Weimarer Republik zugestand. Sein Adjutant wurde Karl Dönitz, zu den weiteren Mitarbeitern seines Stabes im Hause der Kieler Marineakademie gehörte auch Wilhelm Canaris. In dieser Zeit gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Kieler Skagerrak-Clubs (nicht zu verwechseln mit der Skagerrak-Gesellschaft Berlin), in dem sich kaisertreue Seeoffiziere mit leitenden Persönlichkeiten der Wirtschaft trafen.
    • 9. April 1919 bis 5. Oktober 1919 Hafenkapitän Kiel
  • 8. März 1920 Kapitän zur See
    • 16. Juli 1920 zunächst bei der Inspektion des Torpedo- und Minenwesens mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Inspekteurs beauftragt
    • 4. September 1920 bis 31. März 1922 Chef des Stabes der Inspektion des Torpedo- und Minenwesens
    • 1. April 1922 bis 30. September 1923 Inspekteur des Torpedo- und Minenwesens
    • Marinekommissar des Kaiser-Wilhelm-Kanals, zeitgleich erneut Hafenkapitän von Kiel
    • 27. September 1924 zur Verfügung des Chefs der Marinestation der Ostsee gestellt
  • 31. Dezember 1924 Charakter als Konteradmiral
    • Verabschiedung

Familie

Theodor Eschenburgs Vater war der Jurist, spätere Lübecker Senator und Bürgermeister Dr. jur. Johann Georg Eschenburg (1844–1936), seine Mutter war Mathilde Antoinette, geb. Lerche.

Ehe

Theodor war mit Ellen, geb. Wieler (1883-1918) verheiratet, aus der Ehe sind vier Kinder entsprossen, drei Söhne und eine Tochter. Sein ältester Sohn Theodor war Politiker und Hochschullehrer für Politikwissenschaften.

Auszeichnungen (Auszug)

Familie von Konteradmiral Theodor Eschenburg.jpg

Literatur

  • Theodor Eschenburg: Also hören Sie mal zu: Geschichte und Geschichten, Siedler, Berlin 1995, ISBN 3-88680-018-0

Fußnoten

  1. Die Biographie von Theodor Rudolf Georg Eschenburg (Sohn des Konteradmirals), Universität Tübingen