Ferien vom Ich

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FILM

Ferien vom Ich.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Ferien vom Ich
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1934
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Olaf Fjord Film-Produktion GmbH
Im Auftrag von: Universum-Film AG
IMDb: deueng
Stab
Regie: Hans Deppe
Regieassistenz: Paul May
Drehbuch: Peter Francke
Vorlage: Paul Keller
Produktionsleitung: Peter Ostermayr
Musik: Marc Roland
Ton: Ludwig Ruhe
Kamera: Hugo von Kaweczynski
Bauten: Willi A. Herrmann,
Hanns H. Kuhnert
Herstellungsleitung: Alfred Zeisler
Schnitt: Paul May
Besetzung
Darsteller Rolle
Hermann Speelmans Georges B. Steffenson
Carola Höhn Eva von Dornberg
Georg Heinrich Schnell Dr. Hartung
Hans Zesch-Ballot John Stone
Ewald Wenck Faktotum Lehmann
Hans Adalbert Schlettow Gutsinspektor Barthel
Gina Falckenberg Doris Stones
Walter Steinbeck Eberhard Kreutzer
Fritz Genschow Erich Bürger
Cilly Feindt Elisabeth Schuhmacher
Paul Henckels Justizrat Heinrich Stumpe
Werner Finck Gerichtsvorsitzender
Paul Hildebrandt Ottokar Geldern
Eduard Wesener Robert Braun
Ernst Behmer Sekretär August Stempel
Else Reval Klärchen Stempel
Vilma Bekendorf
Richard Handwerk
Resi Langer
Karin Lüsebrink
Carl Walther Meyer
Marianne Mewes
Gerti Ober
Friedrichfranz Stampe
Hans Stiebner

Ferien vom Ich ist eine deutsche Literaturverfilmung von 1934 unter Benutzung einer Idee aus dem 1916 erschienenen gleichnamigen Roman des schlesischen Volksschriftstellers Paul Kellers. Der Film wurde in Bad Pyrmont, Domäne Ohsen bei Hameln gedreht. Die Uraufführung fand am 7. Dezember 1934 statt.

Weitere Stoffverfilmungen

  • Ferien vom Ich (1952)
  • Ferien vom Ich (1963)

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Steffenson ist fertig. Ausgepumpt. Die Nerven machen nicht mehr mit, das Herz revoltiert ... „Die ganze Maschine müßte überholt werden.“ Und Steffenson, der junge amerikanische Trustkönig, vor dem die Industrieherren der halben Welt zittern, dessen „Ja“ oder „Nein“ die Börsen in New York und Berlin, in Kapstadt und Stockholm, in Tokio und Paris in Rasen oder Erschütterung versetzen kann, Steffenson, der sich in der Inkognito eines „Mr. Brown“ nach Deutschland geflüchtet hatte, sitzt klein und bänglich vor dem Arzt wie ein Schulbub. „Ausspannen“, meint der joviale, kluge Herr Doktor.

„Einmal ein ganz anderer müßten Sie sein“, sagt der Arzt, „den ganzen alten Adam ablegen und vergessen, nichts mehr hören von Kuxen und Aktien und Fusionen, in ein neues Leben gehen, Landluft atmen, Landarbeit tun, die liebe schöne Gotteswelt neu erkennen lernen … aber ein solches ‚Ferien vom ich‘ Domizil gibt es leider nur in meiner Phantasie …“ schließt seufzend Dr. Hartung. – „So? …“ antwortet der zu raschen Entschlüssen neigende Steffenson, „so? –

Na, dann werden wir ein solches Heim schaffen!“ Steffenson gibt seiner etwas sehr überlegen auftretenden Sekretärin, Mister Stone, entsprechende Anweisungen, Zeitungen werden beauftragt, der Telegraph spielt, Eilkorrespondenzen gehen hinaus – wenige Tage später zieht Steffenson in das Heim „Ferien vom Ich“ ein – ein großes, schönes, sauberes Gut in herrlicher Umgebung, das die reizende junge Frau Eva von Dornberg wegen drohender Verschuldung dem als auftragsbevollmächtigten in Erscheinung getretenen Dr. Hartung überließ. In dem gemütlichen, heiter und erlöst um sich blicken jungen Mann, der in seiner ländlichen Tracht unbedingt „echt“ wirkt und – nach den psychologisch wichtigen und dabei witzigen Gesetzen des Ferienheims – auf den unschuldsvollen Namen Walter hört, vermutet kein Mensch den großen Wirtschaftsdiktator! Nicht die schlanke, um diesen sympathischen „Walter“ freundlich besorgte Eva von der Dornberg, nicht der halb widerwillig seinen geliebten Paragraphen und Aktien entronnene, sich gewohnheitsmäßig im herrlichen Aktendeutsch ergehende Justizrat Stumpe – alias „Gottfried“ –, nicht der famose, zukunftsfreudige junge Kaufmann Erich Bürger und nicht die blonde Elisabeth, die den Ferienkameraden Erich zu verliebten Träumen verleitet … –

Das heitere, frohe, vom Alltag so gänzlich losgelöste Leben auf dem schönen Gut zeitigt glänzende Ergebnisse, Dr. Hartung kann strahlen: Der pedantische Nörgler Gottfried betätigt sich an der Jauchepumpe und verliebt sich in einen Dackel: Alexander, ein im mehrjährigen Ehekrieg zermürbter Schwächling, entwickelt ein erstaunliches Selbstbewußtsein: der allgemein heimlich als Steffenson vermutete Ottokar, ein Peter Schlemihl von reinstem Wasser, lernt – beinah! – Kühe melken, und Steffenson selbst, der verjüngte „Walter“, spürt mehr und mehr, daß sein Herz für die schöne tapfere Eva schlägt … und bald haben sich beide gefunden. – Doch da sitzt in der Stadt der verflixt egoistisch spekulierende Sekretär Steffensons, Stone, der nach verschiedenen kleinen eigennützigen Machenschaften zu seinen größten Schlag aushohlen möchte. Er schickt sein sehr elegantes, sehr gerissenes Fräulein Schwester, von deren Existenz Steffenson keine Ahnung hat, nach dem Heim, und hier soll sie den guten Steffenson für ihre reizvolle Person so interessieren, daß letzten Endes ein Eheversprechen dabei herauskommt. –

Als Doris Stone feststellen muß, daß sie bereits reichlich spät mit diesen Absichten nach dem Ferienparadies kommt, verschmäht sie auch nicht eine häßliche Intrige: Sie weiß Steffenson glaubhaft zu machen, daß Eva ganz genau wußte, daß er der große, mächtige, reiche Industriekönig sei und nicht nur ein x-beliebige kleiner Walter, deshalb leicht und bewußt seinen Werbung nachgegeben hätte! Das trifft Steffenson im Tiefsten und bringt ihn zu dem Entschluß, das Ferienheim unverzüglich zu verlassen – auch hier, wie in der ganzen großen Welt draußen wuchert die Lüge! – Ein Glück, daß dieser fixe Erich da ist! Eben noch hat er seinem auch im Heim weilenden Herrn Doktor eine höchst erbauliche Standpauke gehalten – jetzt geht es um Wichtigeres, um das Glück zweier Menschen! Und es gelingt Erich tatsächlich, Steffenson die Augen zu öffnen und Evas Handlungsweise von dem häßlichen Verdacht zu reinigen. Und wieder wird Steffenson aktiv, doch diesmal friedlich und versöhnend. Nach der Entlarvung des sauberen Geschwisterpaares Stone vereint er sich mit Eva ... und neben ihnen streitet das Brautpaar Erich–Elisabeth beglückt durch das große Tor in die Zukunft eines neuen Glückes – durch das Tor, von dem die bunte, lustige Inschrift ruft: „Ferien vom Ich“.


Wissenswertes

Nachdem der Olaf-Fjord-Film der UFA „Ferien vom Ich" mit allergrößtem Erfolg bereits in Holland, in der Schweiz, Österreich, Tschechoslowakei, Norwegen, Dänemark usw. lief, wurde er noch für folgende Staaten verkauft: Frankreich und Kolonien, Belgien und Kolonien, Italien, Spanien und Portugal, Ägypten, Syrien und Palästina, Griechenland und Türkei, ganz Mittelamerika, ganz Lateinamerika, Kuba, Mexiko usw.[1]

Filmplakat

Fußnoten