Büchner, Franz
Franz Büchner ( 2. Januar 1898 in Leipzig; gefallen 18. März 1920 bei Leipzig) war ein deutscher Offizier des Deutschen Heeres, Jagdflieger sowie Flieger-As mit 40 Luftsiegen der Fliegertruppe und Ritter des Königlich Preußischen Ordens „Pour le Mérite“ im Ersten Weltkrieg. Er fiel im Kampf gegen den kommunistischen Nachkriegsterror.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Der erst 16jährige Büchner, Sohn eines Kaufmanns in Leipzig, meldete sich im September 1914 während des Ersten Weltkrieges als Freiwilliger zur Sächsischen Armee. Er kam zum 7. Infanterie-Regiment „König Georg“ Nr. 106 und erlebte, nach der Überwindung einer Typhuserkrankung, den Krieg an der Ost- und an der Westfront, wo er am 3. April 1916 in Frankreich schwer verwundet wurde (nun infanterieuntauglich).
Fliegertruppe
Nach seiner Genesung meldete er sich als Beobachter bei der Fliegertruppe und gelangte zur Feldfliegerabteilung (Artillerie) 270. Am 14. März 1916 wurde Büchner zum Leutnant befördert.
Jagdflieger
Im März 1917 kam er als Flugzeugführer zur Jagdstaffel 9, bei der er am 1. August 1917 seinen ersten Luftsieg errang. Später wurde er zur Jasta 13 (deren Führer er im Juni 1918 wurde) versetzt, wo der begnadete Frontflieger unter dem Kommando des erfolgreichen Jagdfliegers Rudolf Berthold kämpfte.
Nachdem er das moderne Jagdflugzeug Fokker D.VII erhalten hatte, erzielte Büchner eine ganze Serie von Luftsiegen: im Juni 1918 drei Abschüsse, im Juli sieben, darunter am 2. Juli gegen den mit fünf Luftsiegen erfolgreichen irischen Jagdflieger Joseph Callaghan, und fünf Tage später fiel ihm die Sopwith Camel des Kanadiers Merrill Taylor, der selbst sieben Abschüsse erzielt hatte, zum Opfer. Im August erzielte er acht und im September weitere 17 Luftsiege. Am 10. August 1918 schoß er einen Zweisitzer ab, sein Treibstofftank wurde aber ebenfalls getroffen. Er mußte zwischen den Fronten notlanden und hatte Glück, zwei deutsche Maschinengewehrschützen zu treffen, die ihn zurück zur deutschen Hauptkampflinie begleiteten.
Leutnant Büchner wurde in den Wöchentlichen Kriegsnachrichten vom 22. September 1918 anläßlich seines 30. Luftsieges am 19. September 1918 erwähnt. Dies galt als nichttragbare Auszeichnung im Ersten Weltkrieg, vergleichbar mit der Erwähnung im Wehrmachtbericht im Zweiten Weltkrieg.
Am 7. Oktober 1918 erhielt Büchner Sachsens höchste militärische Auszeichnung, das Ritterkreuz des Militär-St.-Heinrichs-Ordens. Kurz darauf, am 10. Oktober 1918, überlebte Büchner den Zusammenstoß mit einem anderen Jagdfliegerkameraden, da er sich mit dem Fallschirm retten konnte. Am 22. Oktober errang er seinen 40. Luftsieg in der Jasta 13 im Jagdgeschwader Nr. II unter Oskar von Boenigk.
Nachkriegszeit
Büchner überlebte den Krieg und wurde in die Vorläufige Reichswehr übernommen. Er war beim Reichswehr-Fliegerhorst Großenhain tätig.
Tod
Büchner wurde am 18. März 1920, drei Tage nach der Ermordung von Hauptmann Rudolf Berthold, während des Kapp-Aufstandes bei einem Aufklärungsflug über Leipzig von Spartakisten abgeschossen. Die kommunistischen Barrikadenkämpfer trafen den Aufklärungsflieger in den Kopf, die Maschine stürzte unweit des Mariannenparkes ab. Franz Büchner wurde nur 22 Jahre alt. Mit militärischen Ehren wurde er am 23. März 1920 in einem mit der Reichskriegsflagge bedeckten Eichensarg in doppelter Tiefe zur ewigen Ruhe gebettet.
Ruhestätte
Auf dem Friedhof Plagwitz in Leipzig fand er seine letzte Ruhestätte. Ein Denkmal wurde 1934 im Mariannenpark errichtet und geweiht, nach 1945 allerdings abgerissen.
Gerd Büchner
Als Gerd Büchner, ein Neffe des Fliegerhelden, an einer nächtlichen Jungvolk-Übung im Jahre 1937 teilnahm, wurde der 12jährige Thomasschüler durch einen Kopfschuß ermordet. Sein Sarg wurde in einfacher Tiefe über dem Sarg des Fliegerhelden Franz Büchner beigesetzt.
Auszeichnungen (Auszug)
- Abzeichen für Beobachtungsoffiziere aus Flugzeugen (1914)
- Preußisches Militär-Flugzeugführer-Abzeichen
- Eisernes Kreuz (1914), II. und I. Klasse
- Ritterkreuz des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern
- Ritterkreuz II. Klasse des Albrechts-Ordens mit Schwertern
- Ritterkreuz II. Klasse des Sächsischen Verdienstordens mit Schwertern
- Pour le Mérite am 25. Oktober 1918
- Verwundetenabzeichen (1918) in Schwarz
- Flieger-Erinnerungsabzeichen (1914)
- Geboren 1898
- Gestorben 1920
- Deutscher Leutnant
- Deutscher Militärflugzeugführer
- Jagdflieger im Ersten Weltkrieg
- Träger des Pour le Mérite (Militärorden)
- Träger des Militär-St.-Heinrichs-Ordens
- Träger des Hausordens von Hohenzollern
- Träger des Albrechts-Ordens (Ritter 2. Klasse)
- Träger des Sächsischen Zivilverdienstordens
- Träger des Eisernen Kreuzes I. Klasse (1914)