Schönhuber, Franz

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Franz Schönhuber III.png

Franz Schönhuber (Lebensrune.png 10. Januar 1923 in Trostberg, Oberbayern; Todesrune.png 27. November 2005 in München) war ein deutscher Politiker, Journalist und Publizist. Als Mitbegründer und Vorsitzender der Republikaner war er eine zentrale Gestalt der deutschen Rechten der Nachkriegszeit.

Leben

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Franz Schönhuber II.png
Republikaner-Chef Franz Schönhuber auf dem Parteitag 1989

Franz Schönhuber wurde 1923 im oberbayerischen Trostberg als Sohn eines Metzgers und Viehhändlers geboren.

Zweiter Weltkrieg

Nach dem Abitur meldete er sich 1942 als Freiwilliger zur Waffen-SS. Hier diente er bei der Leibstandarte-SS „Adolf Hitler“ und wurde aufgrund seiner Sprachkenntnisse Ausbilder und Dolmetscher bei der französischen SS-Division „Charlemagne“. In seinem Buch „Ich war dabei“ sollte er diese Zeit ausführlich beschreiben und gegenüber der Öffentlichkeit verteidigen.

Nachkriegszeit

Nach dem Krieg geriet er in britische Kriegsgefangenschaft, aus der er erst im Juni 1946 nach Bayern zurückkehrte. In einem Spruchkammerverfahren der Alliierten wurde er als „Mitläufer“ eingestuft und zur Zahlung eines Sühnebetrags von 500 Reichsmark verurteilt. In den folgenden Jahren verdiente er sich sein Geld mit Gelegenheitsarbeiten, versuchte sich als Schauspieler und wurde schließlich Sportreporter bei der eher linken „Deutschen Woche“.

1969/70 war Schönhuber kurzzeitig Chefredakteur des Münchner Boulevardblattes tz, während er Kolumnen für die Illustrierte „Quick“ und die Münchner „Abendzeitung“ schrieb. 1972 wechselte er zum Fernsehen und war hier anfangs als freier Mitarbeiter des Bayerischen Rundfunks tätig. 1975 wurde er Leiter der Hauptabteilung „Bayern-Information“ sowie Stellvertretender Chefredakteur des Bayerischen Fernsehens. Große Popularität erlangte er als Moderator der Diskussionssendung „Jetzt red' i“, in der Politiker mit den Ansichten von einfachen Bürgern konfrontiert wurden. Außerdem gehörte er dem wichtigen Franzens-Club um CSU-Chef Franz Josef Strauß an, bis 1977 stand er ferner an der Spitze des Bayerischen Journalistenverbandes, danach war er dessen Ehrenvorsitzender bis 1982.

Eklat und Karriere als Politiker

Franz Schönhuber (rechts) und Horst Mahler bei einer Buchvorstellung, 7. September 2000

Auf dem Höhepunkt seiner journalistischen Karriere wurde Schönhuber von vielerlei Seiten wegen seiner Mitgliedschaft in der Waffen-SS kritisiert. Er entschloß sich nun, in die Offensive zu gehen und diese Mitgliedschaft ohne Scheu zu begründen und zu verteidigen. Im Jahr 1981 veröffentlichte er deshalb sein Buch „Ich war dabei“, das schnell ein Erfolgsbuch und bis zum Frühjahr 1982 60.000mal verkauft wurde. Trotz des Erfolges stieß es in Politik und Medienkreisen auf Empörung und Entsetzen, binnen kurzer Zeit wurde Schönhuber – eben noch in einflußreicher journalistischer Stellung – sozial an den Rand gedrängt, beim Bayerischen Rundfunk verlor er 1982 alle Ämter.

Schönhuber wandte sich nun der Politik zu, und in den von den ehemaligen CSU-Bundestagsabgeordneten Franz Handlos und Ekkehard Voigt gegründeten Republikanern fand er die passende politische Partei dazu. Im November 1983 schloß er sich ihnen als eines der Gründungsmitglieder an. Zunächst wurde die Partei von Franz Handlos geleitet, doch dieser verließ die Partei schon im Mai 1985, nun war der Weg frei für Franz Schönhuber, der jetzt zuvor ungeahnte politische Befähigung zeigte. So trat er als redegewandter und charismatischer Redner in Festzelten auf und konnte den Republikanern im konservativen Bayern alsbald einen nicht unbeträchtlichen Kreis an Sympathisanten sichern. Bei den Landtagswahlen im Oktober 1986 landete die Partei ihren ersten Coup, als sie aus dem Stand drei Prozent der Stimmen erhielt. Im Januar 1989 erreichten die Republikaner dann ihren bis dato größten Erfolg, als sie mit 7,5 % der Stimmen und elf Sitzen in das Berliner Abgeordnetenhaus gelangten, dieser Erfolg wurde noch übertroffen durch die Europawahlen im Juni 1989, als sie bundesweit 7,1 % erreichten und nun mit sechs Abgeordneten unter der Führung Schönhubers ins Europaparlament einzogen. Zwischenzeitlich schlossen sie sich dort mit dem französischen Front National und dem belgischen Vlaams Blok zusammen und bildeten eine gemeinsame rechte Fraktion.

Doch damit war der Zenit der Partei schon überschritten. Interne Querelen, personelle und programmatische Schwachpunkte verbunden mit dem Sympathieschub, den das Handeln Kohls und seiner Regierung im „Wendejahr“ 1989/90 den Unionsparteien unter konservativen Wählern noch einmal verschaffte[1], sorgten für einen raschen Niedergang. Eine Reihe von Wahlniederlagen folgte, bei den Landtagswahlen im Saarland, in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen verpaßte man deutlich die Fünf-Prozent-Hürde. Schönhuber konnte bezüglich seines Auftritts in der Sendung von Thomas Gottschalk 1992 für sich beanspruchen, das Rededuell mit ihm für sich entschieden zu haben. Dies hatte zur Konsequenz, daß die Systemmedien es danach weitesgehend ablehnten „rechte“ Politiker in entsprechende Sendungen einzuladen.[2] Während eines Auftrittes Schönhubers in einer Sendung des NDR, warfen Linksradikale Gegenstände gegen die Fenster des Studios.[3] Schönhuber zeigte sich in der Sendung amüsiert darüber, daß selbst die zwei ebenfalls eingeladenen Hooligans sich von ihm distanzierten.[4] Schließlich spaltete sich die Partei faktisch auf, 1994 wurde Schönhuber aus dem Parteivorsitz gedrängt und durch den jungen Rolf Schlierer ersetzt.

Letzte Lebensjahre

Doch der immerhin schon Einundsiebzigjährige dachte gar nicht daran, jetzt kürzerzutreten. So verfaßte er weiterhin zahlreiche Bücher und zog als Vortragsredner durch die Lande. Er verfaßte Beiträge für die nationale Monatszeitschrift Nation & Europa, für die National-Zeitung und die Deutsche Stimme. Der neu in den Landtag eingezogenen sächsischen NPD-Fraktion stellte er sich 2004 als Medienberater zur Verfügung.

Als die Dresdner NPD-Bundestagskandidatin Kerstin Lorenz kurz vor der Wahl des Jahres 2005 überraschend verstarb, kehrte er noch einmal für eine kurze Phase in die Politik zurück, übernahm an ihrer Stelle die Kandidatur und erhielt 2,5 Prozent der Erststimmen. Nur zwei Monate später, am 27. November 2005, starb er im Alter von 82 Jahren in München.

Zitate

  • „Ich könnte mich in München auf den Marienplatz stellen und das ‚Ave Maria‘ singen, die Presse würde doch nur das ‚Horst-Wessel-Lied‘ heraushören.“

Werke (Auswahl)

  • Ich war dabei, München 1981
  • Freunde in der Not, München 1983
  • Macht, München 1985
  • Trotz allem Deutschland, München 1986
  • Die Türken – Geschichte und Gegenwart, München 1989
  • In Acht und Bann, Berg am Starnberger See 1995
  • Die verbogene Gesellschaft, Berg am Starnberger See 1996
  • Le Pen – Der Rebell, Berg am Starnberger See 1997
  • Schluß mit deutschem Selbsthaß (zusammen mit Horst Mahler), Berg am Starnberger See 2000
  • Europas Patrioten. Die Eurorechte – Chance oder Illusion?, Berg am Starnberger See 2000
  • Welche Chancen hat die Rechte?, Coburg 2002
  • Der missbrauchte Patriotismus in Deutschland und Europa, Gunzenhausen 2004
  • Die Volksverdummer. Persönliche Erfahrungen mit deutschen Medienleuten, Coburg 2005

Fußnoten

  1. Allerdings verlor die Union selbst bei der Bundestagswahl 1990 noch leicht an Stimmen. Seit sie 1982 wieder an die Regierung gekommen war, verlor sie stetig an Stimmen, da sie seinerzeit aber fast die absolute Mehrheit erreicht hatte, war ihr „Polster“ groß genug um dies verkraften zu können.
  2. http://www.jungefreiheit.de/Archiv.611.0.html?jf-archiv.de/archiv04/424yy82.htm
  3. Daraufhin bekam es ein weiblicher Gast mit der Angst zu tun, aber der Moderator lehnte es ab die Sendung abzubrechen. Die Linksradikalen maßten sich sogar an Forderungen an die Polizei zu stellen, die sie auch in der Sendung äußern durften, sie forderten z. B. die Freilassung von Personen die vorher von ihr festgenommen worden waren. Siehe dazu hier (allerdings wurden dazu kaum qualifizierte Kommentare abgegeben) http://de.rec.tv.misc.narkive.com/KoY0xhya/tip-3-nach-9-classics-skandalsendung-mit-schonhuber-vonm-22-06-90
  4. Das Amüsement bestand für ihn darin, daß sie im Grunde sagten, sie seien „nur“ Hooligans, hätten aber mit Schönhuber nichts zu tun.