Zedtwitz, Franz Graf

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Franz Xaver Graf von Zedtwitz (Lebensrune.png 12. März 1906 in Wien; Todesrune.png gefallen 22. Juni 1942 bei Sewastopol) war ein deutscher Zoologe und ein sehr erfolgreicher sowie bekannter Schriftsteller und Jugendbuchautor. Neben zoologischen Werken verfaßte Graf von Zedtwitz erzählende Tier- und Jagdbücher. Er veröffentlichte als „Franz Graf Zedtwitz“, wobei er nach gräflicher Tradition der Doppelmonarchie das „von“ wegließ.

Leben

Zedtwitz stammte aus altem deutschen Adelsgeschlecht aus dem bayerischen Vogtland aus dem 13. Jahrhundert, Teile der Familie siedelten im 14. Jahrhundert in das reichsunmittelbare Böhmen um, die Herrschaft Asch wurde am 16. Dezember 1774 trotz Widerstand der Zedtwitzer vom Erzherzogtum Österreich einverleibt. Franz’, dessen Vater 1906 Hauptmann im Generalstab der Gemeinsamen Armee, zuletzt Oberst der k. u. k. Armee war, verlebte die ersten Jahre auf dem Familiengut Krugsreuth (Sudetenland) und besuchte später die Privatgymnasien „Stella matutina“ der Jesuiten in Feldkirch (Vorarlberg) und Kremsmünster (Oberöstereich) sowie das Staatsgymnasium zu Asch (Sudetenland). Die Studien ab 1924 in Prag, Wien und Kiel beendete er 1929 an der Universität Berlin mit einer Dissertation über „Vergleichend-messende Untersuchungen an Muriden und Arvicoliden“ und wurde unter Dr. phil. Ludwig Heck Assistent am Berliner Zoologischen Garten. Nach Dr. Hecks Pensionierung gab er 1932 den Posten auf, um als Zoologe freier Schriftsteller zu werden. Zu fruchtbarer Beschäftigung im Bereiche der Feder war ihm einiges Geschick mitgegeben auf einen kurzen Lebensweg, der ihn streckenweise auch in das lettische Baltenland führte.

Die Säugetierkunde mag seinen Neigungen näher gelegen haben; doch erwuchsen Aufsätze und Bücher auch aus der Freude am Vogelleben und feldornithologischen Erfahrung. Von 1929 bis 1932 führten ihn die Deutsche Gesellschaft für Säugetierkunde, von 1930-1936 die Deutsche Ornithologen-Gesellschaft (DOG) in den Mitgliederlisten.

Tod

Dr. phil. Graf von Zedtwitz fiel als Kriegsberichter und Sonderführer des Oberkommando des Heeres an der Ostfront.

„Der bekannte sudetendeutsche Schriftsteller Franz Graf Zedtwitz, der in Krugsreuth bei Asch lebte, starb als Kriegsberichter im Ringen um Sewastopol den Heldentod. Er hinterläßt ein umfangreiches dichterisches Werk, das in dem vor Jahresfrist erschienenen Romane ‚Feldmünster‘ gipfelt. Das Werk wurde vom Hauptamt für Schrifttumspflege im Amte Rosenberg zu einem der zehn besten Bücher des Jahres erklärt.“ — Marburger Zeitung, Nr. 216, 4. August 1942

Familie

Franz von Zedtwitz war der Sohn von Franz Joseph Graf von Zedtwitz und dessen Gemahlin Gertrud Maria Josephine Rudolfine Mathilde Adelheid Edeltrud, geb. Freiin von Suttner (∞ 24. November 1900 in Wien). Er heiratete am 17. März 1932 in der Matthäi-Kirche zu Berlin die Baltendeutsche Ilse Woit, Tochter des kurländischen Staatsrates und späteren lettischen Gesandten in Berlin (außerordentlicher Gesandter der Republik Lettland in Berlin, der Schweiz, Holland und Ungarn) Dr. Oskar Woit (1866–1959; Arzt, Naturwissenschaftler und Diplomat). Aus der Ehe sind drei Kinder entsprossen. Ilses Schwester war Dr. phil. Magda Woit (1902–1997), die zweite Ehefrau des Nobelpreisträgers Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Hermann Franz Adolf Staudinger.

Schriften (Auswahl)

  • Vergleichend-messende Untersuchungen an Muriden und Arvicoliden, Jena 1929 (Dissertation)
  • Erzgebirgsjäger, Neudamm 1930
  • Quer durch die Tierwelt, Berlin 1932
  • Vogelkinder der Waikariffe, Berlin 1933
  • Schwingen über Feld und Flur, Berlin 1935
  • Wunderbare kleine Welt, Berlin 1935
  • Bergwild, Berlin 1936
  • Tiergeschichten, Berlin 1936
  • Die deutsche Tierwelt, Berlin 1937
  • Die Gemse, Leipzig 1937
  • Tiere der Heimat, Asch 1937
  • Zaubervoller Balkan, Berlin 1937
  • Aquarium, Terrarium und Vogelbauer, Berlin 1938
  • Erlebte Natur, Berlin 1938
  • Im Banne der Pole, Berlin 1938
  • Gams in ihrer Bergheimat, Berlin-Lichterfelde 1939
  • Kamerad Tier, Berlin 1939 (zusammen mit Curt Strohmeyer)
  • Der Pelzjäger, Stuttgart 1939
  • Der Untergang des Sonnenreiches, Berlin 1939
  • Feldmünster, Berlin 1940
  • Die rote Sippe, Stuttgart 1940
  • Charakterbilder aus der deutschen Tierwelt, Stuttgart 1941
  • Mein grünes Jahr, Berlin 1941
  • Der wilde Jäger, Berlin 1944
  • Der graue Nachtschreck, Stuttgart 1951
  • Der Teufelsbock, Stuttgart 1954

Auszeichnungen (Auszug)

  • Hans-Schemm-Preis, 1. Preis 1941/42 für seine Tier- und Abenteuererzählungen, besonders für Die rote Sippe und Der Pelzjäger