Freyja

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Freija)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Pfeil 1 start metapedia.png Für die Zeitschrift siehe Freya (Zeitschrift)
Freyja (mit ihrem Reittier, dem Eber Hildeswin) befragt die Riesin Hyndla. (Die zärtliche Geste des Ebers ist wohl ein Hinweis darauf, daß aktuell Ottar, Freyjas Liebhaber, im Körper des Ebers steckt, um zu lauschen)

Freyja, auch Freia od. Freya (aisl. Freyja ‚Herrin‘), die Tochter Njörds und Skadis, sowie die Schwester Freyrs, ist eine germanische Göttin ursprünglich aus dem Geschlecht der Wanen.

Erläuterung

Ein die Göttin Freyja darstellendes Silberamulett aus der Wikingerzeit, gefunden in Aska, Östergötland, Schweden.

Da sie nach dem Asen-Wanen-Krieg nach Asgard ging[1], wird sie jedoch von Snorri zu den Asen gezählt.[2] Freyja ist jung, schön und mit dem Brisingamen geschmückt, das ihr Zwerge schmiedeten. Um diesen Brustschmuck, in dem wahrscheinlich der Regenbogen zu sehen ist, kämpfte Heimdal mit Loki, der ihn der schlafenden Göttin entwandt hatte. Die südgermanische Bezeichnung Frija entspricht zwar lautlich fast vollkommen derjenigen von Freyja; Allerdings benennen die Namen zwei unterschiedliche Göttinnen. So entsprechen sich etymologisch einerseits Frija und Frigg und andererseits Frouwa und Freyja. Freyjas Reittier ist der Eber Hildeswin.

Freyja bedient die Götter bei ihren Gelagen und nimmt nach der Frigg die zweite Stelle unter den weiblichen Göttinnen ein. Nach einer Mythe war Freyja mit Od vermählt; derselbe verließ sie, und sie suchte ihn dann, goldene Tränen weinend, wie die Tautropfen jeden Morgen zeigen, auf der ganzen Erde. Ihre Töchter sind Hnoß und Gersimi, d.h. Kostbarkeit und Kleinod. Freyja ist die germanische Göttin der Liebe. Zugleich gilt sie auch als die schönste Göttin der Fruchtbarkeit und als die Lehrerin des Zaubers seiðr.[3]

Sie ähnelt der römischen Venus, und sie wurde ihr in der Übersetzung von dies VenerisFreitag“ als altnordisch Freyjudagr auch gleichgesetzt, allerdings wohl nicht direkt, sondern über das südgermanische frîadag, welches sich auf Frija (Frigg) und nicht Freyja bezog.

Namensformen

Aus der Skalden-Dichtung sind einige Beschreibungen bekannt, die als Freya-Kenningar aufgefaßt werden. Dies sind Mardöll, Menglada, Hörn, Gefn, Sýr und Vanadís.[3] Aufgrund ihres Beinamens Gefn, wird sie (eher spekulativ) auch mit der Göttin Gefjon in Zusammenhang gebracht.

Genealogie

Freyja gehört zu den Vanen, einem der beiden Göttergeschlechter der nordischen Mythologie.[3]Rudolf Simek,Lexikon der germanischen Mythologie, Alfred Kröner Verlag Stuttgart, 1995, S.109</ref> Ihr Bruder ist Frey (aisl. Freyr), ihr Vater Njörd, als Mutter wird Skadi, Tochter des Riesen Thiazi genannt.[3] Ihr Gatte ist in der eddischen Mythologie der Gott Óðr. Mit ihm hatte sie die Töchter Hnoss und Gersimi (beide Namen sind Synonyme und bedeuten „Kostbarkeit“). Freya gilt als „die herrlichste aller Asen“.[3]

Mythische Ausstattung

Sie besitzt ein von Zwergen geschmiedetes Halsband Brisingamen, einen von zwei Waldkatzen namens Bygul und Trjegul gezogenen Wagen und ein Falkengewand, mit dem man wie ein Falke durch die Lüfte gleiten kann.[3] Nach dem Gedicht Hyndluljóð reitet sie auch auf dem Eber Hilisvini. Auch in der Gylfaginning tritt Freya auf. Danach weint sie goldene Tränen, als Oðr fortfährt. Nach der Grímnismál heißt ihr Hof Fólkvangr.[3] Ihr Saal heißt Sessrúmnir. [3] Nach der Ynglinga saga Snorris lehrte sie die Asen den Zauber. Aber ihre Hauptaufgabe liegt darin, daß sie als Anführerin der Walküren auf den Schlachtfeldern daheim ist und die Hälfte der gefallenen Recken beanspruchen darf, während Wodan (nordgerm. Odin, der oberste Gott, Gott des Krieges) die andere Hälfte zusteht[3]

Entwicklung

Freyja in ihrem von den beiden Katzen Bygul und Trjegul gezogenen Wagen, 1852 gemalt von Nils Blommér

Freyja spielt in den eddischen Texten „Hyndluljóð“, „Lokasenna“ und „Þrymskviða“ eine bedeutende Rolle.[3] In „Grímnismál“ wird sie als Todesgöttin bezeichnet und in der „Völuspá“ schimmert sie durch Ods Braut[4] (Óðs mey). Auch die Zauberinnen Gullweig und Heid, die in den Strophen davor den Krieg zwischen Asen und Vanen entfachen, werden für Hypostasen der Göttin Freya gehalten.[5] Nach Snorris „Gylfagynning“ erhält sie immer, wenn sie einem Kampf beiwohnt, die Hälfte der Gefallenen, die andere Hälfte Wodan.[6]

Da es keine südgermanische (z. B. deutsche, englische bzw. angelsächsische) Überlieferungen zu Freya gibt, wird angenommen, daß sie eine Wikingerzeitliche Loslösung der Aspekte Liebe, Liebesmagie und Promiskuität der Göttin Frigg ist. Dazu ist in der Edda und dem Gylfaginning folgende Episode beschrieben: Die Zwerge Alfrigg, Dwallin, Berling und Grerr hatten den Halsschmuck der Freya, den Brisingamen, gefertigt; der Preis des Erwerbs war, daß die Göttin vier aufeinander folgende Nächte mit jeweils einem der Zwerge verbrachte - zum Unwillen Odins (Wodan), der Freya zur Strafe zwang, unter den Menschen einen Krieg anzuzetteln. Eine weitere Berichterstattung besagte, daß Loki beim von Ägir ausgerichtetetn Trinkgelage alle Anweseden beschimpft und der Freyja vorwirft, sie habe mit allen Asen und Alben im Saal Liebschaften gehabt. Hinzuzufügen bleibt, daß Loki in seiner Liebe zu Freyja schmachtete, da sie die seine nicht erwiderte. Die literarische Ausgestaltung Freyas während der isländischen Renaissance des 13.-14. Jhds. haben die heidnische Gestalt der Göttin allerdings überwuchert. In der Neuzeit hat sie die Göttin Frigg (Frija) in der isländischen Aufarbeitung des Heidentums vollkommen verdrängt. Freyja selbst erscheint in diesem (einer Illumination in einer Papierhandschrift des 17. Jhds.) allerdings nur noch als treusorgende Familienmutter.

Die der Freya geschuldete Ehrerbietung ging auf die Damenwelt über, denn von ihr hat der Ehrenname den Ursprung, daß man vornehme Weiber - Frauen (freyjur) nennt.[3]

Quellen

Besonders bekannte Quellen über Freya sind zwei Gedichte der Lieder-Edda. In der Lokasenna („Schmähreden des Loki“) wirft ihr der Gott Loki vor, es mit so ziemlich jedem Gott und jeder mythologischen Gestalt getrieben zu haben. In der Þrymskviða („Das Lied von Thrym“) erlebt sie einen Wutausbruch, als die Forderung des Riesen Thrym (aisl. Þrymr) verlautet, ihn heiraten zu sollen, um den Hammer Thors von den Riesen auszulösen, der wichtig für den Fortbestand der Götterwelt ist. Auch in der Gylfaginning und im Grímnismál tritt Freya auf.

Kultorte

Dänische wie schwedische Ortsnamen gehen auf die Göttin zurück. So ist z.B. Fröjel auf Gotland ein wikingerzeitlicher Hafen und Kultplatz der Freya (schwed. Fröja), an dem noch eine Fornborg und ein Labyrinth (nord. Trojeborg) auf die alte Funktion des Ortes verweisen, der auch Thingplatz war. Auf Lolland in Dänemark sind Frejlev, in Jütland Frøslev solche Orte.

Siehe auch

Literatur

  • Polomé, E. C.: Freyja. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Bd. 9.
  • Rudolf Simek: Religion und Mythologie der Germanen, S. 157-159. ISBN 3-8062-1821-8
  • Jacob Grimm: Deutsche Mythologie. Vollständige Ausgabe. Marix Verlag: Wiesbaden 2007, ISBN 978-3-86539-143-8
  • Friedhelm Kober: Freyas Tränen; Die Geschichte einer großen Liebe in einer schrecklichen Zeit BOD 2005 ISBN 978-3-8334-5531-5
  • Eyvind Fjeld Halvorsen: Freya. In: Kulturhistorisk leksikon for nordisk middelalder. Bd. 4 Sp. 617-618. Kopenhagen 1959.

Verweise

Fußnoten

  1. Vgl.:Gerhard J. Bellinger: Knaurs Lexikon der Mythologie. 1997, Weltbild/Bechtermünz, Augsburg. ISBN 3828941559
  2. Gylfaginning, 35.
  3. 3,00 3,01 3,02 3,03 3,04 3,05 3,06 3,07 3,08 3,09 3,10 Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie. Alfred Kröner Verlag Stuttgart, 1995, S.109
  4. In der Thule-Ausgabe Vers 14, in der Bechtermünzausgabe Vers 29.
  5. E. O. G. Turville–Petre: Myth and Religion of the North. London 1964. S. 158 f.
  6. Kap 26.