Ingenohl, Friedrich von

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Von Ingenohl war u. a. Chef des Ostasiatischen Kreuzergeschwaders sowie bei Beginn des Ersten Weltkrieges Chef der deutschen Hochseeflotte. Sein Nachfolger wurde Admiral Hugo von Pohl.

Gustav Heinrich Ernst Friedrich Ingenohl, seit 1909 von Ingenohl (Lebensrune.png 30. Juni 1857 in Neuwied; Todesrune.png 19. Dezember 1933 in Berlin), war ein deutscher Offizier der Kaiserlichen Marine, zuletzt Admiral.

Werdegang

Vizeadmiral Friedrich von Ingenohl, 1913.jpg
  • 12. April 1874 Kadett
  • 19. Juni 1874 Seekadett
    • Bordausbildung auf der SMS „Hansa“
    • Bordausbildung auf der S. M. Korvette „Vineta“
  • 18. Dezember 1877 Unterleutnant zur See
    • Marineschule
    • Artillerie-Kurs auf der SMS „Renown“
    • Dienst in der Matrosen-Artillerieabteilung der II. Matrosen-Division
    • Dienst auf der S. M. Korvette „Hertha“ in den ostasiatischen Gewässern
      • In den Jahren 1880 bis 1882 wurde eine ausgedehnte Ausbildungsreise unternommen, die das Schiff nach Ostasien (Juni 1881 bis März 1882), in die Südsee und nach Afrika führte. So hielt sie sich im Juni 1881 in Yokohama auf. Im Juni 1882 befand sie sich zu einem Besuch beim Sultan Barghasch ibn Said vor Sansibar und reiste anschließend weiter nach Dahomey, wo Verhandlungen mit dem Königreich Dahomey zugunsten deutscher Handelsinteressen geführt wurden.
  • 14. Februar 1882 Leutnant zur See
    • Lehrer an der Maschinisten-, Steuermanns- und Torpedoschule
    • Dienst in der Schiffsjungen-Abteilung der I. Matrosen-Division
    • Dienst auf dem S. M. Kanonenboot „Hyäne“ auf der ostafrikanischen Station
    • Dienst auf dem S. M. Kreuzer „Habicht“ auf der westafrikanischen Station
    • Dienst auf der S. M. Kreuzerkorvette „Luise“ auf der Heimreise von der westafrikanischen Station
    • I. Coetus an der Marineakademie
    • II. Coetus an der Marineakademie
  • 20. April 1889 Kapitänleutnant
    • Dienst auf dem S. M. Panzerschiff „Preußen“
    • 20. April 1891 bis 31. März 1892 Adjutant des Kommandos der Marinestation der Nordsee in Wilhelmshaven unter Vizeadmiral Schröder
    • 1. April 1892 bis 17. Oktober 1894 Adjutant beim Oberkommando der Marine in Berlin unter Admiral Max von der Goltz
    • Oktober 1894 Ausreise nach Shanghai
    • 27. November 1894 bis 9. April 1896 Kommandant des S. M. Kanonenboots „Iltis“ auf der ostasiatischen Station´
  • 13. April 1896 Korvettenkapitän
    • Erster Offizier (I.O.) des S. M. Panzerschiffs I. Klasse „Wörth“ beim Kommando des I. Geschwaders
    • 25. September 1897 Dienst in der Militärischen Abteilung des Reichsmarineamtes
  • 18. Januar 1901 Fregattenkapitän
    • Dezernent für militärische Fragen der Schiffskonstruktion (A. V.) im 2. Allgemeinen Marinedepartement/Reichs-Marine-Amt
    • Oktober 1901 wieder nach Ostasien versetzt
    • November 1901 Kommandant der SMS „Kaiserin Augusta“ als Nachfolger von Fregattenkapitän Johannes Stein; Ingenohls Nachfolger wurde Kapitän zur See Carl Derzewski.
  • 15. März 1902 Kapitän zur See
    • 16. März 1902 bis 29. November 1903 Kommandant des S. M. großen Kreuzers „Hertha“
      • Vom 25. März bis zum 5. Mai 1902 wurde die „Hertha“ in Yokosuka einer Grundreparatur unterzogen, um anschließend für längere Zeit in Tsingtau zu verweilen. Nachdem das Schiff erneut japanische Häfen besucht hatte, geriet es am 9. September östlich von Taiwan in einen Taifun, der einen erheblichen Wassereinbruch an Bord verursachte. In der Folgezeit lief der Kreuzer im Rahmen der Repräsentationsaufgaben des Ostasiengeschwaders verschiedene Häfen auf den Philippinen und in Indonesien sowie Singapur an. Anfang 1903 wurde die Hertha in Nagasaki der Jahresüberholung unterzogen und hielt sich anschließend vier Monate in Tsingtau auf. In der zweiten Jahreshälfte besuchte das Schiff mehrere russische, koreanische und japanische Häfen. Nachfolger Ingenohla als Kommandant wurde Ende November 1903 Kapitän zur See Malte von Schimmelmann.
    • Januar 1904 Abteilungsvorstand im Admiralstab der Marine in Berlin
    • 4. Oktober 1904 bis 30. September 1908 (mit Unterbrechungen) Kommandant S. M. Jacht „Hohenzollern“
      • Am 6. Mai 1906 wurde die Hohenzollern außer Dienst gestellt, um das Schiff einer Modernisierung zu unterziehen. Dabei wurde hauptsächlich die Kesselanlage erneuert und die Bewaffnung geändert. Außerdem fielen die Randkappen der Schornsteine weg. Während des knapp einjährigen Umbaus diente die SMS „Hamburg“ dem Kaiser für seine Reisen. Die Hohenzollern stand am 15. April 1907 wieder zur Indienststellung bereit.
    • 28. Juni 1906 zum Flügeladjutant des Kaisers ernannt
    • 2. Admiral des I. Geschwaders sowie 2. Admiral des Kreuzergeschwaders
  • 7. September 1907 Konteradmiral und Admiral à la suite Seiner Majestät des Kaisers und Königs
    • 18. Mai 1909 mit der Führung des Kreuzergeschwaders beauftragt
  • 27. Januar 1910 Vizeadmiral
    • 27. Januar 1910 zum Chef des Kreuzergeschwaders ernannt
    • 6. Juni 1910 vom Kommando entbunden, anschließend Heimreise über Tsingtau, danach zur Verfügung des Chefs der Marinestation der Ostsee.
    • 25. September 1910 zum Chef des II. Geschwaders ernannt
    • 30. Januar bis 14. November 1913 mit der Führung der Hochseeflotte beauftragt
  • 15. November 1913 Admiral
    • zum Chef der Hochseeflotte (Flottenchef) ernannt

Von Ingenohls Absicht, bald nach Kriegsbeginn im August 1914 eine Entscheidungsschlacht gegen die britische Marine herbeizuführen, wurde von der Admiralität nicht unterstützt. Er suchte deshalb immer wieder kleinere Gefechte, um den Gegner zu unvorsichtigen Gegenschlägen zu veranlassen, bei denen man einen entscheidenden Vorteil erlangen könnte. Das dafür notwendige Glück blieb von Ingenohl versagt. Im Seegefecht bei Helgoland am 28. August 1914 verlor die Kaiserliche Marine drei Kleine Kreuzer und ein Torpedoboot, die Royal Navy keine Schiffe. Am 23. Januar 1915 befahl von Ingenohl in der Annahme, die britische Hochseeflotte (Grand Fleet) befinde sich in ihren Häfen, den Aufklärungsvorstoß eines Kreuzergeschwaders in Richtung Doggerbank. Da ein Zusammentreffen mit starken feindlichen Verbänden unwahrscheinlich erschien, ordnete er keine Deckung der Operation durch Großkampfschiffe an. Erfolgreiche Funkaufklärung auf britischer Seite führte zum Auslaufen eines starken Verbandes und dem Gefecht auf der Doggerbank am 24. Januar. Der erneute Fehlschlag führte dazu, daß von Ingenohl am 2. Februar gemeinsam mit seinem Chef des Stabes, Vizeadmiral Richard Eckermann, abgelöst wurde. Seinen Posten übernahm Admiral Hugo von Pohl. Von Ingenohl wurde daraufhin zum Chef der Marinestation der Ostsee ernannt. Von diesem Posten wurde er am 13. August 1915 abberufen und zur Disposition sowie gleichzeitig à la suite des Seeoffizierkorps gestellt.

Auszeichnungen (Auszug)

Anhand der Großen Ordensschnalle des späteren Admirals Friedrich von Ingenohl scheint er sowohl die China-Denkmünze (1901) als auch die Südwest-Afrika Denkmünze (1907) für Nichtkämpfer zu tragen. Wie es genau zu diesen Verleihungen gekommen sein soll, ist unbekannt.

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Rangliste der Kaiserlich Deutschen Marine, Hrsg.: Marinekabinett, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1918, S.5