Ganze Männer – Vom Leben und Erleben der deutschen Fallschirmjäger
Ganze Männer – Vom Leben und Erleben der deutschen Fallschirmjäger ist ein Buch des Hauptmannes der Fallschirmjäger Piehl mit einem Geleitwort von Kurt Student aus dem Jahr 1942.[2] Herausgeber war das Verlagshaus Bong & Co. (Leipzig/München/Berlin), der Druck der 96 Seiten mit zahlreichen Bildern erfolgte durch die Druckerei „Arbeiderspers“ in Amsterdam.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Das Buch behandelt das Wesen der deutschen Fallschirmtruppe der Luftwaffe der Wehrmacht (auch werden Vergleiche zu ausländischen Fallschirmjägern gezogen und die Anfänge der Fallschirmeinsätze erläutert), vor allem die Heldentaten des Westfeldzuges 1940, den Sturm auf die Festung Eben-Emael, die Schlacht um Narvik und das Unternehmen „Merkur“, die Eroberung und Befreiung Kretas – aber es wird auch auf den Rußlandfeldzug und die erste Phase des Afrikafeldzuges eingegangen.
Ritterkreuzträger
Auf den Seiten 88 bis 90 werden auch die Ritterkreuzträger der Fallschirmtruppe bis 1941 bzw. Anfang 1942 aufgelistet.
Auszug (Balkanfeldzug)
- „Als nun die Engländer vom Festland vertrieben waren und deutsche Männer vom Nordkap bis zur Biskaya die Wacht hielten, da versuchten die Briten, durch die Hintertür wieder in Europa einzudringen. Sie landeten in Griechenland und es gelang ihnen auch, in Jugoslawien die von Deutschland dorthin gepflegten guten Beziehungen zu stören und gewisse Kreise gegen das Reich aufzuhetzen. So wurde Deutschland zum Balkanfeldzug gezwungen, der am 6. April 1941 begann und bereits am 17. April zur Kapitulation der serbischen Armee führte.
- In Griechenland war nach der Einnahme von Saloniki und Larissa einer der wichtigsten strategischen Punkte Korinth. Hier liegt auf der kleinen Brücke, die über den Kanal führt, die einzige Verbindung einschließlich Straße, Eisenbahn und Telefonlinie zwischen dem Peloponnes und dem eigentlichen Festland.
- Dieser Punkt mußte für den Rückzug der Briten sehr wichtig werden. Weit den Heeresverbänden voraus sprangen daher am 26. April 1941 hier Fallschirmjäger unter Oberst Sturm, nahmen den Kanal und die Stadt Korinth, machten umfangreiche Beute und allein an britischen Gefangenen eine Zahl, die weit hoher als ihre eigene war. An den folgenden Tagen nahmen sie Argos und Nauplia. Damit waren die Briten wieder vom Festland vertrieben.
- Das einzige zu Griechenland gehörige Gebiet, das sie noch im Besitz hatten, war Kreta. Sie wußten, daß es in deutscher Hand für ihre Stellung in Afrika und im Mittelmeer sehr gefährlich sein würde. Andererseits bedeutete dieses Bollwerk im Mittelmeer in der Hand der Engländer eine starke Bedrohung des griechischen Festlandes und der deutsch-italienischen Mittelmeerverbindungen. Die Insel mußte daher genommen werden, wenn auch mit einer starken Verteidigung durch die Briten zu rechnen war. Diese Aufgabe war ohne Fallschirmjäger nicht durchzuführen. Sie wurden daher in Griechenland versammelt und kamen von dort vom 20. Mai 1941 morgens an zum Einsatz.
- Dazu wurden von General Student Gruppen gebildet, die unter Generalmajor Meindl beim Flugplatz Malemes im Westen der Insel, unter Generalleutnant Süßmann und nach dessen Fliegertod unter Oberst Heidrich bei Chania, unter Oberst Sturm bei Bethymnon und schließlich unter Oberst Bräuer bei Iraklion sprangen und kämpften.
- Durch diesen Sprung an verschiedenen Stellen in einen weit überlegenen Gegner hinein wurden sofort dessen Bewegungen an den Hauptpunkten unterbrochen und lahmgelegt. Darüber hinaus gelang es in harten Kämpfen, den Flugplatz Malemes zu nehmen, auf ihm vom 21. Mai an Gebirgsjäger zu landen und im Zusammenwirken mit ihnen die Insel von Westen her aufzurollen. Am 27. Mai wurde Chanea, die Hauptstadt von Kreta, genommen, am 29. Mai Rethymnon und am 30. Mai Iraklion. Am 2. Juni 1941 war die Eroberung Kretas im wesentlichen abgeschlossen. Damit war zum ersten Male in der Geschichte eine Insel, und noch dazu eine stark befestigte und zäh verteidigte, im Angriff aus der Luft genommen worden. Gegen eine gewaltige Übermacht hatten sich die Fallschirmjäger nicht nur behauptet, sondern sie schließlich sogar überwältigt. Der Gegner verlor dabei außer den blutigen Verlusten über 12.000 Gefangene; außerdem gelang es, 14.000 Italiener aus der Gefangenschaft zu befreien.“
Bildergalerie
Das Lied der Fallschirmjäger, Seite 9
Der Reichsmarschall
Fallschirmjäger in Splittertarn, Westfront
Siehe auch
- Fallschirm
- Fallschirmjäger-Regiment
- Luftlande-Sturm-Regiment 1
- Fallschirmjäger der „Brandenburger“
- Heldentod der Gebrüder von Blücher
- Lieder der Fallschirmjäger
- Liederbuch der Fallschirmjäger
- SS-Fallschirmjäger-Bataillon 500/600
Verweise
- Das komplette Buch lesen: