Gebrüder Walchhofer

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Gebrüder Walchhofer II.jpg

Die Gebrüder Walchhofer waren zwei Unteroffiziere der Wehrmacht aus dem Salzburger Land in Oberösterreich, die als Flugzeugführer der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg dienten. Die Gebrüder erlitten beide den Flieger-Heldentod, der eine beim Afrikafeldzug, der andere beim Transport von Fallschirmjägern an die Ostfront. Ob die gefallenen Wachtmeister Josef (1912–1943), Georg (1921–1944), SS-Unterscharführer Lorenz (1921–1945) und Jäger Hans Walchhofer (1925–1944), die ebenfalls auf dem Gedenkstein in Wagrain, Ortsteil Kirchboden geführt werden, Vetter oder gar Brüder waren, ist unbekannt.

Hans Walchhofer

Johann „Hans“ Walchhofer wurde am 21. September 1917 in Wagrain im Pongau (Salzburger Land) geboren und trat nach dem Beitritt Österreichs der Luftwaffe bei. Nach seiner Ausbildung zum Jagdflieger kam er zum Jagdgeschwader 27, wo er zuletzt in der 6. Staffel der II. Gruppe diente.

„Zu Beginn des Jahres 1941 lag die II. Gruppe des Jagdgeschwaders 27 zur Auffrischung und Neuausrüstung in Detmold. Hier erhielt die Gruppe einen kompletten Bestand an Messerschmitt Bf 109 E-7 zugewiesen. Am 2. Januar 1941 begann die Verlegung der Gruppe nach Rumänien. Der fliegende Verband begann die Verlegung am 10. Januar nach Wien-Schwechat, gefolgt von der Verlegung nach Bukarest-Baneasa am 26. Januar. Am 1. März wurde die Gruppe schließlich nach Vrba bei Radomir verlegt. Mit Beginn des Balkanfeldzuges am 6. April flog die Gruppe freie Jagd und Jagdbombereinsätze über dem Dreiländereck Griechenland - Jugoslawien - Bulgarien. Ab dem 10. April 1941 wurden die Bodenteile der Gruppe nach Bitolj vorgezogen, der fliegende Teil folgte am 13. April. Von hier aus flog die Gruppe Tieffliegerangriffe auf griechische und britische Stellungen sowie Begleitschutzeinsätze für Kampfflugzeuge. Am 17. April folgte die Verlegung der Gruppe nach Ptolemais in Griechenland und am 20. April nach Larissa-Eleftherion. Weiterhin lag der Schwerpunkt der Einsätze im Begleitschutz und in Tieffliegerangriffen gegen britische Einheiten. Am 26. April wurde die Gruppe dann nach Eleusis bei Athen verlegt, von wo aus bis zum 28. April Einsätze geflogen wurden. Am 11. Mai 1941 begann die Rückverlegung nach Werneuchen. Während des Balkanfeldzuges konnte die Gruppe 17 Luftsiege erringen. Die eigenen Verluste betrugen einen in Gefangenschaft geratenen Flugzeugführer sowie sechs Flugzeuge. Am 12. Juni wurden die Bodenteile auf den Feldflugplatz Praszniki vorgezogen, am 18. Juni folgte der fliegende Verband. Ab dem 22. Juni nahm die Gruppe am Rußlandfeldzug teil. An diesem Tag wurde die Gruppe nach Berzniki vorgezogen. Es wurden Einsätze zur freien Jagd und Tiefflieger-Angriffe geflogen. Am 25. Juni wurde die Gruppe nach Wilna verlegt. Bis zum 30. Juni sank die Zahl der einsatzbereiten Flugzeuge auf zehn herab. Am 1. Juli gab die Gruppe alle noch verfügbaren Flugzeuge an die III. / Jagdgeschwader 27 ab und zog anschließend in einem Wald südlich des Platzes Wilna unter. Ab dem 20. Juli verlegte die Gruppe über Suwalki nach Döberitz, um hier auf die Messerschmitt Bf 109 F umzurüsten. Während der neun Tage an der Ostfront konnte die Gruppe 39 Luftsiege erringen. Die eigenen Verluste betrugen einen Gefallenen und einen Verwundeten. Außerdem verlor die Gruppe vier Flugzeuge. Am 24. Juli erreichte die Gruppe Döberitz, wo sie wie geplant auf die Messerschmitt Bf 109 F-4 trop umgerüstet wurde. Ab dem 7. September verließen dann nacheinander die Vorkommandos des Bodenpersonals der drei Staffel Döberitz, um per Bahn nach Athen und vorn hier aus im Lufttransport nach Derna zu verlegen. Der Rest der Bodenteile verlegte nach Neapel und wurde dann per Schiff nach Afrika verlegt, was jedoch erst nach mehreren Monaten gelang. Die fliegenden Teile der Gruppe erfolgte ab dem 16. September über München-Riem, Treviso, Forli und Foggia nach Brindisi, dann über Tatoi und Iraklion nach Ain-el-Gazala. Die ersten Maschinen trafen hier am 22. September ein. Da den Staffeln der Gruppe fast alle Bodenteile fehlten, wurden sie der I. / Jagdgeschwader 27 zugeordnet, die jetzt beide Gruppen zu versorgen hatte. Die Gruppe selbst unterstand dem Stab des Jagdgeschwaders 27. Mit Beginn der alliierten Gegenoffensive am 18. November begann für die Gruppe eine Zeit verstärkter Einsatztätigkeit. Am 7. Dezember begann für die Gruppe der Rückzug mit der Verlegung nach Gazala. Am 12. Dezember verlegte die Gruppe nach Derna, am 17. Dezember nach Magrum und am 23. Dezember nach Arco Philaenorum. Bis zum Jahresende errang die Gruppe in Afrika 82 Luftsiege. Die eigenen Verluste betrugen zwei Gefallene, sechs Verwundete und einen in Gefangenschaft geratenen Flugzeugführer sowie 31 Flugzeuge. Am 1. Januar 1942 lag die II. Gruppe des Jagdgeschwaders 27 in Arco Philaenorum. Ausgerüstet mit der Messerschmitt Bf 109 F-4 trop unterstand die Gruppe dem Stab des Jagdgeschwaders 27. Am 21. Januar begann die deutsche Gegenstoß auf den Raum Agedabia. Hierzu verlegte die Gruppe am 22. Januar nach El Agheila und am 27. Januar nach Agedabia. Am 1. Februar folgte die Verlegung nach Benina und am 7. Februar nach Martuba. Hier verblieb die Gruppe in den folgenden Monaten. Am 23. Mai verlegte die Gruppe nach Tmimi, um von hier aus für die Offensive des DAK bereit zu stehen. Um den deutschen Heerestruppen zu folgen, wurde die Gruppe am 23. Juni nach Menastir, am 26. Juni nach Sidi Barrani, am 30. Juni nach Fuka und am 2. Juli nach Quotaifiya.“[1]

Am 8. Juni 1942 stieg das 24jährige Flieger-As Feldwebel Walchhofer, der inzwischen fünf Luftsiege aufzuweisen hatte, zu einem weiteren seiner vielen Feindflüge über dem heißen Sand Afrikas auf. Er flog seine Bf 109F-4/trop. mit der Werknummer 8465. Über El Adem (Libyen) tauchte die 260. Staffel der Royal Air Force auf. Im frontalen Luftkampf erhielt seine Maschine, ggf. durch den kanadischen RCAF-Flight Sergeant J. F. Edwards, einen Treffer im Motor. Dem erfahrenen Flieger gelang es dennoch, die Maschine nach unten zu steuern und eine Notlandung vorzunehmen. Kaum jedoch berührten die Reifen des Fahrwerks den rettenden Boden, vollendete sich die Tragödie für den jungen Flieger: Er war auf einem Minenfeld gelandet und seine Maschine und er wurden in Stücke gerissen. Dennoch vermochten es seine Kameraden vom Bodenpersonal später seine Überreste zu bergen, um sie auf der Kriegsgräberstätte in Tobruk beizusetzen, wo er noch heute (Stand: 2019) ruht.

Auszeichnungen (Auszug)

Rupert Walchhofer

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Rupert Walchhofer wurde am 19. März 1919 in Wagrain im Pongau (Salzburger Land) geboren und trat nach dem Beitritt Österreichs, seinem älteren Bruder nacheifernd, ebenfalls der Luftwaffe bei. Er wurde zuerst Fliegerbeobachter und dann Flugzeugführer beim Kampfgeschwader z. b. V. 1. Das Geschwader beteiligte sich am Polenfeldzug. Im November 1939 wurde die IV. Gruppe aufgelöst und im März 1940 aus der Kampfgruppe z. b. V. 10 neu gebildet. Auch die III. Gruppe wurde im November 1939 aufgelöst und im März 1940 aus der Kampfgruppe z. b. V. 172 neu gebildet. Im April 1940 nahm das Geschwader am Unternehmen „Weserübung“ und dann am Westfeldzug 1940 teil. Im April 1941 war das Geschwader beim Balkanfeldzug eingesetzt und flog zwischen dem 20. Mai und dem 1. Juni 1941, nun auch mit Walchhofer, beim Unternehmen „Merkur“. Anschließend wurde das Geschwader aufgefrischt.

Zwischen dem 19. Februar und dem 18. Mai 1942 flog das Geschwader Einsätze in den Kessel von Demjansk. Zwischen dem 23. November 1942 und dem 2. Februar 1943 war das Geschwader zur Versorgung der in Stalingrad eingekesselten deutschen Truppen eingesetzt. Ende 1943 folg das Geschwader Einsätze zur Versorgung der Krim und im Frühjahr 1944 zur Versorgung der 1. Panzer-Armee im Kessel von Kamenez-Podolsk. 1945 war das Geschwader zur Versorgung Kurlands und der Festung Breslau eingesetzt. Das Geschwader unter Oberst Adolf Jäckel wurde im Mai 1943 zum Transportgeschwader 1 umbenannt. Der Einsatz des Geschwaders erfolgte zuerst weiterhin in Rußland von Uman aus.

Am 7. Juli 1944 hatte die I. Gruppe des TG 1 den Auftrag, vom Fliegerhorst drei Kilometer ostnordostwärts Gardelegen Teile des Fallschirmjäger-Regiments 16 im Lufttransport an die durch die russische Großoffensive gegen die Heeresgruppe Nord bedrohte Ostfront nach Litauen in den Raum um Wilna zu verlegen. Am 7. Juli 1944 waren die Terrorflieger der USAAF (1.129 B-17 und B-24) erneut im Einsatz, diesmal gegen Böhlen, Leuna, Lützkendorf, Aschersleben, Bernburg, Halle und Taucha. 308 Boeing B-17 warfen 748 Tonnen Bomben alleine auf Leipzig und seine Umgebung. Der Jagdschutz war derart groß, daß die deutsche Luftwaffe, bis auf das JG 300 unter Walther Dahl und die IV. (Sturm-)Gruppe/Jagdgeschwader 3 unter Hauptmann Wilhelm Moritz (insgesamt 28 Luftsiege für den Gefechtsverband, weitere 22 B 24 wurden so stark beschädigt, daß sie später verschrottet werden mußten), weitgehend machtlos war und die Jäger des Feindes andere Ziele suchten.

USAAF-Hauptmann Fred J. Christensen Jr. führte seine 62. Staffel gen Gardelegen und beobachte rund 25 Ju 52 und drei Bf 109. Gleichzeitig setzten 12 Junkers Ju 52/3m des Transportgeschwaders 1 zur Landung an, darunter auch Walchhofers „Tante Ju“. Die VS-amerikanische Staffel griff an, die langsamen Junkers ohne Jagdschutz waren wehrlos, wenngleich die Flak vom Boden aus ihr bestes gab. 10 Ju 52 wurden abgeschossen, die meisten stürzten brennend in die Felder um das Flugfeld, eine stürzte in Gardelegen ab. Feldwebel Rupert Walchhofers Leichnam wurde geborgen, er wurde mit seinen vielen gefallenen Kameraden auf der Kriegsgräberstätte in Gardelegen beigesetzt.

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten