Glückspilze
Filmdaten | |
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Originaltitel: | Glückspilze |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1934 |
Laufzeit: | 93 Minuten |
Sprache: | Deutsch |
Filmproduktion: | Georg Witt-Film GmbH |
Erstverleih: | Rota-Film Verleih AG |
IMDb: | deu • eng |
Stab | |
Regie: | Robert A. Stemmle |
Regieassistenz: | Fritz C. Mauch |
Drehbuch: | Robert A. Stemmle |
Vorlage: | Horst Biernath |
Musik: | Walter Gronostay |
Ton: | Fritz Seeger |
Kamera: | Robert Baberske |
Kameraassistenz: | Walter Pindter |
Standfotos: | Richard Wesel |
Bauten: | Ludwig Reiber, Karl Machus |
Aufnahmeleitung: | Ernst Braun |
Schnitt: | Fritz C. Mauch |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Albert Lieven | Primaner Hans Berding |
Clara Savio | Hans’ Freundin Gerda Roeder |
Clemens Hasse | Gerdas Bruder Primaner Hellmut Roeder |
Franz Pfaudler | Direktor Bartmann |
Heinz von Cleve | Assessor Hesse |
Ernst Stahl-Nachbaur | Dr. Kahn |
Bernhard Minetti | Sekretär Trübner |
Franz Weber | Professor Hundshagen |
Maria Seidler | Frau des Professors |
Knut Hartwig | Gutsbesitzer Roeder |
Ilse Fürstenberg | Roeders Frau |
Wolfgang Klein | Primaner Fritz Scholl |
Walter Bluhm | Primaner Georg Lewaldt |
Hermann Noack | Primaner Erich Krämer |
Edna Greyff | Anna Berding |
Erich Dunskus | Gesangslehrer Borsche |
Arthur Grosse | Rechtsanwalt Dr. Rosbigall |
Georgia Holl | Gerdas Freundin Käte Hermannson |
Erika Raphael | Gerdas Freundin Lotte Hundshagen |
Ellen Becker | Gerdas Freundin Inge Richter |
Hella Tornegg | Mutter Biehler |
Paul Mehler | Primaner Wilhelm Biehler aka „Keks ohne“ |
Herbert Roehl | Primaner Kurt Biehler aka „Keks mit“ |
Hans Adolfi | Hausmeister Volkwein |
Hans Waschatko | Landrat Heßling |
Otto Grüneberg | Quartaner „Tomate“ |
Franz Schönemann | Architekt Schnabel |
Ernst Nessler | Klavierlehrer Scheigowski |
Karl Morvilius | Kanzlist bei Dr. Rosbigall |
Evelyn Roberti | eine Chansonette |
Bruno Eichgrün | ein Lehrer |
Bruno Fritz | ein Conférencier |
Dodo van Doeren | |
Alfred Stein |
Glückspilze ist ein deutscher Spielfilm von 1934. Die Dreharbeiten fanden zwischen August und 9. September 1934 in Neustrelitz und am Useriner See statt. Die Uraufführung war am 4. Januar 1935 in Berlin.
Handlung
Nach den Ferien beginnt das neue Schuljahr für sieben Schüler der Oberstufe eines Gymnasiums mit einer Überraschung: Ein ehemaliger Schüler hat ihnen Geld geschenkt, weil er in Brasilien ein reicher Mann geworden ist. Die beschenkten Primaner diskutieren erhitzt, wofür sie das Geld verwenden sollen, und scheinen sich zunächst auf den Bau eines Schullandheims zu einigen, das der Gemeinschaft dienen soll. Dann verlangt einer der Beschenkten, Hans Berding, auf Drängen seines Stiefvaters Trübner jedoch die Auszahlung seines Anteils. Der Stiefvater begründet seine Forderung damit, daß er Geld für das von Hans angestrebte Musikstudium zurücklegen müsse. Hans bekommt seinen Anteil, wird aber aus der Gemeinschaft verstoßen. Nur seine Freundin Gerda Roeder hält zu ihm. Als sich herausstellt, daß Trübner Hans’ Anteil zweckentfremden will, weil er selbst Geld unterschlagen hat, erschießt sich der Stiefvater, um einer Verhaftung zu entgehen. Hans wird daraufhin wieder in die Klassengemeinschaft aufgenommen und für sein Verhalten geehrt.
Anmerkungen
Der Georg-Witt-Rota-Film „Glückspilze“ wurde nach dem im Verlag August Scherl erschienenen Roman von Horst Biernath „Sieben unter einem Hut“ gedreht.[1]
Der Drehbuchautor Robert A. Stemmle schilderte kurz vor dem Beginn der Dreharbeiten im Atelier:
- „Vierzehn Tage haben wir, ehe wir jetzt das Atelier bezogen haben, in Neustrelitz gedreht, und ich muß sagen, ich habe eine so filmbegeisterte kleine Stadt noch nicht erlebt. Behörden und ‚Eingeborene‘ waren gleich entgegenkommend, und erst die Schuljugend, die wir für unseren Film besonders benötigten, war Tag und Nacht zu den Aufnahmen bereit, wunderbar spielende Komparserie, aus der ich mir manchen begabten für Großaufnahmen geholt habe. Von der Sexta bis zur Prima, sie erwiesen sich alle talentiert.
- Denn Sie müssen wissen, unser Schauplatz ist zum größten Teil die Schule, und unsere Helden sind Primaner. Primaner, die 20.000 Mark von einem früheren Schüler der Anstalt, der in Brasilien ein reicher Mann geworden ist, geerbt haben. Sie bauen für das Geld, als echte Kinder unserer Zeit, ein schönes Haus, das als Schülerheim dienen soll. Von den sieben Primanern und glücklichen Erben scheint sich nur einer dem Geist der Gemeinschaft und der Gemeinnützigkeit zu verschließen. Er will sein Geld ausgezahlt bekommen.
- Aber, muß ich Ihnen und Ihren Filmweltfreunden alles so genau erzählen? Wo bleibt dann die Spannung? Wissen Sie was, jetzt verrate ich nur noch, daß dieser ‚Einzelgänger‘ unter meinen sieben Primanern natürlich nur aus edelsten Motiven die Auszahlung seines Teils fordert, daß er in einer Schulkameradin eine treue Helferin in der Not findet und so doch schließlich ‚sieben unter einen Hut‘ kommen. Dieses sehr jugendliche Paar spielen bei mir Albert Lieven und Clara Savio, ein ganz neues Gesicht für den deutschen Film. Überhaupt werden Sie bei mir lauter Jugend, lauter Debütanten vor Kamera und Mikrophon finden. Und das hier sind meine beiden ,Kekse‘ ...“[2]
Stemmle stellte zwei blonde Darsteller vor, die in seinem Film die Zwillingsprimaner Kurt und Wilhelm Biehler, genannt die „Kekse“, spielten. In Wirklichkeit keineswegs verwandt, sehen sie sich dem Typ nach dennoch seltsam ähnlich. Beide blond, beide sehr jung, mit lebhaftem Mienenspiel, heißen sie Paul Mehler und Herbert Roehl.