Gollwitzer, Friedrich

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Generalleutnant Gollwitzer, 1943

Friedrich Gollwitzer (Lebensrune.png 27. April 1889 in Bullenheim; Todesrune.png 25. März 1977 in Amberg) war ein deutscher Offizier der Bayerischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Infanterie und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.

Werdegang

Bayerische Armee

Am 17. Juli 1944 wurden über 20 gefangengenommene deutsche Generäle durch die Straßen von Moskau getrieben, ein sowjetischer Propagandacoup genannt „Parade der Generäle“; 1) Vincenz Müller, 2) Paul Völckers, 3) Friedrich Gollwitzer, 4) Kurt-Jürgen Freiherr von Lützow, 5) Rudolf Bamler, 6) Walter Heyne, 7) Adolf Hamann, 8) Edmund Hoffmeister, 9) Gustav Gihr und 10) Gottfried von Erdmannsdorff.

Friedrich Gollwitzer trat nach dem Abitur der Bayerischen Armee am 1. August 1908 als Fahnenjunker bei und kam in das das 13. Infanterie-Regiment „Franz Joseph I., Kaiser von Österreich und Apostolischer König von Ungarn“. Nach dem Besuch der Kriegsschule München wurde er am 23. Oktober 1910 zum Leutnant befördert. Als solcher folgte am 28. Mai 1913 seine Versetzung in das 3. Pionier-Bataillon.

Zweiter Weltkrieg

General der Infanterie Paul Völckers unterschreibt das Manifest des NKFD. Zuschauer (sitzend): Generalleutnant Hans Traut, Generalmajor Günther Klammt, Generalleutnant Kurt-Jürgen Freiherr von Lützow, Generalleutnant Rudolf Bamler; Zuschauer (stehend): Generalleutnant Vincenz Müller, Generalleutnant Eberhard von Kurowski, Generalmajor Alexander Conrady, Generalmajor Gerhard Lindemann, Generalmajor Herbert Michaelis, Generalmajor Friedrich-Carl von Steinkeller, Generalmajor Gottfried von Erdmannsdorff, General der Infanterie Friedrich Gollwitzer, Generalmajor Claus Müller-Bülow, Generalmajor Adolf Trowitz, Generalmajor Aurel Schmidt

Kriegsgefangenschaft

Friedrich Gollwitzer geriet am 28. Juni 1944 als Kommandierender General des LIII. Armeekorps bei Witebsk in russische Kriegsgefangenschaft. Weitere rund 20 deutsche Generäle erlitten das gleiche Schicksal.

Am 17. Juli 1944 wurden sie durch die Straßen von Moskau getrieben, ein sowjetischer Propagandacoup genannt „Parade der Generäle“. Zu den Ranghöchsten gehörten die Generäle der Waffengattung Paul Völckers und Gollwitzer, aber auch Generalleutnant Hans Traut. Den Generälen wurde zuvor verdorbenes Essen gereicht, so daß viele während der mehrstündigen Tortur zu Fuß durch die Stadt an Durchfall litten und durch Selbstbeschmutzung zusätzlich erniedrigt wurden.

Gollwitzer gehörte zu den Unterzeichnern des „Aufrufs der 50 Generäle an Volk und Wehmacht“ des NKFD.

Die nächsten Jahre verbrachte er dann in verschiedenen Lagern, im Gulag und in Gefängnissen. Erst am 6. Oktober 1955 wurde er als Spätheimkehrer auf Initiative von Konrad Adenauer wieder nach Deutschland entlassen.

Nachkriegszeit

Ermittlungsverfahren

1964 in Amberg und 1968 in Ludwigsburg erfolgten Ermittlungen zu angeblichen „Kriegsverbrechen“ im Polenfeldzug gegen General der Infanterie a. D. Gollwitzer, die zuständige Staatsanwaltschaft ließ jedoch nach Prüfung der haltlosen Anschuldigungen das Ermittlungsverfahren einstellen.

Beförderungen

Spätheimkehrer General der Infanterie Friedrich Gollwitzer wird im Lager Friedland von einer Krankenschwester begrüßt, Oktober 1955

Auszeichnungen (Auszug)

Verweise

Fußnoten

  1. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchives, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, S. 342, ISBN 978-3-938845-17-2