Gollwitzer, Friedrich
Friedrich Gollwitzer ( 27. April 1889 in Bullenheim; 25. März 1977 in Amberg) war ein deutscher Offizier der Bayerischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Infanterie und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Bayerische Armee
Friedrich Gollwitzer trat nach dem Abitur der Bayerischen Armee am 1. August 1908 als Fahnenjunker bei und kam in das das 13. Infanterie-Regiment „Franz Joseph I., Kaiser von Österreich und Apostolischer König von Ungarn“. Nach dem Besuch der Kriegsschule München wurde er am 23. Oktober 1910 zum Leutnant befördert. Als solcher folgte am 28. Mai 1913 seine Versetzung in das 3. Pionier-Bataillon.
Zweiter Weltkrieg
Kriegsgefangenschaft
Friedrich Gollwitzer geriet am 28. Juni 1944 als Kommandierender General des LIII. Armeekorps bei Witebsk in russische Kriegsgefangenschaft. Weitere rund 20 deutsche Generäle erlitten das gleiche Schicksal.
Am 17. Juli 1944 wurden sie durch die Straßen von Moskau getrieben, ein sowjetischer Propagandacoup genannt „Parade der Generäle“. Zu den Ranghöchsten gehörten die Generäle der Waffengattung Paul Völckers und Gollwitzer, aber auch Generalleutnant Hans Traut. Den Generälen wurde zuvor verdorbenes Essen gereicht, so daß viele während der mehrstündigen Tortur zu Fuß durch die Stadt an Durchfall litten und durch Selbstbeschmutzung zusätzlich erniedrigt wurden.
Gollwitzer gehörte zu den Unterzeichnern des „Aufrufs der 50 Generäle an Volk und Wehmacht“ des NKFD.
Die nächsten Jahre verbrachte er dann in verschiedenen Lagern, im Gulag und in Gefängnissen. Erst am 6. Oktober 1955 wurde er als Spätheimkehrer auf Initiative von Konrad Adenauer wieder nach Deutschland entlassen.
Nachkriegszeit
Ermittlungsverfahren
1964 in Amberg und 1968 in Ludwigsburg erfolgten Ermittlungen zu angeblichen „Kriegsverbrechen“ im Polenfeldzug gegen General der Infanterie a. D. Gollwitzer, die zuständige Staatsanwaltschaft ließ jedoch nach Prüfung der haltlosen Anschuldigungen das Ermittlungsverfahren einstellen.
Beförderungen
- Fahnenjunker (1. August 1908)
- Fahnenjunker-Unteroffizier (1. Nov 1908)
- Fähnrich (12. März 1909)
- Leutnant (23. Okttober 1910)
- Oberleutnant (1. Juni 1915)
- Hauptmann (18. August 1918)
- Major (1. März 1930)
- Oberstleutnant (1. April 1934)
- Oberst (1. Januar 1936)
- Generalmajor (1. Oktober 1939)
- Generalleutnant (1. Oktober 1941)
- General der Infanterie (20. Januar 1944)
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse
- EK II am 12. März 1915
- EK I am 17. Oktober 1916
- k.u.k. Österreichische Bronzene Inhaber-Jubiläums-Medaille für Ausländer am 2. Dezember 1908
- Königlich Bayerische Prinz-Regent-Luitpold Jubiläums-Medaille am 3. März 1911
- Königlich Bayerische Militär-Verdienstorden, IV. Klasse mit Schwertern: 29. April 1915
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer am 1. Februar 1935
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. bis I. Klasse
- I. Klasse am 21. Oktober 1936
- Medaille zur Erinnerung an den 13. März 1938
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse (1914)
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“
- Deutsches Kreuz in Gold am 25. Januar 1943 als Generalleutnant und Kommandeur der 88. Infanterie-Division
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes[1] am 8. Februar 1943 als Generalleutnant und Kommandeur der 88. Infanterie-Division
Verweise
- Gollwitzer, Friedrich, ww2awards.com (englischsprachig)
Fußnoten
- Geboren 1889
- Gestorben 1977
- Deutscher General der Infanterie
- Hauptmann (Bayern)
- Oberstleutnant (Reichswehr)
- General der Infanterie (Heer der Wehrmacht)
- Kommandeur eines Infanterie-Regiments (Heer der Wehrmacht)
- Kommandeur der 88. Infanterie-Division (Heer der Wehrmacht)
- Kommandierender General des LIII. Armeekorps (Heer der Wehrmacht)
- Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Träger des Eisernen Kreuzes I. Klasse (1914)
- Person im Zweiten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes
- Träger des Deutschen Kreuzes in Gold
- Kriegsgefangener