Greiner, Heinz
Heinrich „Heinz“ Greiner ( 12. August 1895 in Amberg; 19. November 1977 in Rottach-Egern) war ein deutscher Offizier der Bayerischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant des Heeres und Eichenlaubträger des Zweiten Weltkrieges. Am 6. Mai 1945 geriet er in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er am 27. Juni 1947 entlassen wurde, um dann zur Ehefrau und Kindern zurückzukehren.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
- „Heinrich Greiner trat 1914 in das königlich-bayerische Infanterie-Regiment Nr. 13 in Ingolstadt ein. Während des Ersten Weltkrieges wurde er mit beiden Klassen des Eisernen Kreuzes und mit dem Bayerischen Militär-Verdienstorden ausgezeichnet. Nach dem Krieg wurde er als Leutnant in das Reichswehr-Infanterie-Regiment 19 übernommen. 1932 absolvierte er als Hauptmann die Generalstabsausbildung und wurde anschließend als Rittmeister in den Stab des Reiter-Regiments 17 nach Bamberg versetzt. Von 1933 bis 1938 war er Taktik- und Kriegsgeschichtslehrer an der Kriegsschule in München. Im Herbst 1938 wurde Oberstleutnant Greiner Kommandeur des III. Bataillons des Infanterie-Regiments 63. Das Bataillon führte er im Polenfeldzug und wurde 1940 Kommandeur des Infanterie-Regiments 63. Dieses führte er während des Frankreichfeldzuges, nach dessen Ende er ins OKH als Leiter der Infanterie-Vorschriftenstelle versetzt wurde. Im Juni 1941 wurde Heinrich Greiner Kommandeur des Infanterie-Regiments 499, welches er im Rußlandfeldzug führte. Am 22. September 1941 wurde er mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Am 6. Januar 1942 wurde er Kommandeur der 268. Infanterie-Division, die er ab 1943 in Italien führte. Ab 1. November 1943 war er dann Kommandeur der 362. Infanterie-Division. Am 5. September 1944 wurde er als Generalleutnant mit dem Eichenlaub ausgezeichnet. Am 1. Januar 1945 gab er das Kommando über die Division ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Anfang April 1945 wurde er dann zum Kommandierenden General vom Stellvertretenden Generalkommando VII. Armeekorps ernannt. Damit wurde er gleichzeitig auch zum Befehlshaber vom Wehrkreis VII ernannt.“[1]
Endkampf
Am 12. April 1945 hatte Generalleutnant Heinrich Greiner die militärische Verantwortung für eine Donau-Verteidigungslinie der Deutschen Wehrmacht übernommen, die von Neustadt bis Passau reichte. Weil aber die Wehrkreise VII München und XIII Nürnberg über die Kommandogewalt und ihren jeweiligen Einfluß stritten, waren die US-Panzerspitzen am 25. April bereits tief im Bayerischen Wald, bis endlich die geplante Verteidigungslinie halbwegs stand. Ihr Kampfwert war gering: Ersatz- und Ausbildungsabteilungen waren mit Divisionsnamen versehen worden, es gab die 407. und 467. Ausbildungs-Division. Doch das waren uralte und jugendliche Soldaten, die von ganz wenigen, nicht selten kaum genesenen Offizieren und Unteroffizieren mit Fronterfahrung geführt wurden: Es gab keine panzerbrechenden Waffen, Maschinengewehre, kaum Munition, zu wenige Richtmittel für die Artillerie, keine bewegliche Panzerabwehr, weder Benzin- noch Dieselfahrzeuge, sondern Reit-, Zugpferde und Einfahrwagen. Die jungen und alten Menschen litten furchtbar, da nicht einmal Zeltbahnen, nur wenige Uniformmäntel und viel zu wenige Kochgeschirre vorhanden waren. „Bedingt tauglich zur Reichsverteidigung“ nannten Greiner und seine Generäle die Truppe, die im Feuer eines übermächtigen Feindes verbissen kämpfte, aber ohne Siegeschance war. In dem Bereich beidseits der Donau um Regensburg, so unter anderem bis Neustadt, sollte die erst am 22. März 1945 aufgestellte 38. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division „Nibelungen“ die Verteidigung übernehmen. Sie bestand aus Schülern der SS-Junkerschule Bad Tölz und der Adolf-Hitler-Schulen im Alter von 16 bis 17 Jahren, ferner aus den wenigen Überlebenden einstiger SS-Einheiten wie den Divisionen „Weißruthenien“, „Nord“ und der Leibwache des Reichsführers SS, Heinrich Himmler. Am 25. April 1945 stand diese Truppe mit maximal 1000 Kampfsoldaten in Vohburg.
Beförderungen
- Fahnenjunker (3. August 1914)
- Fahnenjunker-Unteroffizier (20. Oktober 1914)
- Fähnrich (15. Februar 1915)
- Leutnant (12. Juni 1915)
- Oberleutnant (1. Oktober 1923)
- Hauptmann (1. Juni 1928)
- Major (1. März 1935)
- Oberstleutnant (1. Januar 1938)
- Oberst (1. November 1940)
- Generalmajor (1. März 1942)
- Generalleutnant (1. Januar 1943)
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse
- II. Klasse 4. Dezember 1914
- I. Klasse 25. November 1918
- Militärverdienstorden (Bayern), IV. Klasse mit Schwertern
- Militärverdienstkreuz (Österreich), III. Klasse mit der Kriegsdekoration
- Verwundetenabzeichen (1918) in Schwarz (Verwundung 4. Oktober 1917, 16. Juni 1918 Rückkehr zum Dienst[2])
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. bis I. Klasse
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse (1914)
- Spange zur II. Klasse 4. Oktober 1939
- Spange zur I. Klasse am 20. Oktober 1939
- Namentliche Nennung im Wehrmachtbericht am 2. Juni 1944
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
- Ritterkreuz am 22. September 1941 als Oberst und Kommandeur des Infanterie-Regiment 499
- Eichenlaub am 5. September 1944 (572. Verleihung) als Generalleutnant und Kommandeur der 362. Infanterie-Division
Verweise
- 572. Eichenlaubträger Heinz Greiner, ritterkreuztraeger-1939-45.de
- Greiner, Heinrich "Heinz", ww2awards.com (englischsprachig)