Rödel, Gustav

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Major Gustav Rödel.jpg

Gustav Siegfried Rödel (Lebensrune.png 24. Oktober 1915 in Merseburg; Todesrune.png 5. Februar 1995 in Bonn-Bad Godesberg) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Oberst der Luftwaffe, Jagdflieger, u. a. Geschwaderkommodore des JG 27 und Eichenlaubträger im Zweiten Weltkrieg. Von 1957 bis 30. September 1971 war Rödel zuletzt Brigadegeneral der neuen Luftwaffe der Bundeswehr.

Leben

Ritterkreuzträger Gustav Rödel
Gustav Rödel, Heinz Bär und Kurt Bühligen

Gustav Rödel wurde am 24. Oktober 1915 in Merseburg geboren. Als Schüler begeisterte er sich schon für das Segel- bzw. Motorfliegen. Am 1. April 1936 trat er als Fahnenjunker in die Luftwaffe ein und wurde am 1. Februar 1938 zum Leutnant befördert.

Legion Condor

1939 flog er seine ersten Kampfeinsätze bei der Jagdgruppe 88 der Legion Condor. Am 6. Juni 1939 erhielt er das Spanienkreuz in Bronze mit Schwertern.

Zweiter Weltkrieg

Im September 1939 nahm er bei der I./Jagdgeschwader 21 am Polenfeldzug teil, wo er seinen ersten Luftsieg errang. Kurz darauf hatte er ein prägendes Erlebnis: Er wurde selbst abgeschossen und mußte hinter den polnischen Linien in einem Moor notlanden. Seine Bf 109 begann zu versinken und das Dach der Führerkanzel ließ sich nicht öffnen. Durch ein schmales Seitenfenster konnte er im letzten Moment die Maschine verlassen. Danach wurde er drei Tage lang von polnischer Infanterie und Kavallerie z. T. mit Hunden durch Westpolen gehetzt. Nur mit einer Pistole bewaffnet, konnte er sich zu den deutschen Linien zurück kämpfen.

1940 kam er in den Stab des JG 27, erhielt am 15. Juni 1940 das EK 1 und wurde am 1. September 1940 Kapitän der 4. Staffel. Er flog dann Einsätze gegen England, wobei er 10 Luftsiege errang. Am 14. Dezember 1940 wurde er mit dem Ehrenpokal der Luftwaffe ausgezeichnet.

1941 folgten Einsätze über dem Balkan und nach insgesamt 20 Luftsiegen erhielt er am 22. Juni 1941 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Ab September desselben Jahres flog er über Nordafrika. Am 20. Mai 1942 wurde er Kommandeur der II. Gruppe des JG 27. Am 1. August 1942 erhielt er das Deutsche Kreuz in Gold und am 21. September die Frontflugspange in Gold mit Anhänger.

Am 22. April 1943 wurde er als Major zum Kommodore des JG 27 ernannt. Am 28. Mai 1943 erhielt er das Ärmelband „Afrika“. Das Geschwader wurde nach Griechenland verlegt. Am 20. Juni 1943 erhielt Gustav Rödel nach 78 Luftsiegen das 255. Eichenlaub zum Ritterkreuz. Es wurde Ihm von Adolf Hitler persönlich verliehen.

Am 1. Mai 1944 wurde er zum Oberstleutnant und bereits am 1. August 1944 zum Oberst befördert. Er war damit an diesem Tag der jüngste lebende Oberst der deutschen Wehrmacht.

Endkampf

Ludwig Franzisket wurde Geschwaderkommodore und Rödel wurde ab dem 1. Januar 1945 Kommandeur der 2. Jagd-Division in Stade. Unter Führung von Oberst Lützow bzw. Johannes Steinhoff nahm er im Januar, gemeinsam mit Johannes Trautloft und anderen, an der bekannten „Meuterei der Jagdflieger“ gegen Hermann Göring teil.

Brigadegeneral Rödel

Flieger-As

Auf seinen 980 Feindflügen erzielte das Flieger-As 98 bestätigte Luftsiege, davon 12 gegen schwere (viermotorige) Terrorflieger. Damit gehörte er zur Spitze der erfolgreichsten Jagdflieger gegen westalliierte Gegner. Flieger-As Rödel soll der erste gewesen sein, der 16-mm-Filmkameras mit Bordwaffen gekoppelt in Jagdflugzeuge einbaute. Oberst Rödel wurde insgesamt 17mal selbst abgeschossen und dreimal verwundet.

Nachkriegszeit

Nach dem Krieg und Kriegsgefangenschaft arbeitete Rödel von 1950 bis 1956 als Verkaufsleiter in einer Maschinenfabrik.

Bundeswehr

1957 trat er in die Bundeswehr ein und kam 1958 zur Air Defense Division im Nato-Hauptquartier. Er gehörte zu den zahlreichen Ritterkreuzträgern, die 1967 Konrad Adenauer das letzte Geleit gaben. Seine letzte Verwendung bei der Luftwaffe war bei der 2. Alliierten Taktischen Luftflotte.

Tod

Brigadegeneral a. D. Gustav Siegfried Rödel verstarb am 6. Februar 1995 in Bonn-Bad Godesberg. Er ruht auf dem Friedhof Rüngsdorf, seit 2000 mit seiner Gemahlin Gisela, geb. Gerecke, verwitwete Winkelmann; Endgrablage: Abteilung II, Grab 708.

Auszeichnungen (Auszug)

Verweise