Krim

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Übersichtskarte der Krim

Die Krim (seltener auch Taurien genannt) ist eine russische Halbinsel im nördlichen Schwarzen Meer. Die bedeutendsten Städte auf der Krim sind Sewastopol und Simferopol.

Geschichte

Bereits im Ersten Weltkrieg war das Gebiet vom Deutschen Heer besetzt und mußte erst nach dem Zusammenbruch des russischen Kaiserreichs geräumt werden.

Während des Zweiten Weltkrieges war die Krim erneut von 1941 bis 1944 von deutschen Truppen besetzt.

Am 8. Mai 1942 trat die Generaloberst von Manstein befehligte 11. Armee gegen die russische Sperre zur Halbinsel Kertsch an. Ein tiefgegliedertes russisches Stellungssystem mußte durchbrochen werden. Es gelang bis 16. Juni die ganze Halbinsel zu erobern. Ab 12. Mai 1945 stieß die Armeegruppe Kleist vom Süden her vor, wodurch am 22. Mai der Kessel bei Isjum mit allen russischen Truppen eingeschlossen werden konnte, was zahlreiche Gefangene und erhebliche Beute einbrachte. Gleichzeitig konnte von Manstein nach schweren Kämpfen die Festung und Hauptstadt Sewastopol erobern und wurde dafür zum Generalfeldmarschall befördert.

Das Gebiet wurde vom Generalkommissar Alfred Frauenfeld, der dem Reichskommissar der Ukraine, Erich Koch, unterstellt war, verwaltet. Der mit mehreren hundert Personen besetzte Dienstsitz war Melitopol an der Molotschna. Trotz der immer wieder per Fallschirm oder U-Boot angelandeten sowjet-bolschewistischen Partisanen waren keinerlei Verluste zu beklagen. Die Krim sollte, unter Bezug auf die germanischen Krimgoten – deren Siedlungen im Jailagebirge lagen – und die Kolonisten, als bevorzugte und unabhängige Aufbauregion Gotengau u. a. mit zusätzlichen deutschen Siedlern gefördert werden. Als die Krim geräumt werden mußte, konnten mit Hilfe der Volksdeutschen-Mittelstelle der SS über 20.000 Frauen und Kinder in den Westen gebracht werden.

Vom 3. bis 11. Februar 1945 fand hier in dem Badeort Jalta die Krimkonferenz statt. Die Teilnehmer – der Premierminister Großbritanniens, der Präsident der Vereinigten Staaten und der Vorsitzende des Rates der Volkskommissare der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken – vereinbarten dabei die Niederwerfung und eventuelle Vernichtung Deutschlands.

Das Taurische Chersonnes wurde dann von den Sowjets in autonome Sowjetrepublik Krim umgetauft und der Sowjetunion 1954 an die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik angegliedert. Zum Gebiet zählten außer der Halbinsel auch 25.000 m² des Fürsten Woronzow und Gebiete der Südukraine.

Die Krim war nach dem Zerfall der Sowjetunion von 1991 bis 2014 staatlicher Bestandteil der Ukraine und ist seitdem, zunächst als Republik Krim,[1] wieder Teil des russischen Staatsgebietes. Die Brücke über die Kertscher Meerenge soll künftig das russische Festland über die Stadt Kertsch mit der Halbinsel verbinden.

Bevölkerung

Ursprünglich war die Krim von etwa einer Million Tataren besiedelt. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden die restlichen noch vorhandenen ca. 200.000 Menschen nach Gorki, früher Nischni Nowgorod, einige hundert Kilometer östlich von Moskau, zwangsumgesiedelt und ihnen trotz ständiger Proteste die Rückkehr in die Heimat verweigert.

Die Krim ist von Ukrainern, Russen und Krimtataren besiedelt. Die viertstärkste Volksgruppe waren etwa 80.000 Deutsche, deren Männer jedoch von den Sowjets überwiegend ausgerottet wurden. Lediglich im südukrainischen Gebiet befanden sich beim Einzug der Wehrmacht noch einige Zehntausend deutsche Frauen und Kinder. Die deutschen Siedler, welche das Land erschlossen hatten, waren zur Zeit des Kaisers Alexander aus der verwüsteten Pfalz ins Land geholt worden und lebten friedlich mit den anderen Bewohnern zusammen.

Die Krim hatte im Jahr 2014 rund zwei Millionen Bewohner. Neben der mehrheitlich russischen Bevölkerung lebten dort 4 Prozent ukrainische und ebenso 4 Prozent Krimtataren.

Siehe auch

Literatur

  • 96-book.png PDF Wilhelm Tomaschek: Die Goten in Taurien, 1881
  • Alexander A. Vasiliev: The Goths in Crimea. Cambridge Massachusets. 1936
  • Hans Haferkorn: Im Sturm auf die Krim! Ostwärts bis Sewastopol – Mit einer Infanterie-Division in Sowjet-Rußland, Nachdruck der Originalausgabe von 1943, ISBN: 978-3-942562-36-2 (Bestellmöglichkeit)

Verweise

Fußnoten

  1. Die Freie Stadt Sewastopol gilt ebenfalls als Staat innerhalb der Russischen Föderation. Sowohl die Republik Krim als auch die Freie Stadt Sewastopol beantragten infolge der Proteste auf dem Platz der Unabhängigkeit in Kiew und der anschließenden Ukraine-Krise am 18. März 2014 in Moskau offiziell ihre Rückgliederung an Rußland. Vorangegangen war eine Abstimmung, bei der 96 Prozent der Bevölkerung eine Wiederaufnahme in die Russische Föderation befürworteten.