Sixt von Armin, Hans-Heinrich
Hans-Heinrich Sixt von Armin, fälschlich auch Sixt von Arnim ( 6. November 1890 in Stettin; ermordet 1. April 1952 im NKWD-Lager „Asbest“/Swerdlowsk, ggf. in Krasnogorsk[1]) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant des Heeres, Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Hans-Heinrich Sixt von Armin wurde am 1890 in Stettin als jüngster von fünf Kindern von Friedrich Bertram Sixt von Armin, später General der Infanterie und Ritter des Ordens „Pour le Mérite“, und seiner Gemahlin Klara, geb. von Voigts-Rhetz (1859–1937), Tochter des Generals der Artillerie Julius von Voigts-Rhetz, geboren und schlug, wie sein Vater, die Laufbahn eines Soldaten ein.
Garde-Offizier
So trat Hans-Heinrich am 18. Februar 1909 als Fahnenjunker der Armee bei und gehörte dem „Königin Augusta“ Garde-Grenadier-Regiment Nr. 4, dem Stammregiment seines Vaters an, wo er 1910 Leutnant und somit Offizier des Garde-Korps wurde.
Erster Weltkrieg
Seine Teilnahme am Ersten Weltkrieg führte ihn als Adjutant und Kompanieführer an die Ost- bzw. Südfront und an die Westfront. Schwer verwundet wurde er am 15. Mai 1915. Wieder genesen befand er sich mit Meldung vom 13. April 1916 im Kriegsministerium in Berlin. Mit Meldung vom 24. Dezember 1918 gehörte Sixt von Armin der 3. Landesschützen-Brigade in Berlin und laut Meldung vom 5. Januar 1919 dem Garde-Grenadier-Regiment Nr. 3 in Berlin-Charlottenburg an.
Reichswehr
In der Reichswehr diente er 1935 zuletzt als Bataillonskommandeur.
Wehrmacht
Dienststellungen der Wehrmacht:
- Oberquartiermeister I im Generalstab des Heeres bis 1.9.1939
- Chef des Generalstabes (Ia) der 5.Armee
- Kommandeur der 95. Infanterie-Division
- Kommandeur der 113. Infanterie-Division
Gefangenschaft und Tod
Anfang Juni 1942 übernahm er die 113. Infanterie-Division, die er in die Schlacht von Stalingrad führte. Hier geriet er, je nach Quelle, am 20. Januar oder am 2. Februar 1943 in sowjetische Kriegsgefangenschaft, wo er 1952 nach über neun Jahren angeblich am Herzversagen verstarb.
Offizielle Daten
- Dienstgrad: Generalleutnant und Kommandeur der 113, Infanterie-Division (ab 10. Mai 1942)
- Gefangenschaft: ab 2. Feb. 1943
- Verurteilt: Militärtribunal Gebiet Minsk/4.6.1949, 25 Jahre ITL (Ukaz 1943, Art. 1); Zwangsarbeit
- Lageraufenthalt: 27/Krasnogorsk, 160/Suzdak, 74/Oranki, 48/Cerncy, Leznevo, 362/Stalingrad, 476/Sverdlovsk, Sonderhospital (Speziallazarett) 3840 Suja
- Todestag: 1. April 1952
- Todesursache (offiziell): Herzstillstand („Tod durch Krankheit“)
- Gefängnis: Nr. 1 Minsk
- Todesort:
- Speziallazarett Nr. 3840 in Schuja bei Iwanow (Schuja/Suja/Suja - UDSSR);
- nach anderen Quellen verstorben im Lager 476 (Teillager 6/Asbest) nach Verlegung dorthin[2]
- Begraben in: Lager 476 Friedhof des Teillagers 6/Asbest
- Grabanlage: Quadrat 1, Grab 1513.
Antibolschewist bis zum Schluß
Sixt von Armin, trotz des Vertrauensverhältnisses zu Friedrich Paulus, war einer der größten Gegner der stalinistischen Antifa-Bewegung (NKFD und BDO) in den sowjetischen Kriegsgefangenenlagern und wurde vom Geheimdienst (NKWD) im Lager ermordet. Sowohl über Todesort als auch über Ruhestätte gibt es verschiedene Versionen. er protestierte vehement und oft gegen das kommunistisch beeinflußte Nationalkomitee „Freies Deutschland“ in den sowjetischen Lagern. Er war einer der schärfsten Gegner des Verrätergenerals von Seydlitz. Generalleutnant Hans-Heinrich Sixt von Armin fand 1952 hinter Stacheldraht den gewaltsamen Tod. Von Seydlitz hingegen ließ sich nach einem Jahrzehnt Gefangenschaft im „Sowjetparadies“ nicht etwa in die SBZ/DDR sondern nach Westdeutschland entlassen und starb verlassen in Bremen.
Familie
Sixt von Armin war verheiratet. Die Kriegstrauung mit seiner Verlobten Friede von Hegel, die Tochter des Oberpräsidenten der Provinz Sachsen und Wirklichen Geheimrats Eduard Wilhelm von Hegel, fand am 22. Juli 1916 statt. Die Ehe soll kinderlos geblieben sein. Seine Witwe starb nach dem Krieg in Berlin-Schmargendorf.
Geschwister
Hans-Heinrich hatte vier Geschwister, jeweils eine Schwester und ein Bruder verstarben sehr früh. Seine Schwester Elvire ( 1885) heiratete Werner Freiherr Spiegel von und zu Peckelsheim ( 1883), zuletzt Oberstleutnant a. D. und Direktor der Commerz- und Privatbank Göttingen. Sein Bruder Friedrich Wilhelm ( 1889), dem er sehr nahe stand, fiel 1914 an der Kriegsfront.
Auszeichnungen (Auszug)
Beförderungen
- Fahnenjunker 18.2.1909
- Leutnant 16.6.1910 (mit Patent vom 20.6.1908)
- Oberleutnant 25.2.1915
- Hauptmann 18.10.1917
- Major 1.4.1929
- Oberstleutnant 1.10.1932
- Oberst 1.10.1934
- Generalmajor 1.3.1938
- Generalleutnant 1.3.1940
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse
- II. Klasse am 7.10.1914
- I. Klasse am 22.12.1917
- Orden vom Zähringer Löwen, Ritterkreuz II. Klasse mit Schwertern (BZ3b⚔)
- Braunschweigischer Orden Heinrich des Löwen, IV. Klasse
- Verwundetenabzeichen 1918 in Schwarz
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. bis I. Klasse
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse (1914)
- Infanterie-Sturmabzeichen in Silber
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 22. September 1941 als Generalleutnant und Kommandeur der 95. Infanterie-Division
- Deutsches Kreuz in Gold am 6. September 1942 als Generalleutnant und Kommandeur der 95. Infanterie-Division
Verweise
Fußnoten
- Geboren 1890
- Gestorben 1952
- Deutscher
- Hauptmann (Preußen)
- Hauptmann (Heer des Deutschen Kaiserreiches)
- Oberst (Reichswehr)
- Generalleutnant (Heer der Wehrmacht)
- Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Person im Zweiten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Träger des Eisernen Kreuzes I. Klasse (1914)
- Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes
- Träger des Deutschen Kreuzes in Gold
- Kriegsgefangener