Schweinitz und Krain, Hans Hermann von

Hans Hermann Karl Richard Graf von Schweinitz und Krain, Freiherr von Kauder ( 21. Juli 1883 in Liebenburg, Harz; 4. März 1959 in Hamburg) war ein deutscher Offizier der Kaiserlichen Marine, der Reichsmarine und der Kriegsmarine, zuletzt Konteradmiral im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Graf von Schweinitz und Krain trat der Kaiserlichen Marine am 10. April 1901 bei. Nach der Bordausbildung auf dem Schulschiff SMS „Stein“ und dem besuch der Marineschule Mürwik vom 1. April 1902 bis 30. September 1903. Anschließend diente er auf dem Linienschiff SMS „Zähringen“, dann bei der II. Matrosen-Division, um dann vom 26 April bis 14. Juni 1907 mit dem Dampfer „Borussia“ die Seereise nach Tsingtau zu unternehmen, um bei dem Ostasiengeschwader zu dienen. Er diente als Wachoffizier (WO) auf dem Kleinen Kreuzer SMS „Leipzig“, dann auf dem Schweren Kreuzer SMS „Fürst Bismarck“ und schließlich auf dem Kanonenboot SMS „Tiger“. Mit dem Dampfer „Bülow“ kehrte er vom 1. Mai bis 13. Juni 1909 nach Deutschland zurück. Er diente dann ein Jahr bei der II. Werft-Division, anderthalb Jahre auf dem Linienschiff SMS „Posen“, um dann vom 1. Oktober 1911 bis 31. Juli 1914 auf der Staatsyacht SMY „Hohenzollern“ als Wachoffizier zu dienen (Navigationsoffizier zu dieser Zeit war Erich Raeder). Gleichzeitig hatte er fünf Monate die Marineakademie besucht, um dann Beginn des Ersten Weltkrieges als Nachrichtenoffizier beim Kommandanten von Cuxhaven zu dienen. Vom 1. Mai 1915 bis 31. Juli 1918 diente er als Navigationsoffizier auf der SMS „Rostock“ (Teilnahme an der Skagerrakschlacht unter Andreas Michelson; selbst versenkt, die Besatzung ist mit Torpedobooten entkommen), der SMS „Regensburg“, der SMS „Stettin“, der SMS „Danzig“, der SMS „Regensburg“ und der SMS „Emden“. Vom 1. August 1918 bis 4. Oktober 1918 erhielt er noch eine Ausbildung an der Unterseeboot-Schule, kam jedoch nicht mehr zum Einsatz.

Vom 29. März 1919 bis 31. März 1921 war er Verbindungsoffizier der Vorläufigen Reichsmarine bei der Marinefriedenskommission, war vom April bis September 1921 ein halbes Jahr zum 16. Infanterie-Regiment der Reichswehr kommandiert, um dann bis zu seiner Verabschiedung am 30. September 1931 mit dem Charakter als Konteradmiral bei der Küstenverteidigung zu dienen, zuletzt als Kommandant der Befestigungen an Elbe und Wesermündung. Am 1. Januar 1934 wurde er als Landesschutzoffizier angestellt, ab 5. März 1935 diente er als Ergänzungsoffizier, um dann am 1. Januar 1941 zum aktiven Offizierskorps überführt zu werden. Er war im Zweiten Weltkrieg u. a. Kommandant der Seeverteidigung Ukraine sowie vom 3. November 1941 bis 31. März 1943 Kommandant der Seeverteidigung Krim. Am 1. April 1943 wurde er zur Verfügung des Oberbefehlshabers des Marineoberkommandos Ostsee Hubert Schmundt gestellt und wurde am 30. Juni 1943 verabschiedet, allerdings am 1. Juli 1943 zur Verfügung der Kriegsmarine gestellt zu werden, ohne jedoch erneut mobilisiert zu werden.

Bei der Kapitulation der Wehrmacht befand er sich in Norwegen, um dann am 28. November 1945 in britische Gefangenschaft zu geraten. Zuerst Verlegung in das britische Camp 1, dann am 9. Januar 1946 in das Island Farm Special Camp 11 (XI). Am 10. November 1947 wurde er entlassen und mit dem Schiff „El Nil“ nach Hamburg gebracht. Seine Frau Gräfin von Schweinitz und Krain hatte sich während seiner Gefangenschaft in Mailand aufgehalten.

Familie

Hans Hermann war der Sohn von Hans Friedrich Graf von Schweinitz und Krain, Freiherr von Kauder (1835–1889) und dessen Gemahlin Adelheid, geb. Niemann. Am 3. Oktober 1927 heiratete Fregattenkapitän Graf von Schweinitz und Krain seine Verlobte Ruth Anna Sophie Frieda, geb. von Uslar (1905–1999) aus Karlsruhe in Baden. Sie war Witwe, zuvor mit Rittmeister Hans Simon Eberhard verheiratet, der jedoch am 9. Mai 1926 in Hollenstedt verstarb. Aus der Ehe sind zwei Kinder entsprossen, darunter Hans Kurt Rudolf Heinrich Arthur Graf von Schweinitz und Krain, Freiherr von Kauder ( 31. August 1930 in Cuxhaven).

Beförderungen

• Seekadett (10. April 1901)
• Fähnrich zur See (22. April 1902)
• Leutnant zur See (29. September 1904)
• Oberleutnant zur See (27. April 1907)
• Kapitänleutnant (18. November 1912)
• Korvettenkapitän (8. März 1920)
• Fregattenkapitän (1. Oktober 1926)
• Kapitän zur See (1. Oktober 1928)
• Charakter als Konteradmiral (30. September 1931)
• Konteradmiral (1. Januar 1941)

Auszeichnungen (Auszug)

• Roter Adler-Orden, IV. Klasse
• Kaiserlich Russischer St. Stanislaus-Orden III. Klasse
• Königlich Griechischer Ritter des goldenen Kreuzes des Erlöserordens am 4. Mai 1914
• Offizierskreuz des Königlichen Ordens der Krone von Italien am 16. Mai 1914
• Eisernes Kreuz (1914), II. und I. Klasse
• Eiserner Halbmond
• Preußisches Dienstauszeichnungskreuz, 1926
• Ehrenritter des Königlich Preußischen Johanniter-Ordens
• Ehrenkreuz für Frontkämpfer
• Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. bis I. Klasse
• Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“
• Krimschild (wird angenommen)