Reinhard, Hans Wolfgang

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Hans Wolfgang Reinhard.jpg

Hans Wolfgang Reinhard (Lebensrune.png 11. Dezember 1888 in Hohenstein-Ernstthal; Todesrune.png 6. Oktober 1950 in Karlsruhe) war ein deutscher Offizier, zuletzt General der Infanterie und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges. Er ruht gemeinsam mit seiner Gemahlin auf dem Karlsruher Hauptfriedhof; Endgrablage: Urnenfeld P 3, Grab 58.

Werdegang

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Hans Wolfgang Reinhard, zur Verfügung des RML und OBdL (StO Dresden) 1937.jpg
Kommandierender General des LI. Armeekorps Hans Reinhard inspiziert die Truppen an der Ostfront IV.JPG
Reinhard, Hans Wolfgang (2).png
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Lexikon der Wehrmacht

„Hans Reinhard trat am 30. März 1908 als Fahnenjunker in die Kaiserliche Armee ein. Er kam dabei zum Königlich Sächsisches 8. Infanterie-Regiment ‚Prinz Johann Georg‘ Nr. 107. In diesem wurde er am 19. August 1909 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 20. August 1907 datiert. Vor dem 1. Weltkrieg war er als Oberleutnant beim 16. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 182 im Einsatz. [Anm.: Am 22. Juni 1914 mit Wirkung vom 1. Oktober 1914 zur Kriegsakademie kommandiert, allerdings infolge der Mobilmachung später aufgehoben.] Im 1. Weltkrieg wurde er dann am 27. Januar 1917 zum Hauptmann befördert. Im Ersten Weltkrieg wurde er mit beiden Eisernen Kreuzen und anderen Orden ausgezeichnet. Nach dem Ende des Krieges wurde er in das Reichsheer übernommen. Dort wurde er zuerst als Generalstabsoffizier im Stab der Reichswehr-Brigade 19 ernannt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann zum 11. (Sächs.) Infanterie-Regiment. In diesem wurde er im Herbst 1921 beim Regimentsstab in Leipzig eingesetzt. Im Frühjahr 1924 und 1925 wurde er beim Generalstab vom Infanterieführer IV in Dresden eingesetzt. Danach wechselte er dann in den Generalstab vom Artillerieführer IV. Im Frühjahr 1927 gehörte er zum Stab des Artillerieführer IV. Am 1. Februar 1928 wurde er zum Major befördert. Als solcher kam er dann zum Stab der 4. Division der Reichswehr, wo er dann die nächsten Jahre eingesetzt wurde. Am 1. April 1932 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Zu diesem Zeitpunkt war er dann Kommandeur vom I. Bataillon des 11. (Sächs.) Infanterie-Regiment in Freiberg. Am 1. April 1934 wurde er zum Kommandeur des 11. (Sächs.) Infanterie-Regiment in Leipzig ernannt. Am 1. Juli 1934 wurde er zum Oberst befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr wurde er zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment Leipzig ernannt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 11 ernannt. Am 14. März 1937 gab er dann das Kommando ab. Am 1. Oktober 1937 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Kommandeur vom Luftgau-Kommando Dresden ernannt. Am 4. Februar 1938 gab er dieses Kommando wieder ab. Im Herbst 1938 war er Infanterie-Kommandeur 26. Im November 1938 wurde er dann zum Kommandeur der 35. Infanterie-Division in Karlsruhe ernannt. Mit dieser Division bezog er dann bei Beginn des 2. Weltkrieges Stellungen im Westen. Er führte seine Division dann zuerst im Westfeldzug in den Einsatz. Dabei wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Am 1. November 1940 wurde er zum General der Infanterie befördert. Am 25. November 1940 gab er dann sein Kommando ab. Er wurde dafür zum Kommandierenden General des neuen LI. Armeekorps ernannt. Dieses Generalkommando führte er dann zuerst im Frühjahr 1941 im Balkanfeldzug in den Kampf. Danach wurde er dann im Sommer 1941 im Ostfeldzug beim Angriff auf Südrussland eingesetzt. Am 22. September 1941 wurde ihm nach den Kämpfen im Raum Kiew das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 8. Mai 1942 gab er sein Kommando ab. Er wurde jetzt in die Führerreserve versetzt. Anfang Juni 1942 wurde er dann zum Kommandierenden General vom LXXXVIII. Armeekorps in der Niederlande ernannt. Als es im Herbst 1944 zu umfangreichen Plünderungen der Fallschirmjäger der Wehrmacht in der Niederlande kam, verwahrte er sich dagegen und forderte korrektes Verhalten und maßvolles Requirieren von seinen Soldaten. Im Dezember 1944 gab er dieses Kommando ab. Er wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Am 31. Januar 1945 wurde er zum Kommandierenden General vom Stellvertretenden Generalkommando IV. Armeekorps in Dresden ernannt. Als solcher wurde er gleichzeitig zum Befehlshaber vom Wehrkreis IV ernannt. Am 10. April 1945 gab er dieses Kommando wieder ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Bis Kriegsende erhielt er kein Kommando mehr.“[1]

Wehrmacht und Kriegsdienst (Dienststellungen

  • 15.10.1935 - 14.03.1937 Kommandeur des 11. (Sächsischen) Infanterie-Regiments, Leipzig
    • durch Umbenennung des Infanterie-Regiments Leipzig
  • 1.4.1937 Kommandeur der Heeresdienststelle 2 (Deutsch Krone)
  • 1.7.1937 bei den Offizieren z. b. V. des Reichsministers der Luftfahrt (Sonstige Offiziere)
    • zur Verfügung des OBdH / Sonstige Offiziere (B) - zur Verfügung des RML und OBdL (StO Dresden)
  • 1.10.1937 mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Kommandierender General im Luftgau VII (Dresden) beauftragt als Nachfolger von Oberst Rudolf Bogatsch (1.04.1936 bis 1.10.1937)
  • 12.10.1937 -bis 4.2.1938 Kommandeur des Luftgau-Kommandos VII, Dresden
    • Das Kommando wurde am 4.2.1938 in Luftgau-Kommando IV umbenannt mit neuem Kommandeur zum selben Zeitpunkt: Generalmajor Wilhelm Mayer (4.2.1938 bis 1.12.1941)
  • 4.2.1938 bis 9.11.1938 erneut Offizier z. V. des Oberbefehlshabers des Heeres
  • 10.11.1938 mit der stellvertretenden Wahrnehmung der Geschäfte des Infanterie-Kommandeurs 26, Düsseldorf, beauftragt für Generalmajor Joachim Witthöft
    • am 26.8.1939 entstand aus dem Stab die neue 86. Infanterie-Division
  • 24.11.1938 Kommandeur der 35. Infanterie-Division, Karlsruhe
  • 25.11.1940 Kommandierender General des LI. Armeekorps
  • 8.5.1942 Führerreserve OKH (V)
  • 1.7.1942 Kommandierender General des LXXXVIII. Armeekorps (Abwehr der Operation Market Garden)
  • 21./31.12.1944 Führerreserve OKH (IV)
    • die Übergabe der Befehlsgewalt an Generalleutnant Eugen Felix Schwalbe erfolgte laut Kriegstagebuch erst am 24.12.1944 um 19.30 Uhr
  • 1.2.1945 Kommandierender General des stellvertretenden Generalkommandos IV. Armeekorps und zugleich Befehlshaber im Wehrkreis IV, Dresden
    • 10.2.1945 zugleich Kommandant des Verteidigungsbereichs Dresden (bis 9.3.1945)
  • 10.4.1945 Führerreserve OKH (V); führte Führungsstaffel WK IV
  • Mai 1945 im VS-amerikanischen Gefangenensammellager für Generale in Pilsen

Familie

Hans Wolfgang war der Sohn des Dr. jur. Hans Eberhard Reinhard[2] (Lebensrune.png 1851; Todesrune.png 24. Januar 1936; Jurist, Rechtsanwalt und Notar, königlich-sächsischer Oberjustizrat, Vorsitzender des Zwickauer Anwaltsvereins und Vorstand der sächsischen Anwaltskammer) und der Helene, geb. Klien. Seine Onkeln waren Paul Robert Reinhard (1858–1931; Jurist, zuletzt als Senatspräsident am Oberlandesgericht in Dresden, Mitglied im sächsischen Kompetenzgerichtshof sowie Ehrendoktor der Universität Leipzig) und Arwed Oswald Reinhard (1854–1940; Jurist und Politiker, Rechtsanwalt und Notar in Meißen, königlich-sächsischer Justizrat, Stadtverordneter, später Stadtverordnetenvorsteher sowie Direktor des Kreditvereins Meißen.).

Am 3. August 1914 heiratete Leutnant Reinhard seine Verlobte Dorothea Mosebach (1889–1981), aus der Ehe sind zwei Töchter entsprossen: Gisela (Lebensrune.png 1. März 1919) und Brigitte (Lebensrune.png 15. März 1923).

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Bildergalerie

Verweise

Fußnoten

  1. Reinhard, Hans WolfgangLexikon der Wehrmacht
  2. Hans Eberhard Reinhard war der älteste Sohn des königlich-sächsischen Appellationsrates Oswald Reinhard (Lebensrune.png 13. April 1818 in Dresden; Todesrune.png 19. September 1876 in Freiberg/Sachsen) und dessen 1848 in Nossen geheirateter Ehefrau Anna Henriette, geb. Canzler (Lebensrune.png 25. Juli 1825 in Pirna; Todesrune.png 1. Mai 1907 in Freiberg/ Sachsen), Tochter des Gerichtsdirektors in Nossen Nathanael Otto Paul Canzler (1791–1857) und dessen Ehefrau Dorothea Auguste, geb. Martini (1796–1838) aus der Beamtenfamilie Canzler, der auch der sächsische Oberlandbaumeister Carl Adolph Canzler angehörte. Reinhard hatte noch fünf Geschwister.