Unternehmen „Sonnenwende“

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Unternehmen „Sonnenwende“, auch bekannt als Unternehmen „Husarenritt oder die „Stargarder Panzerschlacht“, war der Deckname für eine von Heinz Guderian geplante deutsche Offensivoperation an der Ostfront in Pommern vom 12. bis 18. Februar 1945. Die Wehrmacht sah ursprünglich den Decknamen Husarenritt vor, aber die Waffen-SS, die die Hauptlast trug, bestand auf dem Namen Sonnenwende.[1] Ursprünglich war das Unternehmen als ein breitgefächerter Angriff geplant worden, allerdings wurde, wie Guderian vergeblich verlangt hatte, der Kurland-Kessel nicht geräumt und in den Offensivkampf versetzt, ebenfalls fehlten die angeforderten Truppen aus Norditalien und Norwegen. Auch wegen fehlenden Nachschubs wurde aus der Großoffensive eine regionale Schlacht, allerdings mit erheblichen Anfangserfolgen. Dennoch wurde die Offensive von der zahlenmäßig weit überlegenen Roten Armee zurückgeschlagen.

Panzergrenadiere der Waffen-SS (in Rauch oder Eichenlaubtarn) in Pommern während des Unternehmens „Sonnenwende“

Erste Ziele

Panzerjäger der 4. SS-Polizei-Panzergrenadier-Division während des Unternehmens „Sonnenwende“

Am 4. Februar 1945 wurden 1.000 Mann Alarmeinheiten (vor allem Urlauberzüge) und rund 5.000 Zivilisten von der Roten Armee in Arnswalde eingeschlossen, mit Ihnen auch eine schwere Panzer-Abteilung und ein Bataillon der Führer-Begleit-Division. Die „Königstiger“ hätten ausbrechen können, allerdings hätte man dann insbesondere die Zivilisten den Sowjets geopfert. Sie blieben und warteten auf Entsatz, diese Befreiung sollte der erste Teil des Unternehmens „Sonnenwende“ sein. Danach sollte der weitere Vorstoß in den Raum Landsberg/Küstrin erfolgen, um die russische Oderfront der 2. Garde-Panzer-Armee und der 61. Armee in die Flanke zu fallen. Die Heeresgruppe „Weichsel“ in der „Festung Küstrin“ wartete dringendst auf Entsatz.

Bereits am ersten Angriffstag erreichte der deutsche Angriffskeil Arnswalde, und durch den freigeschlagenen schmalen Korridor, den acht „Königstiger“ gegen wütende Angriffe des Gegners abdeckten, begann der Abtransport der Verwundeten, die Rückführung der vielen Zivilisten sowie die Versorgung der haltenden Truppenverbände in Arnswalde. In der Ergänzung zum Wehrmachtbericht vom 10. April 1945 hieß es:

„Im Kampfgebiet von Gotenhafen hat sich der SS-Untersturmführer Karl Brommann, Kompanieführer in der schweren SS-Panzer-Abteilung 503 hervorragend bewährt. Er hat mit seiner Panzerbesatzung in der Zeit vom 2. Februar bis zum 18. März, trotz dreimaliger Verwundung, 66 Panzer, 44 Geschütze und 15 Lastkraftwagen vernichtet.“

Am 15. und 16. Februar hatten die Russen nur wenige Panzer zur Verfügung, dafür aber eine sehr starke Panzerabwehr. Am 17. Februar aber führte die 2. russische Garde-Panzer-Armee zahlreiche schwere Stalin-Panzer ins Gefecht, so daß das Unternehmen „Sonnenwende“ zum Erliegen kam.

In der Nacht vom 17. auf den 18. Februar erhielten die außerhalb des Kessels stehenden Einheiten der s.SS-Pz.Abt. 503 den Befehl zur sofortigen Verlegung in den Raum Danzig, wo diese Teile der 2. Armee unterstellt werden sollten.

Das Unternehmen im Rückblick

Auf der Netzseite der Gedenkstätte Seelower Höhen findet man folgende Kurzfassung des Unternehmens:[2]

„Bereits in der Nacht entflammen heftige Kämpf bei Zäckerick, wo sich 200 deutsche Soldaten in einem kleinen Brückenkopf verteidigen. In deren Folge ziehen sich ca. 40 bis 50 Verteidiger über die noch intakte Saldernbrücke bei Hohenwutzen auf das rettende Westufer der Oder zurück. Die 8. Gardearmee stellt an diesem Tag die Offensivhandlungen zur Erweiterung ihres Brückenkopfes aufgrund der starken Verluste und der Verstärkung der deutschen Truppen ein. Sicherlich ein Erfolg der Panzer-Grenadier-Division ‚Kurmark‘, allerdings ein mit viel Blut erkaufter. Am Abend trifft das Fahnenjunkerregiment 1241 (Kriegsschule Wetzlar) bei Lebus ein. Für die sowjetischen Armeen westlich der Oder gibt es nur einen Auftrag: ‚Keinen Schritt zurück‘ und die taktischen Positionen ausbauen. Etwa 100 Kilometer weiter östlich beginnt die deutsche Angriffsoperation ‚Sonnenwende‘, die mehrere Schläge aus nördlicher in südwestliche Richtung auf einer Breite von ca. 60 Kilometern vorsieht. Der Angriff aus dem Raum beiderseits Stargard in Richtung Landsberg an der Warthe und Küstrin hat das Ziel, die an der Oder stehenden sowjetischen Verbände von ihren Hauptkräften abzuschneiden und die Küstriner Festung zu entsetzen. Dafür hat die militärische Führung innerhalb kurzer Zeit beachtliche und kampfstarke Verbände bereitgestellt. Die Westgruppe bildet das XXXIX. Panzerkorps, das bei Stargard die Panzer-Division ‚Holstein‘, die 10. SS-Panzerdivision ‚Frundsberg‘, die 4. SS-Polizei-Grenadier-Division und die 28. SS-Panzer-Grenadier-Division ‚Wallonien‘ bereitstellt. Die Mittelgruppe, bestehend aus dem III. (germanischen) SS-Panzerkorps mit der SS-Panzer-Grenadier-Division ‚Nordland‘ und der SS-Panzer-Grenadier-Division ‚Nederland‘ sowie der Führer-Begleit-Division, soll das eingeschlossene Arnswalde freikämpfen, um dann weiter über Berlinchen und Neudamm auf Küstrin vorstoßen. Die Ostgruppe mit der Panzerjagdbrigade 104 und der Führer-Grenadier-Division hat die östliche Flanke zu sichern und mit Eintreffen der 163. und 281. Infanterie-Division über Friedeburg bis Landsberg an der Warthe anzugreifen. Da dieser Schlag von der sowjetischen Führung vorhergesehen wurde, stoßen die deutschen Verbände von Anfang an auf eine starke Gegenwehr. Shukow selbst hat hier nicht nur Deckungstruppen bereitgehalten, sondern mit der 61. Armee, der 3. Stoßarmee und dem 12. Gardepanzerkorps bereits Teile seiner künftigen Angriffsgruppierung für die Pommernoperation konzentriert. Die Divisionen ‚Frundsberg‘ und ‚Holstein‘ führen den ersten Schlag und können die Ortschaften Werben und Schöningen zurückerobern. Vom Fliegerhorst Strausberg starten mehrere Gruppen des Jagdgeschwaders 11 in Richtung Oder. Unter den Piloten befindet sich der 22-jährige Leutnant Hans Grapenthin. Zwischen Seelow und Lebus kommt es zum Luftkampf, bei dem der Leutnant tödlich getroffen mit seiner Maschine in den Schloßsee Altzeschdorf stürzt. Erst am 21. September 1996 werden seine sterblichen Überreste und das Wrack der Focke Wulf 190 geborgen.“

Ergebnis

Das gewagte und erbittert durchgeführte Unternehmen hatte dazu beigetragen, den geplanten Angriff auf Berlin durch das sowjetische Oberkommando verschieben zu lassen. Das bolschewistische Heer war noch viele Wochen in Kämpfen mit den sich über die Oder zurückziehende Truppen verwickelt, wobei die ausländischen Freiwilligen der Waffen-SS sich besonders hervorgetan haben, Teile haben sich bis zur Küste der Ostsee durchgekämpft.

Viele der zurückehrenden Landser wurden von Otto Skorzeny (Division Schwedt; Kampfgruppe/Sperrverband „Skorzeny“) eingesammelt und den SS-Jagdverbänden zugeführt zur Verteidigung des Brückenkopfes bei Schwedt an der Oder und weitere Brückenköpfe an der Oderfront u. a. gemeinsam mit dem SS-Fallschirmjäger-Bataillon 600.

Beteiligte Einheiten

Siehe auch

Fußnoten

  1. Antony Beevor: Berlin: The Downfall 1945, Penguin Books, 2002, ISBN 0-670-88695-5, Seite 91
  2. http://www.gedenkstaette-seelower-hoehen.de/cms/