Obwurzer, Herbert von

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Herbert Obwurzer)
Wechseln zu: Navigation, Suche
SS-Standartenführer Herbert von Obwurzer; dieses Bild wird zuweilen in militärhistorischen Publikationen fälschlicherweise als Abbildung von Berthold Maack identifiziert.

Herbert Obwurzer, seit 1917 von Obwurzer (Lebensrune.png 23. Juni 1888 in Wilten; Todesrune.png gefallen 26. Januar 1945 in Nakel, Westpreußen), war ein deutscher Offizier der Gemeinsamen Armee, der k. u. k. Armee, der Freikorps, der Wehrmacht und der Waffen-SS, zuletzt SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS (posthum) und Kommandeur der 15. Waffen-Grenadier-Division der SS (lettische Nr. 1) im Zweiten Weltkrieg.

Chronologischer Werdegang

Herbert von Obwurzer.jpg
  • Infanterie-Kadettenschule in Innsbruck
  • 1907 zum Oberösterreichisch-Salzburgischen Dragoner-Regiment „Kaiser Ferdinand I.“ Nr. 4 ausgemustert
  • 1914 Galizisch-Bukowina’sches Dragonerregiment „Erzherzog Albrecht“ Nr. 9
  • 1917 1. Tiroler Kaiserjäger-Regiment
  • 1919 Baltikumer der Eisernen Division
  • Frühjahr 1920 Stabschef der Tiroler Heimwehr (dem Übergangsheer „Deutschösterreichische Volkswehr“ unterstellt) unter Richard Steidle; sein Nachfolger wurde im Juni 1921 Waldemar Pabst, der nach dem Kapp-Lüttwitz-Aufstand das Reich vorübergehend verlassen mußte
  • Juni/Juli 1921 Waffen-Referent der öberösterreichischen Heimwehr und Verbindungsmann zu den bayerischen Selbstschutzverbänden
  • Studium an der Wiener Hochschule für Welthandel (Volkswirt)
  • 1930 Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnr. 266.601); Übersiedung ins Deutsche Reich
  • 1930 bis 1934 Geschäftsführer der Sächsischen Zellstoffwatte-Fabrik G. m. b. H. in Dresden
  • 1934 Stellvertreter des Beauftragten für Wirtschaftsfragen im Stab des Stellvertreters des Führers Rudolf Heß
  • 1937 Reserveoffizier der Wehrmacht
  • 1939 Offizier des Heeres an der Kriegsfront
  • 1. August 1942 von der Führerreserve im Wehrkreis II nach Freigabe Übertritt zur Waffen-SS als SS-Obersturmbannführer der Reserve (SS-Nr. 430.417)
  • 1. August 1942 bis 9./11. März 1943 Kommandeur des SS-Gebirgsjäger-Regiments 6 „Reinhard Heydrich“ der 6. SS-Gebirgs-Division „Nord“
  • 9. März bis 9. August 1943 Kommandeur der 13. Waffen-Gebirgs-Division der SS „Handschar“ (kroatische Nr. 1) (nur während der Aufstellungs- und Ausbildungsphase)
  • 9. August 1943 bis 15. September 1943 Kommandeur des SS-Infanterie-Regiments 10 (mot.) – am 1. September 1943 in SS-Grenadier-Regiment 10 umbenannt – der 1. SS-Infanterie-Brigade
  • 15. September 1943 bis 18. Oktober 1943 stellvertretender Kommandeur der 1. SS-Infanterie-Brigade, die dem SS-FHA direkt unterstellt war
  • 15. März 1944 bis 10. Juni 1944 Kommandeur der SS-Grenadier-Ausbildungs- und Ersatz-Einheiten 15 (später als 15. Waffen-Grenadier-Ausbildungs-und-Ersatz-Brigade der SS (lettisch) bekannt)
  • Am 9. Juni 1944 mit Wirkung vom 10. Juni 1944 von den SS-Grenadier-Ausbildungs- und Ersatz-Einheiten 15 zur 15. Waffen-Grenadier-Division der SS (lettische Nr. 1) als Divisionskommandeur versetzt

Pommernschlacht 1945

K. k. Oberst Bernard Obwurzer, Vater von Herbert von Obwurzer.jpg

Am 22. Juni 1944 wurde die 15. Waffen-Grenadier-Division der SS (lettische Nr. 1) in ihrem Frontabschnitt bei Newel von der russischen Sommeroffensive getroffen. Als Mitte Juli 1944 der Großangriff der Roten Armee gegen den rechten Flügel der 16. Armee begann und bei Nowosokolniki die deutsche Front durchbrochen wurde, wurde die abgekämpfte und ausgeblutete Division vernichtet. Die Divisionsreste gingen in der 19. Waffen-Grenadier-Division der SS (lettische Nr. 2) auf. Im August 1944 wurden die Reste der Division in Westpreußen wieder versammelt. Ausnahme blieb das SS-Waffen-Artillerie-Regiment 15 (lett. Nr. 1) der Division, das in Rußland im Einsatz blieb.

Die Wiederaufstellung der Division erfolgte mit Befehl vom 9. August 1944 auf dem Truppenübungsplatz der SS Westpreußen bei Zempelburg. Allerdings ging dies aufgrund unzureichender Personal- und Materialzuweisungen nur sehr schleppend voran, so daß beim Eintreffen des Einsatzbefehls am 21./22. Januar 1945 die Division unfertig in den Kampf ziehen mußte (es fehlte vor allem an Kraftfahrzeugen, was sich sehr negativ bemerkbar machte). Erste Einsätze erfolgten im Raum Bromberg-Nakel-Wandsberg, wo erstmal bis zum 25. Januar 1945 heftige Gefechte um Nakel ausgefochten wurden, da Nakel beim Eintreffen der Divisionsteile bereits von der sowjetischen 70. Armee besetzt war. Die Stadt wechselte mehrfach den Besitzer, allerdings mit dem Nebeneffekt, das der bolschewistische Angriffsschwung vorerst gebrochen war. Am 26. Januar 1945 traf dann westlich von Nakel auch die verwegene Kampfgruppe „Ziegler“ der 11. SS-Panzergrenadier-Division „Nordland“ ein, um die Umgehungsversuche der Roten Armee westlich der Stadt Einhalt zu gebieten. Trotzdem verstärkten die Russen, ihre absolute Übermacht an Material, Nachschub und Soldaten ausnutzend, ihre Versuche, Nakel links und rechts zu umgehen und so die Division einzukesseln.

Tod

SS-Oberführer der Reserve von Obwurzer wußte, die Schlachtentscheidung stand bevor. Am 26. Janaur 1945 machte er sich auf den Weg zum Gefechtsstand des I. Bataillons des SS-Waffen-Grenadier-Regiments 32 (lett. Nr. 1). Hier gehen die Berichte auseinander: Entweder ist er gefallen oder geriet verwundet in sowjetische Gefangenschaft. Er galt vorerst als vermißt, wurde jedoch später für gefallen erklärt.

Sein designierter Nachfolger, Ritterkreuzträger SS-Standartenführer Eduard Deisenhofer, der kurz vor seiner Abfahrt am 30. Januar 1945 zum SS-Oberführer befördert wurde, war auf der Fahrt nach Deutsch-Krone zur Übernahme des Kommandos der Division verschwunden, vermutlich gefallen. Er gilt seit dem 31. Januar 1945 als vermißt. Letztendlich konnte SS-Oberführer Adolf Ax die Division übernehmen.

Familie

Herbert Obwurzer war Sohn des Offiziers Bernard Obwurzer, zuletzt Oberst beim Landsturm und Kommandant des Landsturm-Bataillons Nr. 27. Sein Vater fiel am 23. November 1914 an der nördlichen Kriegsfront. Er wurde posthum für seine Tapferkeit am 15. Februar 1917 nobilitiert, seine Witwe Julie, geb. Kofler (Tochter eines Apothekers) samt ihren Kindern erhielten das Adelsprädikat „von“. Herberts Geschwister waren Eckard (Offizier der k. u. k. Kriegsmarine; Akademiejahrgang 1909) und die beiden Schwestern Paula sowie Elisabeth „Liesl“.

Herbert von Obwurzer heiratete am 3. Mai 1923 seine Verlobte Margarete Arnolds.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)