Abendroth, Hermann

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Hermann Abendroth (1883–1956)

Hermann Paul Maximilian Abendroth (Lebensrune.png 19. Januar 1883 in Frankfurt am Main; Todesrune.png 29. Mai 1956 in Jena) war ein deutscher Dirigent.

Leben

Hermann Abendroth wurde in Frankfurt/Main als Sohn eines Buchhändlers geboren und besuchte ebenda das Realgymnasium. Nebenbei hatte er privaten Musikunterricht.

Von 1900 bis 1905 studierte er in München an der Königlichen Akademie der Tonkunst bei Ludwig Thuille Musiktheorie und Komposition, bei der Pianistin Anna Hirzel-Langenhan Klavier und bei Felix Mottl Dirigieren. In den Jahren zwischen 1905 und 1911 war er Dirigent des Vereins der Musikfreunde und war Leiter des Philharmonischen Chores und 1. Kapellmeister am Stadttheater Lübeck. Danach war Abendroth von 1911 bis 1915 städtischer Musikdirektor in Essen. Seit 1915 war er Nachfolger von Fritz Steinbach in Köln als Direktor des Kölner Konservatoriums für Musik. 1925 wurde das Institut in die Staatliche Hochschule für Musik umgewandelt. Er war städtischer Kapellmeister und später Generalmusikdirektor. Abendroth war Dirigent der Gürzenichkonzerte und Leiter der Musikalischen Gesellschaft. Er war Leiter der Fachschaft III (Musikerzieher) der Reichsmusikkammer.

Abendroth gilt als einer der bedeutendsten deutschen Dirigenten und Musikerzieher des 20. Jahrhunderts. Bis 1934 wirkte er als Leiter der Kölner Gürzenich-Konzerte und Direktor des Konservatoriums in der Domstadt. Von 1934 bis 1945 war er Gewandhauskapellmeister in Leipzig und damit Nachfolger von Persönlichkeiten wie Felix Mendelssohn Bartholdy, Arthur Nikisch, Wilhelm Furtwängler und Bruno Walter. 1943 und 1944 hatte er die Stabführung bei den Richard-Wagner-Festspielen zu Bayreuth unter Winifred Wagner.

In der Endphase des Zweiten Weltkrieges (August 1944) wurde er in die von Adolf Hitler genehmigte Gottbegnadeten-Liste der wichtigsten Dirigenten aufgenommen, was ihn vor einem Kriegseinsatz, auch an der Heimatfront, bewahrte.

Ab 1945 war er in Weimar, ab 1949 als Chef des Rundfunksinfonieorchesters in Leipzig tätig.

Hermann Abendroth, der sich insbesondere um die Pflege des Werkes Mozarts, Beethovens, Brahms', Bruckners, Haydns, Schuberts, Schumanns und Wagners verdient gemacht hatte und von der internationalen Fachwelt als „typisch deutscher Meister“ verehrt wurde, starb am 29. Mai 1956 in Jena[1].

Ehrungen

Literatur

Fußnoten

  1. Prominente ohne MaskeDrittes Reich, 1998 FZ-Verlag, ISBN 3924309396