Herz modern möbliert

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FILM

Herz modern möbliert.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Herz modern möbliert
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1940
Laufzeit: 94 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Majestic-Film GmbH Mülleneisen & Tapper
IMDb: deueng
Stab
Regie: Theo Lingen
Regieassistenz: Rudolf Hilberg
Drehbuch: Curt J. Braun
Musik: Peter Igelhoff
Ton: Hans Grimm
Kamera: Reimar Kuntze
Standfotos: Kurt Wunsch
Bauten: Erich Zander,
Karl Machus
Kostüm: Ilse Fehling
Aufnahmeleitung: Friedrich Kurth,
Paul Goergens
Herstellungsleitung: Conrad Flockner
Schnitt: Hildegard Grebner
Besetzung
Darsteller Rolle
Hilde Krahl Lore Klemm
Gusti Huber Daisy Delmonte
Gustav Fröhlich Thomas Ostenhoff
Theo Lingen Hans Schröder
Paul Henckels Borstel
Werner Stock Hegenbart
Walter Lieck Schima
Carl Jöken Navada
Hans Richter Regisseur
Senta Foltin 1. Tänzerin
Herma Relin 2. Tänzerin
Ewald Wenck Hausmeister
Karl Haubenreißer Chauffeur
Erich Dunskus Inspizient
Karl Etlinger Antikhändler
Maria Krahn Gardrobiere
Otto Braml

Herz modern möbliert ist ein Lustspiel von 1940.
Die Uraufführung fand am 29. Oktober 1940 statt.

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Daisy Delrmonte heißt das hübsche Nummerngirl des großen Verietès das soeben lächelnd mit dem Schild „Pause" über die Bühne schreitet, vom Lichtkegel des größten Scheinwerfers begleitet. Hans Schröder heißt der Mann, der Daisy liebt und heiraten möchte. Tagsüber steht er sonst in seinem eigenen Laden „Licht und Kraft" und verkauft Radioapparate. Doch wenn Not am Mann ist, wenn im Theater ein neuer Beleuchter angelernt werden soll, zeigt ihm Hans, wie der große Scheinwerfer zu bedienen ist, auf daß besonders jeder Schritt Daisys von strahlender Helle begleitet wird.

Heute ist die letzte Vorstellung. Daisy wird mit der Revue auf Tournee gehen, und Hans fragt Daisy, wann nun geheiratet werde? Aber Daisy weicht wieder mal geschickt und lächelnd aus, es habe noch Zeit, bis sie von der Tournee zurückkomme. Und bevor Hans sprechen kann, ist seine Pause um, er muss nach oben auf die Beleuchtungsbrücke. Eine Kinoleinwand deckt die Bühne, bunte Reklamebilder werben für Hüte, Schuhe, Kuraufenthalt und Wohnungseinrichtungen. Da steht es ganz groß: „Klemm, Innenarchitektur. Die moderne Zwei- Zimmer- Wohnung komplett RM 1.950,-. Sie geben den Auftrag, alles andere machen wir.“

Da ist die Lösung, denkt Hans, eine sein eingerichtete Wohnung in den zwei Zimmern, die zum Radioladen gehören, und Daisy wird mit Begeisterung heiraten wollen. Er sagt ihr nichts davon, es soll eine Überraschung sein. Am nächsten Tage geht er zum Innenarchitekten Klemm. Kurz bevor Hans kommt, war aber die Daisy bei Klemm. Daisy hatte die Reklame auch gesehen und möchte auch eine Wohnung eingerichtet haben. Aber.. aber ... keine kleine neben einem Radioladen, sondern vier Zimmer in einem Neubau mit allen Schikanen.

Daisy hat nämlich einen reichen Anbeter, den sie aus Diskretion „Wulliwautschi" getauft hat, und dieser will ihr eine Wohnung samt Einrichtung schenken. Und deswegen ging Daisy zum Innenarchitekten. Natürlich weiß Hans von Wulliwautschi nichts. Aber Lore Klemm, die Innenarchitektin, ein junges, tüchtiges Mädchen, begreift mit einem Male, was Daisy hier spielt, da Hans den Namen seiner Braut nennt und Daisys Bild zeigt. Lore Klemm begreift und findet es von Daisy gemein, den netten Hans so zum Narren zu halten. Lore sagt Hans nichts, aber sie beschließt, die große Vier- Zimmer Wohnung derart verlockend einzurichten, daß Daisy nie im Leben daran denkt, den bescheidenen Hans zu heiraten und unglücklich zu machen. Denn Hans ist Lores Meinung nach viel zu gut für diese Daisy.

Also gehen alle Handwerker der Firma Klemm am nächsten Morgen in der großen Wohnung an die Arbeit. Das heißt, vorerst frühstücken sie gründlich, und als Lore dazukommt, frühstückt sie mit, auf dem hohen Kaminsims sitzend, da kein Stuhl vorhanden ist. Da sitzt sie nun, Mutterseelen allein, als die Handwerker nach beendeter Mahlzeit in den anderen Räumen hämmern und malen. Sie erwartet den Vertreter einer Tapetenfirma, der Muster bringen soll. Es kommt auch bald ein junger Mann. Er bringt aber keine Muster, er versteht auch anscheinend nicht viel von Tapeten. Lore ist jedenfalls verärgert über sein vergnügtes Schmunzeln. Nun macht eine Frau, die auf einem hohen Kaminsims sitzt und naturgemäß den Anblick ihrer Beine recht hilflos den kennerrischen Blicken eines Mannes preisgegeben sieht, keinen allzu chefartig strengen Eindruck. Da der Sims aber sehr hoch ist, bleibt nichts anderes übrig . . . der schmunzelnde Mann hebt Lore herunter und stellt sich als der Besitzer der Wohnung vor. Lore wird böse und verlegen, also so sieht Wulliwautschi aus . . . so . . . so elegant, so jung, so nett . . . nein frech. Der elegante Mann heißt Thomas Ostenhoff und lässt Lore in dem Irrtum, daß er dieser Wulliwautschi sei mit der leichtsinnigen Freundin Daisy, wie er es aus Lores Worten vernommen hat.

Gemeinsam richten sie nun die hübsche Wohnung ein mit seinen, antiken Sachen, wie sie der Daisy bestimmt nicht gefallen werden, sagt Lore. Das ist aber dem Thomas scheinbar gleichgültig. Also kann seine Liebe zu Daisy nicht gar so groß sein, überlegt Lore und ist verliebt und eifersüchtig und will es nicht sein - und entzückt damit immer wieder den Thomas.

Und plötzlich bestimmt sie, daß in der kleinen Zwei- Zimmer- Wohnung mit Nachdruck gearbeitet werden solle. Vielleicht . . . es könnte doch möglich sein, daß die Daisy denn den Hans mit seiner braven Liebe und reizenden Wohnung heiratet. Aber gerade zurzeit hat Daisy ganz andere Gedanken Im Kopf. Ein Chorgirl ist krank. Daisy soll für sie einspringen.

Daisy glaubt, Karriere machen zu können.

Daisy meint, der von ihr hochbewunderte, etwas dickliche Tenor protegiere sie. Und sie schreibt dem Hans einen Abschiedsbrief. Probt einen ganzen Tag, tritt auf, kommt aus dem Takt und blamiert sich und den Tenor aufs gründlichste, wird entlassen, fährt nach Berlin und will Wulliwautschi sprechen, der sie aber nicht empfing. Eben von wegen Daisys Bewunderung für den Tenor, wie es Wulliwautschi in einem anonymen Brief berichtet worden ist.

Und so kommt es, daß Daisy Lore aufsuchen muss, um die Einrichtung der kostbaren Wohnung zu stoppen. Lore ist nicht zu Hause. Lore feiert mit Thomas die Einweihung der Wohnung und er bringt seinen Heiratsantrag in der Form vor, daß, er Lore bittet, sein Herz modern zu möblieren, wie es ihr, Lore, zu gefallen beliebe, für die Episode „Daisy" sei es schon entrümpelt. Die zwei wichtigsten Sachen müssten dann Treue und Zuverlässigkeit sein, sagt Lore, und Thomas ist glücklich.

Lore will schnell den großen Leuchter einschalten, da gibt es Kurzschluss, und Thomas läuft zum Portier hinunter nach neuen Sicherungen. Plötzlich erscheint Daisy auf der Bildfläche und glaubt die Situation zu erkennen: Also Lore ist es, den Wulliwautschi abspenstig gemacht hat . . . und was hat er gesagt? Daß er Lore heirraten wolle! Aber Wulliwautschi ist doch schon verheiratet! Im Nu ist Lore aus der Wohnung. Und der eintretende Thomas sieht die erstaunte Daisy zum ersten Mal im Leben: Er ist halt nicht der Wulliwautschi. Und nun nehmen die Ereignisse Fahrt, bis Daisy bei ihrem Hans in seiner Zwei- Zimmer- Wohnung landet und den Trauungstermin festlegt und Lore mit Triumph die Vier- Zimmer- Wohnung und Thomas modern möbliertes treues Herz in Besitz nimmt.


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