Patuschka, Horst
Horst Patuschka ( 22. Mai 1912 in Kahla bei Jena; gefallen 6. März 1943 bei Bizerta in Tunesien)[1] war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Hauptmann der Luftwaffe und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges. Das Flieger-As errang 23 bestätigte Nachtluftsiege vorwiegend gegen die Royal Air Force (vier davon im Mittelmeerraum) und mindestens zwei weitere unbestätigte.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Nach dem Abitur studierte Patuschka Rechtswissenschaft als Korporierter des pflichtschlagenden Corps Isaria an der Ludwig-Maximilians-Universität München (Wohnhaft Herzog·Rudolt-Straße 51/2) und an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, wo er, nach den Promotionsakten (1935-1936), Bd. 2, zum Dr. jur. promovierte.
1936/1937 trat er der Luftwaffe bei und wurde zum Flieger ausgebildet. Zuerst als Kampfflieger (ggf. Sturzkampfflieger) im Einsatz, wechselte er im Sommer 1941 zur Nachtjagd. Er soll am 1. November 1941 zum Führer, ggf. Kapitän der 7. Staffel ernannt worden sein. Im Frühling war er dann bei der Ergänzungsstaffel, was eine Verwundung (ggf. auch Erkrankung) und anschließende Rückkehr zum Nachtjagdgeschwader vermuten läßt.
Seinen ersten Luftsieg errang er am 13. April 1942 als Oberleutnant und Flugzeugführer in der Ergänzungsstaffel/NJG 2. Am 1. Juni 1942 wurde er zum Hauptmann befördert. Im Sommer 1942 wechselte er als Staffelkapitän zur 8. Staffel, am 1. Oktober 1942 dann als solcher zur 4. Staffel. Im November 1942 verlegte die II. Gruppe mit 4., 5. und 6. Staffel nach Comiso auf Sizilien, wo sie dem II. Fliegerkorps unterstellt wurde. Seit November 1942 tobte in Nordafrika der Tunesienfeldzug und das NJG 2 sollte die Deutsch-Italienische Panzerarmee bzw. ab Februar 1943 die Heeresgruppe Afrika unterstützen. Die Westalliierten hatten dort inzwischen die Lufthoheit erobert und setzen den deutschen und italienschien Truppen stark zu.
Anfang 1943 wurde er zum Stab der II. Gruppe/NJG 2 versetzt und am 23. Februar 1943 wurde er mit der Führung der II. Nachtjagdgeschwadergruppe beauftragt (nach anderen Quellen wird er schon Ende 1942 bzw. Januar 1943 als Kommandeur der II. Gruppe geführt). In der nacht vom 8. auf den 9. Februar 1943 errang Patuschka mit seiner Besatzung zwei Luftsiege gegen feindliche Bomber, einer Handley Page Halifax und einer Vickers Wellington der britischen RAF, über dem Mittelmeer.
Fliegertod
In der Nacht vom 6. auf dem 7. März 1943 führte Patuschka die Stabsstaffel der II. Gruppe zu einem weiteren Feindflug. Bei Bizerta stürzte die Ju 88 C-6 (Werknummer: 360.226) ab, ob infolge von Motorschaden, wie zumeist angegeben wird, oder Feindbeschuß, konnte nie einwandfrei geklärt werden. Mit Hauptmann Dr. Patuschka fielen Bordfunker Oberfeldwebel Alois Negele und Bordmechaniker Unteroffizier Gerhard Hentschel.
Da sie ins offene Meer stürzte, wurde die Besatzung zuerst als vermißt, später dann als gefallen geführt.
Auszeichnungen (Auszug)
- Gemeinsames Flugzeugführer- und Beobachterabzeichen in Gold
- Medaille zur Erinnerung an den 13. März 1938
- Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- Ehrendolch der Luftwaffe (strittig, könnte sich ggf. um den Offizierdolch handeln)
- Ehrenpokal der Luftwaffe am 21. September 1942
- Frontflugspange für Nah-Nachtflieger in Gold
- Deutsches Kreuz in Gold am 29. Oktober 1942 (nach anderen Quellen am 16. November 1942) als Hauptmann für seinen 20. Luftsieg
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 10. Mai 1943 als Hauptmann und Kommandeur der II. Gruppe/Nachtjagdgeschwader 2 (posthum)
- Verleihungsurkunde von Generaloberst Bruno Loerzer unterzeichnet
Verweise
- Patuschka, Dr., Horst, ww2awards.com (englischsprachig)